(Paris) Yellow Is The New Black (Bloc)

Seit Beginn der Bewegung ist es für antirassistische Gilets Jaunes eine permanente Verrenkungsübung: Einerseits versuchen die Massenmedien und die Regierung ständig die Gilets Jaunes als rassistische Idioten, die nur an ihr Portemonnaie denken darzustellen. Auf der anderen profitieren die Zusammenhänge der Extremen Rechten von der Situation, um sich zu zeigen und größer zu erscheinen als sie es sind. Auf Seiten der progressiven, antikapitalistischen und antirassistischen Kräfte haben sich einige seit den ersten Tagen an dieser, fundamental gegen Liberalismus und Ungleichheiten  gerichteten Bewegung beteiligt....

 

Übersetzung eines Textes von "Gehirn nicht vorhanden" für den 12ten Akt¹ und die Reaktion der "extremen Linken ²" original erschienen auf paris-luttes

 

Die Falle ist nicht neu. Seit Beginn der Bewegung ist es für antirassistische Gilets Jaunes³ eine permanente Verrenkungsübung: Einerseits versuchen die Massenmedien und die Regierung ständig die Gilets Jaunes als rassistische Idioten, die nur an ihr Portemonnaie denken darzustellen. Auf der anderen profitieren die Zusammenhänge der Extremen Rechten von der Situation, um sich zu zeigen und größer zu erscheinen als sie es sind. Auf Seiten der progressiven, antikapitalistischen und antirassistischen Kräfte haben sich einige seit den ersten Tagen an dieser, fundamental gegen Liberalismus und Ungleichheiten gerichteten Bewegung beteiligt. Einige zogen es vor das Geschehen aus der Ferne zu verfolgen und sich schließlich anzuschließen ohne sich vollständig zu integrieren. Schlussendlich entschieden sich einige sich ganz von diesem heterogenen und teils widersprüchlichen Magma fernzuhalten. Es war und bleibt die Wahl eines Jeden. Das sollten wir respektieren.

 

Aber die Dinge verkomplizieren sich, besonders seit dem elften Akt und dem Naziangriff auf den Block der NPA. Wenn dieser Angriff uns nicht überrascht, so müssen wir ihm ganz schnell entgegentreten, etwas entgegensetzen, auch physisch. Uns ist die Vielfältigkeit der Bewegung bewusst. Sie ist Teil ihrer DNA - Schwäche und Stärke zugleich. Aber wir können nicht zulassen, dass einige Dutzend Faschos die Bewegung als Geisel nehmen indem sie gezielte Attacken während unserer Versammlungen durchführen. Wir unterstützen alle, in den letzten Tagen inizierten Aufrufe, ein maximum antirassistischer Kräfte zur Unterstützung der Gilets Jaunes in den Versammlungen zu bündeln.
Zugleich hoffen wir, dass alle die sich seit Monaten an der Bewegung beteiligen und sich ganz und garnicht in den ekelerregenden Praktiken und Ideen der Identitären und anderer faschistischen Zusammenhänge widererkennen, am Kampf gegen diesen Versuch der politischen Vereinnahmung teilnehmen. Wir können (und sollten) die Diversität im Herzen der Bewegung der Gilets Jaunes fördern. Aber mit der Anwesenheit von Personen, die die Diversität innerhalb der Gesellschaft bekämpfen, kann das nicht gelingen. Bezüglich der Anwesenheit von Autonomen, Antifas und anderen Militanten der radikalen Linken, wünschen wir uns, dass sie so stark und massiv wie möglich ausfällt. Diese lässt sich aber nur brüderlich mit den anderen Gilets Jaunes (ausser den Faschos) und im Respekt der Praktiken eines Jeden realisieren. Auf das, die solche Sphären wenig gewohnten Gilets Jaunes sich nicht beunruhigen und die progressiven und antikapitalistischen Kräfte als Teil der Bewegung aufnehmen. Wir erinnern gleichermaßen daran, dass der Black Block, als Zerrbild seit dem elften Akt eingesetzt, weder eine Bewegung noch eine Struktur ist. Es ist ganz einfach eine Aktionsform, die bei bestimmten Versammlungen zu bestimmten Momenten eingesetzt wird. Ein solidarischer und offensiver Aktionsmodus, der teilweise Gewalt gegen Sachen (oft stark mit dem Kapitalismus identifizierten) oder gegen Ordnungskräfte beinhaltet. Aber es handelt sich niemals um billige und blinde Gewalt. Im Übrigen griffen die Gilets Jaunes wärend der ersten Akte auf zahlreiche Mittel des Black Blocks zurück: Barrikaden, Steinwürfe, umgeworfene Autos...
Seit Anbeginn der Bewegung sind offensive Taktiken im Herzen der Gilets Jaunes. Genauso wie die Praktiken des Dialogs mit der Bevölkerung, Straßenblockaden, Debatten,.. Das die Bewegung so stark und gefährlich für die Macht war ist zum Teil auch Dank der ausartenden Demonstrationen, die die Macht beunruhigt haben.

 

Bezüglich der linksradikalen Kräfte die sich entscheiden Samstag zu kommen, hoffen wir , dass sie dies in einer inklusiven Art und Weise tun oder zumindest so wenig wie möglich vom Rest der Bewegung abgeschnitten. Denn als eine Kraft zu erscheinen, die sich mit Bullen und Faschos anzulegen kommt ohne sich jeh für den Rest der Gilets Jaunes zu interessieren, wäre ein Fehler. Es wäre, in den Augen der Regierenden (und der extremen Rechten), sogar das Beste das passieren könnte. So wäre es ihnen in der Tat ein Leichtes, die radikale Linke als der Bewegung fremdes Element darzustellen, das sie lediglich ausnutzt um Gewaltakte zu begehen.

 

Auch wenn es für einige schwierig zuzugeben scheint, verstand es die Bewegung der Gilets Jaunes eindeutig einen vollkommen neuartigen Ungehorsam bei tausenden von Bürgern zu entfachen. Ohne schwarz gekleidet zu sein, ohne maskiert zu sein(ausser um sich vor dem Gas zu schützen) sind hunderte von Gilets Jaunes auf Tuchfühlung mit den Ordnungskräften gegangen, haben sie zurückgetrieben, es über Stunden geschafft den öffentlichen Raum zu besetzen, CRS zu Boden gebracht und die Eingangstüren einer Zentralbank oder eines Ministeriums gewaltsam überwunden. Es handelt sich nicht um einen schwarzen Block wie wir ihn seit Jahrzenten kennen, aber die Energie und die Überzeugung sind nicht unähnlich. Es liegt an uns das Know-How und die Kräfte die uns der schwarze Block oder der "cortège de tête" gegeben haben miteinzubringen. Aber in einer kollektiven Art und offen für Andere (noch einmal: ausser faschistischen Gruppierungen).

 

Mit oder ohne gelbe Weste. Mit oder ohne schwarzer Kaputze. Lasst uns alle Samstag auf der Straße sein - solidarisch sein. Gegen die Ungleichheiten, gegen die Ungerechtigkeiten, gegen den Rassismus, um die Macht zu Fall zu bringen.

 


¹ Seit Beginn der Mobilisierung werden die Samstagsdemos mit Akt I startend bezeichnet. Am kommenden Wochenende findet der 12.Akt, d.h. der zwölfte Demo Samstag in Folge statt.

 

² "l'extrême gauche", ist (auch) eine französische Selbstbezeichnung die unter anderem Autonome, verschiedene linksradikale Zusammenhänge, Militante vereint. Auch abwertend von Medien genutzt, vgl. "Linksextreme"

 

³ "ʒiˈle: ʒon" Gelbe Westen

 

⁴ NPA : Nouveau Parti Anti-Capitaliste , "Neue Antikapitalistische Partei" Legale zur Wahl aufgestellte Partei, arbeitet eng mit Gewerkschaften zusammen, weit verbreitet unter Student*Innen.

 

⁵ "les autonomes" , entspricht nicht wirklich dem in Deutschland gebräuchlichen Bild des Autonomen, ist stattdessen eher an die ital. Autonomia angelehnt

 

⁶ "CRS", Compagnie Republicaines de Sécurité , speziell ausgebildete und ausgerüstete Cops zur Aufstandsbekämpfung

 

⁷ "cortège de tête" , Frontblock , besonders seit 2016 das Bild der Demos bestimmend

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