[B] vilLA54 besetzt - Tu Mal Wat!

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Reißt ihr unsere Raeume nieder, sehn wir uns in euren wieder!

Wir haben im Rahmen der Tumalwat-Aktionstage die ehemalige Brauerei in der Landsberger Alle 54 besetzt. Dort wo Ostberliner Bestandsbauten auf sterile neue Bonzenquartiere treffen, befindet sich dieses wunderschoene Gelaende, das nun bereits seit sieben (!) Jahren leer steht. Anstatt dort einen selbstorganisierten, hierarchiefreien Ort des Zusammenkommens für die gesamte Nachbar*innenschaft aufzubauen, regierte hier bis jetzt wie an so vielen Orten in Berlin der spekulative Leerstand.

Reißt ihr unsere Raeume nieder, sehn wir uns in euren wieder!

Wir haben im Rahmen der Tumalwat-Aktionstage die ehemalige Brauerei in der Landsberger Alle 54 besetzt. Dort wo Ostberliner Bestandsbauten auf sterile neue Bonzenquartiere treffen, befindet sich  dieses wunderschoene Gelaende, das nun bereits seit sieben (!) Jahren leer steht. Anstatt dort einen selbstorganisierten, hierarchiefreien Ort des Zusammenkommens für die gesamte Nachbar*innenschaft aufzubauen, regierte hier bis jetzt wie an so vielen Orten in Berlin der spekulative Leerstand. 

Doch diese Zeit ist jetzt vorbei. Waehrend Baustadtrat Florian Schmidt sich für Freiraeume auf diesem Gelaende ausspricht und findet, ein Anteil von 10% für nichtkommerzielle Nutzungen sei "dringend geboten", werden wir nicht darauf warten, dass die Politik ihre (sowieso laecherlichen) Versprechungen wahr macht und nehmen die Dinge lieber selbst in die Hand. Uns interessiert nicht die Profitlogik der Konzerne, sondern die Idee eines herrschaftsfreien Ortes, an dem alle Menschen willkommen sind die Lust haben mitzugestalten, egal ob Nachbar*innen, Wohnungslose, illegalisierte und gesellschaftlich marginalisierte Menschen, Initiativen und Gruppen auf der Suche nach Raeumen oder auch Menschen die einfach nur neugierig sind.

Unseren Raum verstehen wir dabei vor allem als Schutzraum. Gewalt gegen People of Color, Migrant*innen, LGBTIQ people, juedische und muslimische Menschen, Wohnungslose und andere Marginalisierte wird in unserer Stadt von Tag zu Tag normalisierter, gerade ausserhalb der Szenekieze. Unser Raum soll diesen Menschen Schutz bieten. Insbesondere richtet er sich nicht ausschließlich an "Szenelinke" , sondern an wirklich alle Menschen, die hier Zuflucht suchen oder ihn mitgestalten wollen. Die obere Etage der vilLA54 ist eine CIS-Maenner-freie. Willkommen sind ausdruecklich alle anderen Geschlechteridentitäten. Jegliches Mackertum und pseudo-awares Verhalten bleiben draußen! 

2017 wurde das Gelaende uebrigens von der Patzendorfer GmbH gekauft, die zum Mutterkonzern Investa gehoert. Investa? Genau, dieselben Akteur*innen der Verdraengung, die in der Rummelsburger Bucht Luxusbauten errichten wollen und für die vilLA54 aehnlich vielversprechende Plaene haben: Hotels, Start Up Bueros und teure Gastronomie – ein Atelier sei außerdem "vorstellbar". Wir solidarisieren uns mit dem besetzten Wagenplatz SabotGarden in der Bucht, welcher zusammen mit dem oeffentlichen Community Space Widerstrand im September von Investa eingezaeunt wurde.

Auch darueber hinaus verstehen wir uns solidarisch mit allen bedrohten emanzipatorischen Projekten in Berlin und anderswo, egal ob Potse/Drugstore, Liebig34, Rigaer94, Meuterei, Syndikat, DieselA 2.0 oder Exarchia in Griechenland.

Soligruesse gehen ebenfalls raus an die Besetzer*innen des Hambacher Waldes, die seit Jahren Widerstand gegen die Umweltzerstoerung durch den Energieriesen RWE leisten. Passend dazu haben wir vor der vilLA54 einen Skypod errichtet, um zu zeigen, dass Hambiskills auch in der Stadt nuetzlich sind und den Cops und Behoerden die Durchsetzung ihrer Massnahmen gegen uns erheblich erschweren koennen.  

Stadt von unten statt Stadt der Reichen! 

Kommt vorbei und zeigt euch solidarisch mit unserem und anderen emanzipatorischen Projekten! Besetzt, bis wir es nicht mehr muessen!

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VilLA54 – squatted

During the Tu-Mal-Wat action days, we squatted the old brewery in Lansberger Allee 54. Where old east berliner houses meet new and sterile luxury accommodations, is this beautiful building, that’s already empty since seven years. Instead of having a non-hierarchical, self organized neighborhood space, until now, speculative vacancy was overtaking.

This times are over now. Whilst city council for construction, Florian Schmidt, wishes to leave 10% of this complex for non commercial usage, we wont just wait until the politicians act and take the matter into our own hands. We are not interested in the profit logic of the big companies but in a place free from ruling, where everybody is welcome who wants to participate. Weather neighbors, illegalized or societal marginalized people, initiatives and groups which are looking for rooms and also just people who are curious.

First of all, this place should be a safe space. Violence against people of color, migrants, LGBTIQ people, jewish and muslim people, homeless and other marginalized people, becomes more normal day by day, especially outside of the “scene neighborhoods”. Our room, should give these people protection. It is also especially a room for everyone who wants to participate in creating it or looks for refuge, not only for “scene leftists”. The top floor of the vilLA, is a room without cis-men. All other gender identities are welcomed. Machoist or pseudo-aware behavior stays outside!

By the way, in the year 2017, the complex was bought by the Patzendorfer GmbH, which belongs to the mother company Investa. Investa? Exactly, the same defender of extrusion who want to build luxury buildings in the Rummelsburger Bucht, and have similar plans for the vilLA – hotels, start up offices and expensive restaurants, a artist workshop is imaginable. We express solidarity with the squatted trailer park SabotGarden in the Rummelsburger Bucht, who was locked in with a fence, together with the communal space Widerstrand by Investa, in September.

Aside from that, we express solidarity with all emancipatory projects in Berlin and all over the world – weather it’s Liebig34, Potse/Drugstore, Rigaer94, Meuterei, Syndikat, DiselA 2.0 or Exarchia in Greece.

Soli – greetings also go out to the defenders of the Hambacher Forest, who resist against the destruction of the forest by the energy giant RWE since many years. In reference to that, we build a skypod outside of the vilLA, to show, that our Hambi skills are also useful outside the forest and can make it much harder for the cops and repressive organs to evict us.

For a city from beneath instead a city of the rich!

Come by, and show your solidarity for our and the other emancipatory projects. Squat the world!

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