Solidarität mit den Gelbwesten in Frankreich! - Auf die Straße für unsere Rechte – Gegen Lohndrückerei, Verdrängung und Spaltung!

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In Frankreich gehen seit wenigen Wochen Tausende auf die Straße. Ihr Symbol, das derzeit um die Welt geht: die gelbe Weste. Und das hat Gründe. In Frankreich wurde unter Präsident Emmanuel Macron eine Politik gefahren, die die Rechte der Menschen immer stärker beschnitten hat. Im Namen des „Kampfes gegen den Terror“ werden die Einschnitte in die Freiheit der Menschen und der Ausbau der Polizeiüberwachung immer massiver. Gleichzeitig wurde eine Wirtschafts-Politik gefahren, die besonders den großen Unternehmen und Superreichen zu gute kam. Der Sozialstaat wurde eingestrichen, die Steuern für Unternehmen gesenkt. Das Fass zum Überlaufen brachte seine Kohlesteuer. Der Witz dabei: Die Lasten des Klimawandels sollen nicht seine Hauptverursacher, z.B. der Automobil- oder Ölindustrie tragen, sondern – na klar – wieder der Mittelstand und die Armen.

Schauen wir zu uns. Da passiert leider nichts! Warum eigentlich? Wir haben in Deutschland eine große Koalition, die seit Jahren exakt die gleiche Politik fährt, mit ähnlichen Folgen. Immer mehr Menschen finden in Berlin keine Wohnung mehr, weil Immobilienhaie wie die Deutsche Wohnen ganze Häuserblöcke kaufen, renovieren, die Mieter rausdrängen oder die Mietpreise so teuer machen, dass wir sie uns nicht mehr leisten können. Der Reallohn stagniert in vielen Branchen. Wir bekommen kaum Gehaltserhöhungen, gleichzeitig steigen die Preise für Mieten, Lebensmittel und Benzin. Und immer noch bekommen Frauen und Menschen, die in Ostdeutschland arbeiten weniger Gehalt. Die wenigsten von uns glauben noch daran, dass sie später mal eine Rente haben werden. Der Pflegesektor ist überlastet. Aber die Bundesregierung hat Geld. Sie verkündete dieses Jahr bereits zum x-ten Mal jährliche Haushaltsüberschüsse. Aber für wen eigentlich? Bei vielen von uns kommt das Geld längst nicht mehr an.

Einige von uns haben sich entschieden etwas dagegen zu tun. Sie wissen, bei wem die Verantwortung für das immer schwerere Leben liegt: Bei den Wirtschaftsbossen, die immer mehr Profite einfahren, wovon wir aber nichts sehen. Und bei einer Bundesregierung, die Haushaltsüberschüsse lieber für die Tornados der Bundeswehr, d.h. für Krieg, als für Schulen, Sozialsysteme und Krankenhäuser ausgibt. Sie streiken. Wie z.B. die EVG und die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen mit ihrem Warnstreik Mitte Dezember. Oder wie die Erzieher und Erzieherinnen in den vergangenen Jahren. Andere gehen denen auf den Leim, die uns alle lieber anhand von Hautfarbe, Religion, Herkunft, Geschlecht oder Sexualität gegeneinander aufhetzen. Denen geht es nicht darum, das Leben von uns allen zu verbessern. Ihre Parteiprogramme zeigen, dass sie weder Opposition sind, noch etwas verändern werden. Sie stehen für eine noch unsolidarischere Gesellschaft, in der noch die Ärmsten sich um die Brotkrummen schlagen sollen. Deshalb müssen wir zusammen stehen gegen die Politik für die Konzerne von der wir alle, egal woher wir kommen, zu leiden haben!

Viele von uns haben das Gefühl, dass sie nichts mehr zu sagen haben. Ein Kreuz in 4 Jahren und das wars dann. Unsere französischen Brüder und Schwestern zeigen uns wie es geht. Sie fordern zur Bewältigung der Probleme des Klimawandels einen Bevölkerungsrat der Mitreden kann! Wenn das da gefordert werden kann, warum denn nicht hier?

Lasst uns die gelbe Weste auch in Deutschland anziehen! Nicht nur aus Solidarität mit der französischen Bevölkerung, die genau wie wir unter dieser Politik leidet! Lasst sie uns auch für uns anziehen! Für eine Bewegung der Solidarität, soziale Gerechtigkeit, Frieden und gegen die Spaltung der Hetzer.

Kommt darum am 20. Dezember zu unserer öffentlichen Versammlung, in Solidarität mit den Sozialprotesten in Frankreich!

[ Gelbwesten Berlin ]

20. Dezember 2018 / 18:00 Uhr / Ort folgt noch

Informiert euch unter: gelbwesten.home.blog Hier gibt es u.a. die Infos zum Ort de Kundgebung.
Auf der Facebook-Seite facebook.com/GelbwestenGegenSozialabbauundRassismus gibt es in den kommenden Tagen weitere informationen.

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