Solidarität Mit Exarchia

Wir senden solidarische Grüße aus Berlin an unsere kämpfenden
Genoss*innen in Exarchia.
An zwei zentralen Stellen der Stadt, am Herrmannplatz und am
Alexanderplatz, haben wir große Transparente mit kämpferischen Grüßen an
das unter Angriff stehende Exarchia aufgehängt.

Wir senden solidarische Grüße aus Berlin an unsere kämpfenden
Genoss*innen in Exarchia.
An zwei zentralen Stellen der Stadt, am Herrmannplatz und am
Alexanderplatz, haben wir große Transparente mit kämpferischen Grüßen an
das unter Angriff stehende Exarchia aufgehängt.

Am Morgen des 26. August 2019, begann der griechische Staat den im
Wahlkampf vorangekündigten Angriff auf das Athener Viertel Exarchia.
Dabei wurden in einem polizeilichen (und medialen) Großaufgebot vier
besetzte Häuser gestürmt, geräumt und abgeriegelt, 143 Geflüchtete,
darunter Familien mit Kleinkindern, allesamt Bewohner der 2 Häuser in
der Spyrou Trikoupi Straße, an Flüchtlingslager geschickt, in welchen
ein würdevolles Leben schlichtweg nicht möglich ist. 10 der Personen
wurden zum Knast Amygdaleza geschickt, um abgeschleppt zu werden auf
Grund ihres ‘illegalen’ Status. Drei weitere Besetzer wurden im dritten
Haus festgenommen und eine weitere Person wurde an anderer Stelle
festgenommen und über Stunden festgehalten, während seine Wohnung und
ein weiteres leerstehendes Haus nach Drogen durchsucht wurde. Auf Grund
von fehlenden Beweismitteln wurde die Person später freigelassen.

Seitdem haben sich diverse polizeiliche Einheiten an verschiedenen
Stellen von Exarchia installiert und greifen täglich besetzte autonome
Räume an. Das besetzte soziale Zentrum K*Vox wurde mehrmals mit enormer
Gewalt angegriffen, während Tränen- und Erstickungsgas in den vollen
Raum geworfen wurde und Menschen durch Knüppel Kopfverletzungen
erlitten. Ein Konzert gegen die Drogenmafia auf der Plateia wurde
ebenfalls mit Gas angegriffen, während das besetzte Haus anarchistischer
Migranten zweimal angegriffen und Material und Möbiliar zerstört wurden.
Auf täglicher Basis finden Verhaftungen statt, sowie verbale sexistische
und homophobe Übergriffe von Bullen an Bewohner von Exarchia.

In Kontinuität der vergangenen ‘linken’ Regierung von Syriza, setzt die
rechte Regierung von Nea Dimokratia (Neue Demokratie) ihr Versprechen
um, die ‘Unzugänglichkeit’ von Exarchia zu brechen. Syriza folgte eine
eher chirurgische Strategie um besetzte Häuser zu räumen, während im
Hintergrund ein verschärftes Gesetzbuch durchgesetzt wurde und
Flüchtlinge deportiert wurden. ND hingegen zielt auf die Verbreitung von
Angst durch eine viel extremere Repressionstaktik. Die Abschaffung des
Asyls in den Universitäten, die Inbetriebnahme der gangsterartigen
Bullenmotorradeinheit Delta und die Neueinstellung von 1500 Bullen; die
Erstellung von Räumungstitel für quasi alle besetzte Häuser in Exarchia
und das tägliche mediale Propagandamärchen der ‘Banden von Anarchisten,
Drogendealern und Migranten’ bereiten diesen Weg vor.
Die vielschichtige Repression in direkter oder indirekter Form ist Teil
einer Politik die unter anderem auch in Berlin bekannt ist. Die
Räumungen von besetzten Häusern in bester Zusammenarbeit zwischen
Politik, Eigentümern und Polizei, die Verfolgung und Beobachtung aller
möglichen Projekte und Gruppen, die unverhältnismäßige polizeiliche
Präsenz auf linksradikalen Veranstaltungen und Demonstrationen und die
unzählige Festnahmen zur Erstellung von Datenbanken und ‚schwarzen
Listen‘, sind nur ein Teil einer Entwicklung die über Jahrzehnte darauf
hinauszielt, jegliche Orte der Selbstverwaltung in der Stadt zu
eliminieren.

Unsere Antwort auf die Repression, hier und dort und überall ist die
praktische Solidarität mit allen Betroffenen.

Der Kampf um Exarchia wird nicht nur in Exarchia stattfinden!

Solidarität heißt Angriff

Feuer und Flamme der Repression

TU MAL WAT 26.-29.09

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