Wuppertal: 8.März - Angriff auf kik-Markt zum internationalen Frauen*kampftag

Regionen: 

Mord verjährt doch?

 

Anfang des Jahres entschied das Landgericht Dortmund, dass es den Tod von 258 Menschen in einer Textilfabrik in Pakistan 2012 wegen Verjährung nach pakistanischen Recht nicht verhandeln muss. Der Hauptabnehmer dieser Fabrik war der deutsche Textildiscounter kik.

Die Arbeitsbedingungen, die in Ländern wie Pakistan, Indien oder auch China und Bangladesch herrschen, können nur als „mörderisch“ beschrieben werden. Immer wieder kommt es zu Bränden in Fabriken oder zu anderen Unfällen, bei denen unzählige Menschen ums Leben kommen. Die alltäglichen Arbeitsbedingungen sind ebenso tödlich zu nennen: Löhne, von denen kein Mensch leben kann, bis zu hundert Wochenarbeitsstunden, Gesundheitsschäden u.a. durch giftige Chemikalien. Es sind vor allem Frauen*, die unter diesen Bedingungen arbeiten. Gegen die mörderische Ausbeutung wird in den Produktionsländern immer wieder hart gekämpft u.a. mit Streiks. Die Regierung reagiert z.B. in Bangladesch mit brutaler Repression. So wurden die Massenproteste der Streikenden von den Bullen angegriffen. Die Antwort der Konzerne auf die Forderung, den gesetzlichen Mindestlohn umzusetzen war die Entlassung von 7000 Arbeiter*innen.

 

Die Arbeiter*innen der Textilindustrie in Pakistan, Indien, Bangladesch, China und der Türkei produzieren die Textilien vorwiegend für den europäischen und US-amerikanischen Markt. Im Falle von kik bedeutet das, dass sie für die hier lebende Unterschicht produzieren, die sich teurere Marken nicht leisten kann. Zwar profitieren auch die Arbeiter*innen hier von der globalen Ungerechtigkeit, dennoch geht es auch hier um Ausbeutung und gesundheitsschädliche Lebensbedingungen, wie beispielsweise durch schlechte Arbeitsbedingungen oder Chemikalien-verseuchte Kleidung von kik. Die schlecht bezahlten, prekär-beschäftigten Verkäufer*innen bei kik sind ebenso größtenteils Frauen*. Es gibt nur eine Chance auf eine bessere Zukunft für alle: die globale Solidarität!

 

Als kleinen Akt der Solidarität haben wir in der Nacht auf den 8.März eine kik-Filiale an der Uellendahler Straße in Wuppertal entglast, mit Farbe eingedeckt und die Parole „8.März! Zahlt!“ hinterlassen.

 

Lassen wir kik und den ganzen Rest der dreckigen Textilwirtschaft nicht aus der Verantwortung! Mord verjährt eben nicht! Grüße an die Streikenden in Bangaldesch!

 

Am 16.April ist übrigens die primark - auch ein fieser Klamottenfritze - Eröffnung. Beteiligt euch an Aktionen gegen die feierliche Eröffnung!

 

Ein Hoch auf den 8.März, ein Hoch auf den Frauenstreik 2019. Wir sehen uns auf der Straße!

 

Und nochwatt: Am und um den Autonomen 1.Mai sollten wir es diesmal ordentlich krachen lassen!

 

____________________________________________________________________________________________

 

 

Wuppertal: 8th of March – Attack on kik-Market on international women's day

 

Does murder prescribe?

 

In the beginning of the year, the federal court of Dortmund decided to not having to judge the death of 258 people in a textile factory in Pakistan in the year of 2012 due to prescription according to Pakistani law. This factory was mainly producing for the german textile-discounter kik.

 

The working conditions in countries such as Pakistan, India or China and Bangladesh can only be described as „murderous“. Fires and other accidents where numerous people die happen continuously. Everyday working conditions are as deadly: Wages from which nobody is able to afford living, hundreds of working hours per week, health problems due to e.g. toxic chemicals. It is mostly women* who work under these conditions. There are various fights against the murderous exploitation in the producing countries, for example with strikes. Meanwhile, the government reacts with harsh repression, for example recently in Bangladesh. Mass protests of striking workers were attacked by cops. The companies response to the demand to pay basic minimum wages was the dismissal of 7000 workers.

 

Textile industry workers in Pakistan, India, Bangladesh, China and Turkey mainly produce for the European and US-American market. Regarding kik, they produce for the European lower class who cannot afford more expensive brands. Even if the European lower class benefits from the global injustice, the struggles are similar here: exploitation and health-threatening working conditions in form of low wages and chemical pollution of textiles. The badly-paid workers of kik are equally mostly women*. Just one chance for a better future remains: global solidarity.

 

As a small act of solidarity we crashed the windows of a local kik-store in Wuppertal, colored it and painted the slogan „8.März! Zahlt“ (8. of March! Pay!) on the walls.

 

Let's not release kik and the filthy rest of textile industry of their responsibility! Murder does not prescribe! Solidarity to the strikers in Bangladesh!

 

By the way: On 16th of April, primark, another mean textile-exploiter will open the new store in Wuppertal. Be part of protests and action against the opening.

 

Long live the 8th of March, long live the women*'s strike 2019. See you on the streets!

 

And: We should definitely smash it around this year's first of May.

 

 

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen