Offener Brief: Tübinger Stadtverwaltung lügt – Oberbürgermeister Boris Palmer schützt die Lüge – Presse klärt nicht richtig auf

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Die Tübinger Stadtverwaltung lügt, Oberbürgermeister Boris Palmer schützt die Lüge, die Presse klärt nicht richtig auf: Das Verhalten der Verantwortlichen aufseiten der Stadt Tübingen im Kontext der Debatte um die Clara-Zetkin-Straße ist ein Skandal.
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Offener Brief: Stadtverwaltung lügt – Boris Palmer schützt die Lüge – Presse klärt nicht richtig auf

Das Verhalten der Verantwortlichen aufseiten der Stadt Tübingen im Kontext der Debatte um die Clara-Zetkin-Straße ist ein Skandal

Wir freuen uns, dass wir als Aktionsbündnis „Kein Knoten für Zetkin“ nach monatelangen Bemühungen unser erklärtes Ziel, die Markierung der Tübinger Clara-Zetkin-Straße als „kritikwürdig“ zu verhindern, Ende Oktober erreicht haben. Was uns jedoch nach wie vor beschäftigt, ist das Verhalten der Verantwortlichen insbesondere der Stadtverwaltung.

Vorwürfe

Vor der Entscheidung über die „Knoten“, die am 26. Oktober erfolgte, informierten wir die Gemeinderatsfraktionen über den Sachverhalt. Weil wir die Falschbehauptung als das bezeichneten, was sie ist – eine Lüge –, schlug uns teilweise, explizit von grüner Seite, Empörung entgegen. Kurt Tucholsky stellte bereits 1922 fest, in Deutschland gelte „derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“. Daran scheint sich bis heute nichts geändert zu haben.

Am 26. Oktober erhielten wir eine Mail von Oberbürgermeister Boris Palmer, in der dieser schrieb, in der Sitzung vom 5. Oktober habe Dagmar Waizenegger den Zusammenhang zwischen beleidigenden Einsendungen und der Löschung des Formulars auf der Website der Stadt nicht explizit hergestellt. Deshalb sollten wir den Vorwurf der Lüge zurücknehmen und diesen nicht wiederholen. Doch davon abgesehen, dass Frau Waizenegger diesen Zusammenhang in der Sitzung sehr wohl suggerierte, hatte sie diesen am Tag zuvor gegenüber der Presse ja bereits ausdrücklich und unmissverständlich hergestellt. Nachdem wir Boris Palmer in unserer Antwort das entsprechende Zitat aus dem Schwäbischen Tagblatt geschickt hatten, hatte er offensichtlich keinerlei Argumente mehr. Er antwortete lediglich noch: „Es wäre angemessen, Sie ziehen den Vorwurf der Lüge zurück. Alles andere ist nicht relevant.“

Absurd

„Es ist krass, dass unser Protest bis in die Sitzung hinein diffamiert wurde, obwohl wir von Anfang an mit wissenschaftlichen Fakten argumentiert haben“, so unsere Sprecherin gegenüber der Presse kurz nach der Sitzung. In dieser war weiterhin suggeriert worden, das Aktionsbündnis sei beleidigend und nicht sachlich vorgegangen – ohne dass dafür jemals Belege angeführt worden wären.

Den Gemeinderatsmitgliedern war es offenbar egal, dass Behauptungen der Kommission über Zetkin nachweislich falsch waren und sie selbst von der Stadtverwaltung getäuscht worden sind. Anhand dieses kleinen Themas auf lokaler Ebene wird deutlich: persönlicher Ruf, Ansehen und Beziehungen spielen eine größere Rolle als eine demokratische und sachliche Vorgehensweise im Sinne von Transparenz und Wahrheit.

Dass Boris Palmer uns ohne jede Begründung auffordert, die objektiv wahre Feststellung, dass das Kulturamt gelogen hat, zurückzuziehen, finden wir bizarr. Der Oberbürgermeister stellt sich schützend vor das Kulturamt und die Stadtverwaltung, die Beschwerden von Bürgern zum Thema abschmettert.

Presse

Wie wir bereits in unserer Eingabe an den Gemeinderat in Reaktion auf entsprechende Andeutungen der Kommission betont haben, hat das Aktionsbündnis nie jemanden diffamiert, sondern ausschließlich sachlich und mit Verweis auf nachprüfbare historische Quellen argumentiert. Es ist für uns völlig unverständlich, dass unsere Bemühungen derart missachtet und diskreditiert wurden. Schließlich haben wir uns mit unserer Kritik frühzeitig direkt an die Verantwortlichen gewendet und den Austausch gesucht.

Wir finden es erschreckend, wie Personen, die der Öffentlichkeit gegenüber in einer Verpflichtung stehen, sich verhalten. Sowohl die Arbeit der Kommission als auch die von Stadtverwaltung, Gemeinderat und Oberbürgermeister geschieht im Auftrag der demokratischen Öffentlichkeit und wird auch von unser aller Steuergeldern bezahlt. Wir erwarten Gewissenhaftigkeit und Transparenz anstelle der beschriebenen Versuche, sich gegenseitig zu decken und Kritik abzuwehren.

Wir fordern, dass die Stadtverwaltung endlich einräumt, dass gelogen wurde, und erwarten mindestens eine klare und unmissverständliche Richtigstellung der unhaltbaren Behauptungen, die im Oktober getroffen worden sind.

Tübingen, 11.12.2023

 

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Aktionsbündnis "Kein Knoten für Zetkin"
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