Der Aufstand der Erde geht weiter

Diese Festnahmen erfolgen, nachdem Regierungssprecher Olivier Veran die geplante Auflösung der Organisation „Soulèvements de la terre“ per Dekret im Ministerrat am Mittwoch, den 21. Juni, angekündigt hat: eine sehr politische und besonders beunruhigende Auflösung, die von der Agrarindustrie und der FNSEA (konservative Bauerngewerkschaft) direkt vom Staatschef gefordert wurde. Denn die Regierung beugt sich damit dem Druck des Bauernverbandes, der damit gedroht hatte, im Falle einer Nichtauflösung gewaltsam gegen Einzelpersonen der Confédération Paysanne (fortschrittliche Kleinbauerngewerkschaft) und der Soulèvements de la terre vorzugehen.

Diese Festnahmen sind Teil einer anhaltenden Repression, insbesondere nach einer Welle, die am 5. Juni stattfand und zu Gewahrsamnahmen von bis zu 82 Stunden führte. Doch das Anvisieren einiger weniger Personen verschleiert nur schlecht die Realität: Es sind über 108.000 Menschen, die Anfang April den Aufruf "Wir sind der Aufstand der Erde" unterzeichnet haben, ihm angehören und die Bewegung zur Verteidigung von Land und Wasser unterstützen.

Die Verhaftungen unterstreichen die fieberhafte Reaktion der Regierung und ihre Angst vor einer Bewegung, die immer populärer und legitimer wird. In einer Zeit, in der sich die globale Erwärmung beschleunigt und die Agroindustrie und die Lobbyisten sich Wasser und Land aneignen, ist es dringend notwendig, sich die Gemeingüter wieder kollektiv anzueignen und die knapper werdenden Ressourcen zu teilen. Nichts wird diejenigen aufhalten, die sich gegen diese zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit erheben. Wir wissen, dass sich die wahre kriminelle Vereinigung aus der Regierung, der Lobby der Agrarindustrie und dem Bausektor zusammensetzt, und dabei ist, die Erde unumkehrbar zu zerstören.

Der Versuch, den Aufstand der Erde zum Schweigen zu bringen, ist der vergebliche Versuch, das Thermometer zu zerbrechen, anstatt sich um die Temperatur zu sorgen. Wir erinnern daran, dass wir vergangene und zukünftige Aktionen für die gemeinsame Nutzung von Wasser und Land unterstützen und dass sie zwangsläufig zunehmen werden, solange die Verantwortlichen ihre Zerstörungen und Landnahmen fortsetzen. Wir sind unsererseits gelassen und bereiten unsere Verteidigung gegen die Auflösung vor, weit entfernt von den Schreckensbildern, die von der Regierungskommunikation geschaffen wurden. Wir erinnern daran, dass für die Verhafteten die Unschuldsvermutung gilt. Wir werden vor Gericht gehen und glauben daran, dass wir siegen werden.

Eine Bewegung kann nicht aufgelöst werden!