Leipzig: Autonome Kiezdemo - Solidarität mit Exarchia
Kommt zur autonomen Kiezdemo am 18.10. um 18h am Henriettenpark.
Halte Stand, Exarchia - No Pasaran!
Alle zusammen gegen den Faschismus!
Aufruf zur autonomen Solidaritätsdemonstration mit Exarchia
Die Krisen der Welt schreiten weiter voran. Krieg, Klimawandel, weltweiter Hunger, Flucht, Vertreibung, grausame Grenzregime: Die Aspekte der sozialen und ökologischen Verwüstung der Welt sind zahllos. Wenn die Menschen sich nicht eines Besseren besinnen und überall auf der Welt sich der Zerstörung entgegenstellen, sieht es schlecht aus für unsere Zukunft. Leider ist eine solche Bewegung wenn dann bloß in Ansätzen vorhanden. Nicht nur in Deutschland, sondern in zahlreichen Ländern der Welt gelangen rechte und faschistische Bewegungen an die Regierung, allzuoft mit der Unterstützung weiterer Teile der Bevölkerung. Oft ist es dabei gar nicht nötig, dass faschistische Hardliner an die Macht kommen. Auch vermeintlich bürgerliche und konservative Parteien setzen eine rechte Programmatik um, wenn sie einmal in die Regierungsverantwortung gekommen sind. Die Folgen sind Einschränkungen und Angriffe auf soziale und solidarische Strukturen, seien es gemeinnützige Vereine, NGOs oder autonome und selbstorganisierte Zusammenhänge. Eine der wichtigsten Waffen, die wir zu unserer Verteidigung haben, ist, dass wir solidarisch zusammenstehen, wenn solche Angriffe erfolgen und aufmerksam sind für den Ruf nach Solidarität.
Exarchia
Ein solcher Aufruf nach internationaler Solidarität ereilt uns aktuell aus Exarchia/Athen in Griechenland. Exarchia ist schon seit langem ein linkes Viertel nahe des Zentrums in Athen. Spätestens seit dem ökonomischen Niedergang und dem Verfall des Sozialsystems des griechischen Staates entwickelte sich Exarchia zu einem Zentrum anarchistischer und anderer linksradikaler Strukturen, in dem ein solidarisches Miteinander von unten aufgebaut und dem Staat ein ums andere Mal die Zähne gezeigt wurden. Regelmäßig kommt es seitens des Staates zu Versuchen, diese Strukturen zu zerschlagen. Bisher konnten diese Versuche jedoch erfolgreich abgewehrt werden.
Aktuelle Lage
Die neue griechische Regierung unter Mitsotakis von der liberal-konservativen Partei "Neue Demokratie" hatte schon bald nach ihrem Wahlsieg durchblicken lassen, dass sie die Situation in Exarchia nicht länger akzeptieren wolle und ein Vorgehen mit neuer Härte angekündigt. Im Sommer diesen Jahres war es dann soweit.
Am 26.08.2019 begann die Offensive gegen Exarchia. Zahlreiche besetzte Häuser wurden systematisch geräumt, um so den sozialen und organisatorischen Zentren der anarchistischen, linksradikalen Bewegung und der Selbstorganisation der Geflüchteten ihre Basis zu entziehen und sie zu zerstören.
Gleich vier Häuser wurden in einem polizeilichen und medialen Großaufgebot gestürmt, geräumt und abgeriegelt. 143 Geflüchtete wurden mitgenommen. Die 57 Männer, 51 Frauen und 35 Kinder, wurden anschließend in Lager gebracht. Die Häuser waren vor allem Wohnhäuser für Familien und waren auf eine Verteidigung nicht eingestellt. 10 der Personen wurden zum Knast Amygdaleza geschickt, um aufgrund ihres ‘illegalen’ Status abgeschoben zu werden. Als Antwort wurde in den folgenden Nächten die Polizei von den Gefährt*innen und Genoss*innen in Athen mit Molotowcocktails angegriffen. Eine Demo mit mehreren tausend Menschen unter dem Motto "no pasaran" wurde durchgeführt. Parallel verlegt die Polizei mehr Einheiten ins Viertel. Am 23.09. wurden bei einer Polizeirazzia weitere 130 unregistrierte Geflüchtete verschleppt. Auch abseits der Räumungen kam und kommt es vermehrt zu brutalen Angriffen auf die Menschen im Viertel. Der Staat hat bereits die Räumung weiterer Projekte angekündigt.
Halte stand, Exarchia - Solidarität!
Exarchia mag räumlich weit weg sein - doch die Menschen vor Ort mit ihren Kämpfen sind es nicht. Ob wir sie persönlich kennen oder nicht, wir sind Genoss*innen, Gefährt*innen, Freund*innen und wir lassen uns nicht allein. In Zeiten der Not stehen wir füreinander ein und kämpfen füreinander, egal wo wir gerade sind. Die Genoss*innen rufen nach unserer Solidarität und sie sollen sie bekommen.
Kommt zur autonomen Kiezdemo am 18.10. um 18h am Henriettenpark.
Halte Stand, Exarchia - No Pasaran!
Alle zusammen gegen den Faschismus!