Wien : Ein guter Start ins neue Jahr!
Wien : Ein guter Start ins neue Jahr!
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Warum es sich manchmal eben doch lohnt, die Bullen zu schubsen...
In der Silvesternacht fand eine unangemeldete Party in einem leerstehenden Büro-Gebäude in Wien Mariahilf statt – dies ist ein subjektiver Erfahrungsbericht.
Verschiedene Medien berichteten darüber, dass die Situation eskalierte, als die Bullen die Party beenden wollten. Zu Beginn betraten lediglich zwei Cops die Räume und forderten die Anwesenden auf, das Gebäude zu verlassen – was auch nach einiger Zeit gemacht wurde. Die Partygäste verließen nach und nach das Gebäude, die Cops folgten ihnen und wollten die Türen anschließend verschließen, dabei brach das erste kleinere Gerangel aus, das sich aber recht schnell wieder beruhigte. Nachdem die Polizisten bemerkten, dass ihr davor geparkter Streifenwagen wohl schon ordentlich demoliert worden war, riefen sie per Funk um Verstärkung.
Nach Eintreffen der Verstärkung dachten wohl einige, dass es Zeit sei zu gehen und bewegten sich weg von der Tür in eine nahe Seitenstraße – gefolgt von zwei Cops. Diese versuchten, Leute festzusetzen und griffen wahllos in die Menge. Womit sie wohl nicht gerechnet haben war, dass die anderen Leute nicht tatenlos dabei zusahen, wie Leute festgesetzt wurden, sondern aktiv dagegen vorgingen. Als eine Person im vermeintlichen Polizeigewahrsam war, kamen andere hinzu und befreiten sie aus den Fängen der Bullen. Dann geschah dasselbe Spiel von vorne. Dabei wurden die Cops zum Teil erheblich beschimpft, mussten einiges einstecken und konnten schlussendlich mit den besseren „Argumenten“ davon überzeugt werden, dass sie sich besser zurückziehen sollten…
Es war wunderbar mitanzusehen, wie eine Situation völlig aus dem Ruder (der Polizei) laufen kann, wenn die Beteiligten beherzt eingreifen und aufeinander achten. Diese direkte Solidarität, und das Glück, dass während der ganzen Situation keine Bullen-Verstärkung um die Ecke kam, führten am Ende zum Rückzug der Bullen und sind der Grund dafür, dass niemand von ihnen verhaftet werden konnte. Die Leute waren stinksauer.
Anschließend verließen die „flüchtigen Raver“, wie sie von den Scheiß-Medien genannt wurden, den Ort und lösten sich in Luft auf. In der Zwischenzeit wurden vor dem Gebäude der Party andere Leute mit Hilfe der Verstärkung festgehalten und sie wurden zum Teil auf die Polizeistation verschleppt, um dort ihre Identität festzustellen. Laut Polizei handelt es sich dabei um 7 Leute, offenbar wurden alle nach einigen Stunden wieder entlassen und aufgrund verschiedener Delikte „auf freiem Fuß“ angezeigt. Gerüchten zufolge wurden zumindest einige der Festgenommenen auf der Polizeistation von den Cops verprügelt…
In der selben Nacht wurden laut Polizeiangaben die Fenster von 3 Polizei-Autos, die vor einer Polizeistation im 15. Bezirk geparkt waren, eingeschlagen. Die Bullen gehen davon aus, dass es sich bei den Täter*innen um die „flüchtigen Raver“ handelt… warum auch immer sie das zu wissen glauben, aber es ist leichter diese Taten ebenfalls Leuten unterzujubeln, auf die sie gerade grantig sind, als weiter nach anderen zu suchen, die sie vermutlich nie finden werden. Im Übrigen wäre es natürlich auch gefährlich für die herrschende Ordnung, wenn sich der Hass auf die Polizei auch noch aus anderen Ecken der Gesellschaft zu äußern beginnt als aus denen, die in den Medien ohnehin als „Anarchos“ verunglimpft werden. Schließlich gibt es sicherlich mehr Leute in Wien, die mit den Bullen offene Rechnungen zu begleichen haben.
Noch ist nicht ganz klar, was auf die 7 Festgenommenen noch alles zukommen wird und welche konstruierten Vorwürfe ihnen die Bullen anhängen wollen.
Solidarität mit den Festgenommenen und den Feind*innen der Polizei – egal ob nun „flüchtige Raver“ oder nicht!