Anschlag auf Steinkohle-Kraftwerk Berlin - Sabotage als Streik – Leben als Sabotage
Le enviamos saludos de apoyo, solidaridad y libertad. Wir schicken Euch Grüße der Unterstützung, der Solidarität und der Freiheit.
No estáis solos: ¡juntos liberaremos la Tierra! Ihr seid nicht alleine - gemeinsam werden wir die Erde befreien!
Gebt die Erde zurück! ¡Devuelvan la tierra!
Unsere Aktion ist ein kraftvoller Gruß zur Unterstützung der indigenen Kämpfe in Kolumbien gegen den Steinkohleabbau und eine Sabotage der deutschen Klima- und Industriepolitik. Für die Räumung von Lützerath ist die Aktion eine nachgereichte Quittung. Und eine Solidaritätsbekundung mit der „Letzten Generation“.
Wir haben heute morgen, am 12.06.2023. einen Brandsatz an das Steinkohle - Kraftwerk Reuter in Berlin geklebt und angezündet. Am Tatort haben wir keinen Sekundenkleber zurückgelassen sondern nur in den frühen Morgenstunden einen größeren Brandsatz gezündet. Damit wollten wir das Steinkohlekraftwerk Reuter im Industrie- und Gewerbegebiet rund um den „Wiesendamm“ und die „Freiheit“ treffen: Wiesen und Freiheit haben wir dort nicht angetroffen, nur eine etwa drei bis vier Meter tiefe Baugrube, in der über zehn Starkstromkabeln freigelegt wurden. Um das Feuer zu legen, sind wir mit einer Leiter in den etwa zwei mal zwei Meter breiten Schacht abgestiegen.
Unsere Hauptabsicht galt dem Steinkohlekraftwerk Reuter und einem Teil seiner Stromversorgung, das auf Höhe der Baugrube über die Spree fast seit Bestehen des Kraftwerkes eine imposante Kabelbrücke hinein in das Kraftwerksgelände unterhält. Diese nicht unwichtige Kabelbrücke ist auf analogen und digitalen aktuellen und alten Landkarten nicht verzeichnet! Sie befindet sich auf Höhe der Kurve am „Wiesendamm“, wo derzeit Baumassnahmen an der Stromversorgung vorgenommen werden, und verläuft quer durch die tiefergelegenen Kleingartenanlage über die Spree. Der Kraftwerksbetreiber VATTENFALL wird kein Interesse haben, die Auswirkungen des Anschlages zu kommentieren, um nicht seine Angreifbarkeit durch militanten Klimaaktivismus einzugestehen.
Wenn Lützerath für den Energieriesen RWE geräumt wird und wenn für die Energieriesen STEAG, GLENCORE und RWE in Kolumbien Menschen für die „Blutkohle“ sterben, greifen wir hier als Notwehrmaßnahme Teile des großen Steinkohle-Kraftwerks an. Menschenleben haben wir, im Gegensatz zu den Energiekonzernen, durch die Aktion nicht in Gefahr gebracht.
Le enviamos saludos de apoyo, solidaridad y libertad. Wir schicken Euch Grüße der Unterstützung, der Solidarität und der Freiheit.
No estáis solos: ¡juntos liberaremos la Tierra! Ihr seid nicht alleine - gemeinsam werden wir die Erde befreien!
Gebt die Erde zurück! ¡Devuelvan la tierra!
Unsere Aktion ist ein kraftvoller Gruß zur Unterstützung der indigenen Kämpfe in Kolumbien gegen den Steinkohleabbau und eine Sabotage der deutschen Klima- und Industriepolitik. Für die Räumung von Lützerath ist die Aktion eine nachgereichte Quittung. Und eine Solidaritätsbekundung mit der „Letzten Generation“.
Wir haben heute morgen, am 12.06.2023. einen Brandsatz an das Steinkohle - Kraftwerk Reuter in Berlin geklebt und angezündet. Am Tatort haben wir keinen Sekundenkleber zurückgelassen sondern nur in den frühen Morgenstunden einen größeren Brandsatz gezündet. Damit wollten wir das Steinkohlekraftwerk Reuter im Industrie- und Gewerbegebiet rund um den „Wiesendamm“ und die „Freiheit“ treffen: Wiesen und Freiheit haben wir dort nicht angetroffen, nur eine etwa drei bis vier Meter tiefe Baugrube, in der über zehn Starkstromkabeln freigelegt wurden. Um das Feuer zu legen, sind wir mit einer Leiter in den etwa zwei mal zwei Meter breiten Schacht abgestiegen.
Unsere Hauptabsicht galt dem Steinkohlekraftwerk Reuter und einem Teil seiner Stromversorgung, das auf Höhe der Baugrube über die Spree fast seit Bestehen des Kraftwerkes eine imposante Kabelbrücke hinein in das Kraftwerksgelände unterhält. Diese nicht unwichtige Kabelbrücke ist auf analogen und digitalen aktuellen und alten Landkarten nicht verzeichnet! Sie befindet sich auf Höhe der Kurve am „Wiesendamm“, wo derzeit Baumassnahmen an der Stromversorgung vorgenommen werden, und verläuft quer durch die tiefergelegenen Kleingartenanlage über die Spree. Der Kraftwerksbetreiber VATTENFALL wird kein Interesse haben, die Auswirkungen des Anschlages zu kommentieren, um nicht seine Angreifbarkeit durch militanten Klimaaktivismus einzugestehen.
Wenn Lützerath für den Energieriesen RWE geräumt wird und wenn für die Energieriesen STEAG, GLENCORE und RWE in Kolumbien Menschen für die „Blutkohle“ sterben, greifen wir hier als Notwehrmaßnahme Teile des großen Steinkohle-Kraftwerks an. Menschenleben haben wir, im Gegensatz zu den Energiekonzernen, durch die Aktion nicht in Gefahr gebracht.
Rund um die „Freiheit“ wird der Schrott der Zivilisation für die Industrie recycelt. Auch Beton- und Zementwerke (CEMEX, DEUTAG, Deutsche Teer- und Asphaltschotterwerke u.a.) sind hier angesiedelt. Global werden jährlich über 4,6 Milliarden Tonnen Zement verbaut. Bei dessen Herstellung fallen aber 2,8 Milliarden Tonnen CO² an. Das sind fast acht Prozent der weltweiten Emissionen und damit mehr als Flugverkehr und Rechenzentren zusammen ausstoßen. CEMEX ist alles andere als ein kleiner Fisch. Auch Sicherheitsfirmen (z.B. Sicherungsgruppe Berlin) oder Logistikfirmen wie Tanklager Berlin, Train Truck für Mineralölprodukte haben wir in dem Industrieviertel angetroffen.
Unsere Aktion sehen wir als Bremsstein gegen die Zerstörung unserer Umwelt- und Lebensbedingungen.
Die rote Linie des Erträglichen fühlen wir täglich überschritten. Wir sind Zeug_innen der schrankenlosen Verherrlichung des brutalen Wirtschaftswachstums, des grenzenlosen Fortschritts und der damit verknüpften, im Ausmaß unermesslichen, Verwüstungen auf der Welt.
Wir sehen, hören, lesen ständig von grauenhaften Situationen für Mensch, Tier und Umwelt, die durch Umweltzerstörung und Kriege ausgelöst werden.
Fehlt es an Argumenten? Oder an Wissen? Muss überhaupt noch Überzeugungsarbeit geleistet werden? Und wem gegenüber? Müssen wir nicht zum aktiven Widerstand übergehen? Es ist alles schon tausend mal gesagt, aus den Mündern von Frauen, von Kindern, von Männern, von unzählig vielen Menschen. Gesprochen, geschrien, verzweifelt, stumm. Ihre Haut war braun, sie war schwarz, sie war rot oder gelb und manchmal war sie auch hell. Es ist auch nicht erst gestern alles gesagt worden, es ist dies schon seit Jahrhunderten gesagt.
KOLUMBIEN? ZUM BEISPIEL:
Hier bei uns wird das vermeintliche Ende der Steinkohle als Beispiel ökologischer Nachhaltigkeit gefeiert, während in Kolumbien Tod und Zerstörung gegen Energie für die deutschen Industrie eingetauscht wird – das ist Kolonialismus heute – in grün.
„El Cerrejón“ in Kolumbien war schon vor dem Angriff auf die Ukraine ein Verbrechen an den Menschen und der Natur. Die Steinkohlemine erstreckt sich auf knapp 70.000 Hektar in einem Halbwüstengebiet in Kolumbien. Zwangsenteignungen, Vertreibungen, Bedrohungen und Morde an indigenen Umweltaktivist_innen sind den Yukpa und anderen indigenen Gruppen nicht unbekannt. Auf ihrem Land wurde eine klaffende Wunde in die Erde gerissen. Hinzu kommt der Mord durch Umweltvergiftungen. Die Kindersterblichkeit ist extrem hoch. So beschreiben auch die Mitglieder der indigenen Volksgruppe der Wayuu die Umweltverschmutzung durch die Steinkohlemine El Cerrejón und den dazugehörigen Seehafen Puerto Bolívar als existenzbedrohend.
Täglich(!) verschluckt die im Volksmund „Monster“ genannte Mine mehr als 30 Millionen Liter Wasser und verseucht das Grundwasser. Sämtliche Kohle, die dort aus der Erde gerissen wird, ist für den Export nach Europa, China und in die USA bestimmt. Damit wir hier unsere Gier nach Energie stillen können, wurden schon vor dem Ukrainekrieg 30 Millionen Tonnen Steinkohle jährlich nach Deutschland exportiert und verbrannt. Ein Wink von Kanzler Scholz beim kolumbianischen Präsidenten per Telefon hat laut rbb am 6. April 2022 dazu geführt, dass eine umstrittene Kohlegrube in Kolumbien erweitert wurde. Noch am selben Tag des Gesprächs zwischen Scholz und dem Präsidenten Duque wurden indigene Gemeinden durch das „Umwelt“-Ministerium „informiert“, so der rbb, dass sie nun weg müssen, um der Ausweitung des „Monsters“ Platz zu schaffen. Deutschland hat sich mit Abkommen während des Ukrainekriegs den Export der Steinkohle gesichert und nimmt einen weiteren Anstieg des CO² in Kauf. Die indigenen, afrokolumbianischen und bäuerlichen Gemeinschaften stehen hingegen mit dem Rücken zur Wand z.B. in ihrem Kampf um Wasser und den Schutz des Bruno-Bachs in La Guajira. „Der Bach Bruno ist der größte Zufluss des einzigen Flusses der Region Río Ranchería. Schon jetzt müssten sie“, laut „taz“, „immer tiefer bohren, einige Brunnen seien bereits kontaminiert. Das Wasser des Bachs ist ihnen heilig, es hat spirituelle und kulturelle Bedeutung.“
Einer der Profiteure ist eines der größten Schweizer Unternehmen. GLENCORE, im Rohstoffgeschäft aktiv, unterhält eigene Minen weltweit. So auch das „Monster“ in Kolumbien. Im Zuge des Kriegs konnte GLENCORE die Kohleförderung zwischen Januar bis Juni 2022 um 14 Prozent auf 53 Millionen Tonnen steigern. Dies wird vor allem auf die Förderung im Bergwerk El Cerrejón in Kolumbien zurückgeführt.
Vor 500 Jahren gehörten die Wayuu zu den Ersten, die von den europäischen Eroberern überfallen wurden. Später gehörten sie zu den ersten Opfern von Drogenkartellen, die unter anderem für den nordamerikanischen und europäischen Drogenmarkt erpresst, vertrieben und ermordet wurden. Nun leben die Wayuu, die Yukpas und andere indigene Gruppen durch die Nähe des schwarzen Goldes, auch „Blutkohle“ genannt, erneut gefährlich: Der Kolonialismus wird immer wieder neu geschrieben, nur die Vorzeichen ändern sich. Immer ging es den Eroberern um materielle Macht – um Gold, um Kokain und heute um Energie. Die Geschäfte, die Kolumbien mit der Kohle macht, belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro, die Energiekonzerne verdoppeln und verdreifachen diesen Gewinn noch.
Seit dem Ukrainekrieg und dem anschließenden Scholzbesuch in Kolumbien stieg die Einfuhr des Steinkohle-Imports nach Deutschland im März auf 690.000 Tonnen – (rund dreimal so viel wie noch im Vormonat). Selbstredend flankiert und begleitet wird das koloniale Energieprojekt durch ein Wirtschaftsabkommen und das dazugehörige Militärabkommen; Krieg und Wirtschaft sind nicht voneinander unabhängige Phänomene – sie sind Wesenszüge des Kolonialismus. Die Eroberung der Märkte und der Diebstahl an Arbeitskraft und Ressourcen, die Ausbeutung der Natur sind ein kriegerisches Verhältnis. Wir sehen die Kämpfe gegen diese Verhältnisse in anderen Ländern - die der Yukpas und der Wayuu zum Beispiel - und möchten jetzt - hier und heute - dazu beitragen, die lebenszerstörende Wechselwirkung zu unterbrechen.
Der schwedische Energieriese VATTENFALL will mit der Steinkohle und seinen zwei Wärme-Kraftwerken in der Stadt Berlin noch immer weitermachen. So muss auch VATTENFALL (neben den Energieriesen GLENCORE, RWE und STEAG) als Kriegsgewinner gelten. STEAG zum Beispiel betreibt an sechs Standorten in Deutschland Steinkohlekraftwerke mit einem Anteil der Gesamtstromerzeugung in Deutschland von etwa fünf Prozent. Der Konzern mit Sitz in Essen ist der fünftgrößte deutsche Stromerzeuger; geführt von der Kommunale Beteiligungsgesellschaft GmbH & CoKG. Dahinter verbergen sich Stadtwerke Duisburg AG (19%), Dortmunder Stadtwerke AG (36%), Stadtwerke Bochum (18%), Stadtwerke Essen (15%) und andere.
VATTENFALL weist im 1. Quartalsbericht von 2023 eine Umsatzsteigerung von 62 % aus - entsprechend ist auch der Gewinn des schwedischen Konzerns. Krieg rentiert sich also.
Das Mordgeschäft mit fossiler Energie darf sich keinen Tag mehr lohnen! Wir warten nicht, bis VATTENFALL (vielleicht!) in Berlin seine zwei kohlegefeuerten Blockheizkraftwerke erst im Jahr 2030 abschaltet. Die Zeit haben wir nicht.
Der 4. Mai ist in Deutschland "Earth Overshoot Day" (Erdüberlastungstag). Was die natürlichen Ressourcen angeht, leben wir in Deutschland ab diesem Datum auf Kosten des Planeten. Wir gehören damit im internationalen Vergleich zu den größten Klimakillern.
Unser Energiehunger wird ständig durch neue smarte Technik befeuert, die wir angeblich brauchen. Betonherstellung, Stahl- & Aluminiumproduktion und -verarbeitung, Versiegelung, Vernichtung von Agrarland, energieintensive Lieferketten, SUVs, (wachsender) Flugverkehr, Luxusjachten, „smart cities“ und so vieles mehr heizen die Erderwärmung an. Im Business-Bereich sind die Kurzstreckenflüge 2022 auf insgesamt 100.000 angewachsen.
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schafft weiteren Hunger nach Energie. Der einzelne Mensch ist Gegenstand der Verwertung bei gleichzeitig (selbst-)optimierter Überwachung. Das die Kontrolle des Menschen durch autoritäre Systeme auch zur Vernichtung führen kann, wenn Menschen als „unwert“ abgestempelt werden, sollte uns eigentlich in diesem Land noch in Erinnerung sein. Wenn aktuell die „Sommerlove“ im Zentralen Mittelmeer kentert oder das Asylrecht weiter entkernt und entmenschlicht wird, dann wegen der „double standards“ von Menschenleben. Wir nennen es unverhohlenen Rassismus.
ÄRGER IM MASCHINENRAUM? ZUM BEISPIEL:
Wir wollen mit der Logik des Profits nichts mehr zu tun haben, mit dem Fortschrittsglauben als Glücksversprechen und (auch nicht) mit einem ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag „Wohlstand auf Kosten anderer“.
Aber kein noch so reflektiertes Leben befreit uns. Wir entkommen nicht durch Auswandern auf eine Insel oder auf den Mars, nicht durch inneres Exil, nicht durch faires Bioessen, nicht durch Beteiligung oder Boykott von Wahlen. Wir kommen aus der Dynamik unserer Konditionierungen aus dem System nicht heraus, wenn wir uns nicht grundsätzlich verweigern.
Wir selbst sitzen im Maschinenraum, in den Metropolen, im globalen Norden - oft ohne uns dessen bewusst zu sein. Mit jedem Bezahlvorgang, mit jedem Smartphone-Use, mit jeder produktiven Beteiligung am ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag, welcher die Ungleichheit und Herrschaft als unverrückbares Naturgesetz zementiert hat, sind wir Rädchen im Räderwerk der Maschine.
Und mit vielen anderen gemeinsam haben wir die meisten Werkzeuge im Alltag zur Hand, die Maschine anzuhalten!
Wir machen uns hier die Auseinandersetzung und die inhaltlichen Vorarbeiten anderer Vulkangruppen zu eigen und nehmen darauf Bezug. Wenn wir im Maschinenraum sitzen, ist unsere Sabotage eine Streikform, um die Maschine anzuhalten. Leben als Sabotage, Sabotage als Streik. Sabotage ist ein super Mittel ein- und anzugreifen: in die Ökonomie, die Verwertung und neokoloniale Ausbeutung und die weltweite Zerstörung. Breitenwirksam ausgeübt kann sie Kämpfe unterstützen.
Wer, wenn nicht wir, kann die Maschine als den Ort der ökonomischen Mehrwertabschöpfung anhalten. Die Revolution ist permanent. Und sie ist sozial. Gemeinsam! können wir uns der täglichen Kollaboration verweigern. Oder um mit den Worten des „Kommando Angry Birds“ zu sprechen: „Unsere Loyalität darf nicht länger durch billiges Spielzeug und seichte Unterhaltung gekauft oder durch plumpe Gewalt erzwungen werden können. Jedes Sandkorn im Getriebe trägt dazu bei, die Ausdehnung der Maschinerie zu blockieren.“
In unserem Fall: Wenn niemand der Verantwortlichen ein Steinkohlekraftwerk vom Netz nehmen will, dann tun wir das. Machen das mehr als ein paar Gruppen, können wir die Maschinerie ins Straucheln bringen.
Wir wollen Sabotage der Infrastruktur innerhalb der Bewegung als moderne Form des Maschinensturms diskutieren.
Der Maschinenraum ist in seiner Funktion als Wirtschaftsstandort durchzogen von Adern, Kabelsträngen, Datenautobahnen, Schienensträngen, Steuerungszentralen, Knotenpunkten, Verwaltungs- und Überwachungseinheiten.
Funkmasten, Telekommunikation, Kraftwerke, Warenverkehr, Transformatoren und Stromleitungen zielgerichtet und absichtsvoll auszuschalten, herunterzufahren, zu zerstören unterbricht das Funktionieren im Maschinenraum, hält die Maschinerien an ausgewählten Punkten kurz an und kann in der Breite auch das Ende von zerstörerischen Projekten erzwingen. Die destruktive Verwertung der Ressourcen der Erde weit über die Nutzung fossiler Energie hinaus fordert von uns vor allem den Mut zur Tat.
Wir stellen uns mit unserer Aktion in die Kontinuität der Vulkangruppen. Wir haben uns auch zu dem Namen entschieden, weil die Räumung von Lützerath für uns alle eine Konsequenz haben sollte. Wir grüßen die etwa 35.000 Menschen, die bei Wind und Wetter versucht haben, Lützerath mit ihren Körpern und Einfallsreichtum zu verteidigen, auch wenn wir nicht alles in Lützerath gewagt haben. Wir grüßen alle, die jahrelang den Widerstand aufgebaut haben.
Die Räumung von Lützerath sollen RWE und die Wirtschaft teuer bezahlen. Und mit ihnen die Heuchler in der Politik und die Robocops.
Unsere Aktion war ein kleiner Beitrag unter vielen. Mit unserer Angst - aber auch mit unserem Mut - sind wir in die Nacht hinaus.
SEKUNDENKLEBER SIND WAFFEN DER GUERILLA? ZUM BEISPIEL:
Gerade überschlagen sich die Kriminalisierungen gegen Klimaaktivist_innen. Schon das Festkleben auf der Straße wurde mit dem Entstehen einer „Klima-RAF“ kommentiert. Die Justizsenatorin in Berlin lässt allen Ernstes prüfen, ob es sich bei der „Letzten Generation“ um eine kriminelle Vereinigung handelt. Die Gewerkschaft der Prügelcops „GdP“ behauptet, die Klimaaktivst_innen seien „in den letzten Wochen in den Guerillaaktionen noch militanter geworden“.
Dem folgte eine Razzia der Terrorermittler in Bayern und in anderen Bundesländern gegen die „Letzte Generation“. Es ist klar: der Angriff auf die Klimabewegung ist politisch motiviert und von höheren Stellen gedeckt.
Die Justiz, als Waffe der Politik, der Wirtschaft und ungerechter Besitzverhältnisse , kommt zum Einsatz, weil eine organisierte Struktur es wagt, symbolische Aktionsformen zu verlassen und die „naturgesetzliche“ Mobilität des Individualverkehrs zu stoppen und Städte lahmzulegen. Und das in einem Land, in dem das Auto König ist. Schon die Anfänge eines „Zivilen Ungehorsames“, der sich bislang nicht hat einschüchtern lassen, versucht man mit einem Paragrafen wie dem §129 auszuschalten.
Dieser Angriff auf einen Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung meint uns alle, weit über die Klimakämpfe hinaus. Denn Kriminalisierungen sind Vorboten eines autoritärer werdenden Staates, wenn soziale Spannungen in Folge von Klimazerstörungen und Kriegen zunehmen. Kämpfe der Klimagerechtigkeitsbewegung mit anderen Kämpfen z.B. den des Antifaschismus zu verbinden macht den §129 zu einer stumpfen Waffe (Wir senden solidarische Grüße an Lina und alle kämpfenden bzw. auch verfolgten Antifas).
Denn die staatlichen Angriffe auf die öffentlichkeitswirksamen Klimaaktionen haben unseres Erachtens mindestens zwei Funktionen: sie sollen die Bewegung spalten, von Unterstützer_innen entsolidarisieren, somit schwächen und einen Teil in den Untergrund drängen, um sie so besser als isoliertes Problem bearbeiten zu können.
Zeitpunkt von militanter Aktion, bzw. Guerillaaktivitäten aber entscheidet eine revolutionäre Bewegung nach politischen Kriterien, nicht die Repression!
Die Abwehr staatlicher Angriffe kann durch Ausweitung radikaler und öffentlicher Aktionen einerseits und militanter Unterstützungen durch Gruppen wie der unseren andererseits gelingen.
Und die zweite Funktion des staatlichen Angriffs auf die Aktivist_innen: verschossene Blendgranaten. Man lenkt die Aufmerksamkeit von den eigentlichen sozialen Verwerfungen in der Gesellschaft und der Unzufriedenheit darüber ab, man verwischt die sozialen Folgen der Klimazerstörung und baut ein Feindbild auf. Der Sekundenkleber wird zum Werkzeug von „Kriminellen“, auf die sich eingeschossen werden kann. So wird Wut kanalisiert. Das Konzept ist lange erprobt - gegen Geflüchtete zum Beispiel. Nicht die Verursacher der weltweiten sozialen Ungerechtigkeiten geraten ins Visier - nicht rücksichtslose Reiche, die sich auf Kosten der Erde maßlos bereichern und weltweite Fluchtbewegungen auslösen, sondern Gruppen, wie die „Letzte Generation“, die genau genommen gemäßigte und biedere Positionen vertreten, dies aber penetrant tun. Man fürchtet sich nicht vor dem Sekundenkleber, dem bisschen Stau, den anscheinend überschaubaren Forderungen – sondern davor, dass dies der Anfang von etwas Größerem sein könnte und vielleicht bereits ist. Von Bild über FDP , Grüne & AfD bis hin zu Scholz, der die Aktivist_innen für „bekloppt“ erklärt, ist man sich über das Feindbild einig.
Das Gegenmittel auch hier; Ausweitung der Aktivitäten und Verknüpfung der Kämpfe, zum Beispiel mit den Kämpfen indigener Gruppen in Kolumbien. Gegen prekäre Lebensumstände und Klimazerstörung, gegen Misogynie, gegen patriarchale Bünde wie die der Faschisten, lassen sich viele Kräfte bündeln, um Herrschaft als Ganzes entgegenzutreten. Wenn eine Klimabewegung auch die anderen sozialen Verwerfung thematisiert, bzw. sich mit anderen Bewegungen verbündet, laufen die Spaltungsversuche durch die Kriminalisierung von Aktivist_innen ins Leere. Und wenn wir uns gegenseitig unterstützen, unsere Absichten gesellschaftlich kommunizieren und dabei verschiedenen Aktionsformen zulassen, geht auch der Vorwurf des Terrorismus ins Leere. Im Fall dieser Aktion; diskutiert die politische Absicht hinter der Tat, aber lacht die Politiker_innen, die Cops und Bewegungschef_innen aus, die uns zur Denunziation von Aktionen auffordern.
Es gibt keinen Grund sich von etwas zu distanzieren was man nicht selbst gemacht hat. Vor allem: politisch distanzieren wir uns nicht von uns selbst, wir haben als Klimaaktivist_innen unterschiedliche politische Strategien und sollten nichts unversucht lassen um die Erde vor der Zerstörung zu bewahren. Unsere Stärke liegt in der Vielfalt des Widerstandes.
Kriminell sind diejenigen, die die Erde für den grenzenlosen Profit verfeuern, nicht der Widerstand dagegen. Die Terroristen tragen Anzüge und sitzen in den Aufsichtsräten und in den Vorstandsetagen bei RWE, bei VATTENFALL, bei AMAZON, bei BAYER und bei RHEINMETALL und schauen abwechselnd auf ihren Bildschirmen den steigenden Börsenkursen und den Robocops beim Zerstören von Lützerath zu.
Den Vorwurf der kriminellen Vereinigung und des Terrorismus geben wir mit feurigen Grüßen zurück.
In diesem Land wird sich wortreich zur „Freiheit“ bekannt, doch das Fundament der „Freiheit“ fußt auf gestohlenem Land, während ihr bloßes Gerüst aus gestohlenem Leben errichtet wurde und wird.
ZUM BEISPIEL:
Verteidigt das Leben der Indigenen in Kolumbien
"Gebt die Erde zurück! ¡Devuelvan la tierra!"
Verteidigt das Leben der Indigenen in Mexiko – Stopp Train Maya
Alto a la guerra contra los pueblos zapatistas! – Stoppt den Krieg gegen die Pueblos Zapatistas!
Si tocan a un@, nos tocan a tod@s – Wenn sie eine_n von uns anfassen, fassen sie uns alle an.
Stoppt die fossile Energiegewinnung durch Sabotage
GLENCORE, RWE, STEAG angreifen
Straffreiheit für alle Klimaaktivst_innen
Straffreiheit für alle Antifaschist_innen
Sabotage als Streik – Leben als Sabotage
Friends of the last generation - Vulkangruppe Lützerath