[M] Die-In-Performance beim Münchner CSD „Polizei, CSU und Bundeswehr gehen über Leichen“ (13.07.19)
(13.07.19) Während der Parade des Münchner Christopher Street Days am heutigen Samstag veranstaltete die Gruppe „Still Rioting“ eine „Die-In“-Performance vor den Fußgruppen bzw. Wägen von Polizei, Bundeswehr und LSU (Lesben und Schwule in der Union). Dabei legten sich etwa 25 Personen mit (kunst-)blutverschmierten T-Shirts vor den jeweiligen CSD-Teilnehmenden kurz auf die Straße.
Die Kunstaktion stand unter dem Slogan „Polizei, CSU und Bundeswehr gehen über Leichen“. Mit dem Die-In wurde zum Einen an alle Opfern von Polizeigewalt, sowie von Kriegen und tödlicher Grenzpolitik erinnert. Zum Anderen sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Sterben dieser Menschen genau jene Institutionen verschuldet haben, die nun am CSD teilnehmen. In dem Flyer, den die Künstler*innen während der Aktion verteilten, heißt es: „Wenn heute an Stonewall gedacht wird, muss klar sein: Polizei, CSU und Bundeswehr – ihr habt hier nichts zu suchen! Denn ohne euch hätten alle Menschen ihre Rechte und Freiheiten schon viel früher.“ Den Künstler*innen geht es um die Kritik an diesen Institutionen, nicht um die Queerness der beteiligten Teilnehmenden.
(13.07.19) Während der Parade des Münchner Christopher Street Days am heutigen Samstag veranstaltete die Gruppe „Still Rioting“ eine „Die-In“-Performance vor den Fußgruppen bzw. Wägen von Polizei, Bundeswehr und LSU (Lesben und Schwule in der Union). Dabei legten sich etwa 25 Personen mit (kunst-)blutverschmierten T-Shirts vor den jeweiligen CSD-Teilnehmenden kurz auf die Straße.
Die Kunstaktion stand unter dem Slogan „Polizei, CSU und Bundeswehr gehen über Leichen“. Mit dem Die-In wurde zum Einen an alle Opfern von Polizeigewalt, sowie von Kriegen und tödlicher Grenzpolitik erinnert. Zum Anderen sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Sterben dieser Menschen genau jene Institutionen verschuldet haben, die nun am CSD teilnehmen. In dem Flyer, den die Künstler*innen während der Aktion verteilten, heißt es: „Wenn heute an Stonewall gedacht wird, muss klar sein: Polizei, CSU und Bundeswehr – ihr habt hier nichts zu suchen! Denn ohne euch hätten alle Menschen ihre Rechte und Freiheiten schon viel früher.“ Den Künstler*innen geht es um die Kritik an diesen Institutionen, nicht um die Queerness der beteiligten Teilnehmenden.
Der Stonewall-Aufstand war ein Aufbegehren gegen die anhaltende Polizeigewalt, von der vor allem queere und trans*Personen of Color betroffen waren. Bei den tagelangen Protesten sind etliche Menschen durch die Hände der Polizei gestorben. Die Gruppe will an Geschichte erinnern, aber auch Bezüge zur Gegenwart kritisch aufdecken: Die Polizei ist auch heute für insbesondere queere Menschen, Geflüchtete und arme Menschen kein Schutz, sondern eine ständige Bedrohung.Die rassistische Migrationspolitik der CSU betrifft nicht zuletzt auch queere Geflüchtete massiv. Ebenso geht es bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr nicht um den Schutz von Menschenleben, sondern „in postkolonialer Tradition vor allem um den wirtschaftlichen und militärischen Einfluss der BRD“.
Die Kunst-Aktion zeigt die Unvereinbarkeit mit den Werten, die beim CSD eigentlich auf die Straße getragen werden: „Bei Pride geht es um unsere Freiheit. Und mit Polizei, Bundeswehr und CSU kann es keine befreite Welt geben. Doch dafür wurde damals gekämpft: ohne euch, gegen euch. Dafür kämpfen wir auch heute: ohne euch, gegen euch.“
Nach der Aktion wurden einige Passant*innen willkürlich von der Polizei kontrolliert und festgehalten. Augenscheinlich basierte die Polizeimaßnahme auf Racial Profiling.
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Flyer:
POLIZEI, CSU UND BUNDESWEHR GEHEN ÜBER LEICHEN
First Pride was a Riot! Die Pride-Bewegung begann vor 50 Jahren mit einem Aufstand um das Stonewall Inn.Allen voran wiedersetzten sich Vor allem transPersonen und queere Personen of Ccolor widersetzten sich der anhaltenden Polizeigewalt, die sie tagtäglich erfuhren. Die Bewegung richtete sich gegen staatliche Gewalt und kämpfte für das Leben, Selbstbestimmung, gleiche Rechte und Freiheiten. Wenn heute an Stonewall gedacht wird, muss klar sein: Polizei, CSU und Bundeswehr – ihr habt hier nichts zu suchen! Denn ohne euch hätten alle Menschen ihre Rechte und Freiheiten schon viel früher. Der Kampf um Freiheit gegen eure Repression!
Die Polizei… übt damals wie heute massiv Gewalt aus: Insbesondere für People of color, trans&inter Personen, Geflüchtete und prekär Lebende ist die Polizei kein Schutz, sondern eine tägliche Bedrohung. Racial Profiling, Polizeigewalt und Abschiebungen verletzen und töten.
Die Bundeswehr… ob im Sudan, in Mali, in Afghanistan, im Mittelmeer: Deutsche Soldat*innen sind dort, wo Menschen fliehen, leiden und sterben. Aber nicht zu deren Schutz: Die Bundeswehr sichert in postkolonialer Tradition vor allem den wirtschaftlichen und militärischen Einfluss der BRD im Ausland.
Die CSU… hat ein reaktionäres und bedrohliches Menschen- und Familienbild: Das zeigt sich bei den vielen Rückschritten im sog. „Transsexuellengesetz“, der geplanten Klage gegen die „Ehe für alle“ und einer tödlichen Abschiebe- und Grenzpolitik, die auch queere Geflüchtete massiv betrifft.
Übrigens, Pride und Kapitalismus gehören nicht zusammen! Pride ist keine Werbeplattform: Siemens, Audi, Microsoft, Amazon, Allianz, BMW, Google, Dell, IBM, Rewe, Lufthansa usw. – auch mit euch feiern wir nicht! Bei Pride geht es um unsere Freiheit. Und mit Polizei, Bundeswehr und CSU kann es keine befreite Welt geben. Doch dafür wurde damals gekämpft: ohne euch, gegen euch. Dafür kämpfen wir auch heute: ohne euch, gegen euch.
FIRST PRIDE WAS A RIOT! AND WE ARE STILL RIOTING!
POLICE, CSU AND MILITARY STOP AT NOTHING
First Pride was a Riot! The Pride movement started 50 years ago with an insurrection around the Stonewall Inn. Especially trans persons and queer people of color defied the police violence they continuously had to suffer. The movement was directed against governmental violence and fought for life, self-determination, and the same rights and freedom. When Stonewall is remembered today, it has to be clear: Police, CSU and military – you have no place here! Without you people would have gotten their rights and freedom sooner rather than later. The fight for freedom against your repression!
The police... is as violent now as it was 50 years ago. Especially für people of color, trans persons, refugees, and poor people, the police is no protection bur rather a daily threat. Racial profiling, police violence and deportation hurt and kill people.
The military... regardless if Sudan, Mali, Afghanistan, or the Mediterranean Sea: German soldiers are stationed where people are fleeing, suffering and dying. This is not for their protection: in postcolonial tradition, the military protects and furthers German economic and military interest abroad.
The CSU... promotes a reactionary and threatening concept of human existence and family: this is evident in the many regressions in the so called "Transsexual Law", their planned lawsuit against gay-marriage, and deadly border and deportation policies that threaten queer refugees in particular.
By the way, Pride and capitalism don't go together! Pride is no marketing platform: Siemens, Audi, Microsoft, Amazon, Allianz, BMW, Google, Dell, IBM, Rewe, Lufthansa – we do not celebrate with you! Pride is about our freedom. A freed world cannot exist with police, military and CSU. But for this free world people fought back then: without you, against you. This is what We fight today: without you, against you.
FIRST PRIDE WAS A RIOT! AND WE ARE STILL RIOTING!