#schautnichtweg - 100 Menschen bei Kundgebung gegen rechte Kneipen und Nazigewalt in Prenzlauer Berg
Hundert Menschen folgten dem Aufruf der Kampagne "#SchautNichtWeg" zu einer Kundgebung in der Greifswalder Straße im Prenzlauer Berg. In mehreren Redebeiträgen wurde Stellung bezogen gegen Alltagsrassismus und rechte Übergriffe in Prenzlauer Berg-Ost. Die Kundgebung fand vorm Mühlenberg Center statt, in sichtweite zur "Ariya Lounge", die ein beliebter Treffpunkt der rechten und rechtsoffenen Kneipenszene rund um den Greifswalder Straßen-Kiez darstellt.
Die Barinhaberin Jenny G. war eine der HaupttäterInnen während des Angriffs auf Dilan S. im Februar 2022. Der Prozess gegen die rechten AngreiferInnen endete am 27. April mit drei Bewährungsstrafen und einer Geldstrafe. Für die "Schaut nicht weg!"-Kampagne ist mit dem Ende des Prozesses nicht Schluss. Vielmehr muss es jetzt darum gehen dafür zu sorgen, dass Rechte ihre Treffpunkte verlieren.Das erschwert ihnen das Zusammenkommen, auch Gruppendynamiken rechter Trinker:innen und Schläger:innenwerden gebremst.Letztendlichhat das alles auch einen Einfluss darauf, wie viele Übergriffe in diesem Kiez zukünftig passieren und in wie weit sich potentiell Betroffene vor (größeren) angetrunken Gruppen aus dieser rechtsoffenen Kneipenszene fürchten müssen. Um die Kontinuität und Entwicklung dieses Milieus darzustellen, wurde in einer Rede schlaglichtartig über die rechte Geschichte dieses Kiezes von den 90ern bis heute berichtet sowie der Kampf gegen Nazikneipen und rechte Akteur:innen in den vergangenen Jahren thematisiert. Anhand bereits veröffentlichter Berichte und Texte zum "Greifswalder Straße-Prozess" wurde auch das rassismusunsensible Vorgehen der Richterin und das ekelhafte Auftreten der Rechten während des Prozesses benannt. Denn all dies wurde den April über nur in Moabit vorm Gerichtsgebäude oder in der Presse behandelt. Nun war und ist es an der Zeit, dass diese Berichte auch in der Gegend Verbreitung finden, wo der Übergriff auf Dilan stattfand und wo sich die Täter:innen sicher und zu Hause fühlen. In der Ariya Lounge war an diesem Tag nicht viel loß, dafür war aber die Außenfassade der Bar anscheinend mit Farbe beworfen worden. Wir konnten rund 400 Infoflyer zu dem Thema an Anwohner:innen verteilen, zudem blieben immer wieder Passant:innen stehen und hörten den Redebeiträgen zu. Wir bleiben dran und legen im Juni mit einer Demo im Kiez nach. Schaut nicht weg! Greift ein!Zusammenstehen gegen rechte Gewalt! Kontakt:schautnichtweg@proton.meInstagram.com/schautnichtweg_twitter.com/schautnichtweg_ Bildquelle:https://twitter.com/kinkalitzken/status/1654536575399673859?cxt=HHwWhoC2yfmPjPYtAAAA