Mobshot und Aufruf: Am 20. Juli - Alle nach Halle!

Am 20.07. Alle nach Halle!

Die Nazi-Hipster von der „Identitären Bewegung“ (IB) laden am 20. Juli 2019 nach Halle/Saale zu einer Demonstration am Hauptbahnhof und einem „Straßenfest“, vor dem rechten Hausprojekt in der Adam-Kuckhoff-Straße 16 ein.

In dem Haus wohnen einige namhafte Vertreter*innen der Identitären, sowie das ehemalige Mitglied der NPD Mario Müller. Neben ihnen beherbergt das Haus auch das Abgeordneten Büro des AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider und den rechtsradikalen Verein Einprozent. Von der vielfach beschworenen Abgrenzung der AfD zur faschistoiden Identitären Bewegung und anderen Nazis kann also keine Rede sein.

 

Personelle Überschneidungen zwischen IB und AfD gibt es auch in Berlin. So nahmen mehrfach Vertreter*innen der Jugendorganisation der AfD (JA) an Demonstrationen und Aktionen der IB teil. Der ehemalige Schatzmeister der Berliner JA, Jannik Brämer betreibt darüber hinaus einen zur IB gehörenden Online-Versandhandel. Vertreter der JA sind außerdem Mitglieder in den selben Burschenschaften wie Identitäre. Im Burschenhaus der Gothia, in der Königstraße 3 in Dahlem, fanden in der Vergangenheit des öfteren Veranstaltungen mit Vertreter*innen beider Gruppierungen statt.

 

In der Vergangenheit war Berlin neben Halle eines der Zentren der „identitären Aktivitäten“. Dies liegt weniger an der zahlenmäßigen Stärke der IB in der Hauptstadt als an der symbolischen Bedeutung von Berlin. Neben medienwirksamen Aktionen wie dem Erklimmen des Brandenburger Tors fand hier auch der letzte nennenswerte Demonstrationsversuch der IB-Deutschland statt. 2017 scheiterten die ca. 800 Nazis am Widerstand der Berliner*innen im Gesundbrunnen und schafften es nicht weiter als 600 Meter von ihrem Startpunkt zu laufen und der eine oder andere Teilnehmer der rechten Versammlung holte sich nach der Veranstaltung noch die konstruktive Kritik der Weddinger*innen persönlich ab. Seitdem ist die Popularität und Medienreichweite der IB auf dem absteigenden Ast.

 

Dies liegt nicht zuletzt auch an ihren zunehmenden Problemen, ihr extrem rechtes Gedankengut weiter als Konservatismus zu verkaufen, seit ihr braunes Milieu aus Verlagen, rechten Denkfabriken und militanten Nazis nach und nach dekonstruiert wird. Dies ist nicht zuletzt der Aufklärungsarbeit antifaschistischer Initiativen zu verdanken.

 

Dazu kommen zunehmend Strafverfahren und Ermittlungen gegen Mitglieder wegen schwerster Gewalttaten, wie beispielsweise einem Messerangriff auf einen Lübecker Antifaschisten durch einen Schleswig-Holsteiner Identitären oder der bewaffnete Überfall von zwei Hallenser Ibstern auf zwei Zivilbullen, die sie für Linke gehalten hatten. Zuletzt erregte die Beteiligung mehrerer IB-Kader an einer rechtsterroristischen „schnellen Eingreiftruppe“ aufsehen. Die IB-ler hatten gemeinsam mit anderen Nazis und Hooligans aus der Fanszene des Fc Energie Kotzbus Landfriedensbruch und andere Gewalttaten vorbereitet. Nichts desto trotz stellt Halle nach wie vor einen wichtigen Vernetzungspunkt für die Neue Rechte in Deutschland dar.

Darum heißt es auch 2019 wieder: Nazi-Hipstern Beine machen! Für euch ist kein Platz – nicht im Gesundbrunnen, nicht in Halle und nicht anderswo!

 

Am 20. Juli Alle nach Halle!

Bilder: 
webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen