[B] Pro-Choise-Bannerdrop am Reiterstandbild Unter den Linden

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Eine Woche vor der Demo der Abtreibungsgegner_innen in Berlin haben Jurastudis der Gruppe “Feminist Horses” hinter dem Reiterstandbild Unter den Linden ein Banner gehängt. Mit ein bisschen gutem Willen erweckt das Gesamtkunstwerk nun den Eindruck, sich mit dem Slogan “Selbst ich alter Preuß’ fordere PRO CHOISE!” gegen die Abtreibungsgegner zu positionieren. Sogar Friedrich II. besinnt sich auf feministische Kernpositionen und mobilisiert nebenbei für die Proteste gegen den “Marsch für das Leben” am 22. September in Berlin. Diese Positionierung steht in starkem Kontrast zu der der erzkonservativen Zielgruppe des “Marschs für das Leben”.

Preußische Gesellschaftsbilder
Das kränkt die Fundis mächtig, schließlich legt deren Milieu eine gewisse Affinität zu preußischer Strenge und längst überkommenen gesellschaftlichen Machtvorstellungen nahe. Diese bestehen in diesem Fall vornehmlich darin, dass die Kontrolle und Verfügung über Körper mit weiblicher Zuschreibung ausschließlich Männern obliegen sollte. Ebenfalls die Entscheidungsgewalt darüber ob jemensch ein gezeugtes Kind bekommen will oder eben nicht.

 

Verschärfung der Abtreibungsgesetze?
Agnieszka von der Gruppe “Feminist Horses” meint dazu: “Die Fundis wollen sogar noch eine Verschärfung der Abtreibungsparagraphen 218 und 219. Dabei sind Abtreibungen jetzt schon in vielen Fällen illegalisiert. Diese Scheiße wollen wir nicht länger hinnehmen.” Agnieszka spielt damit darauf an, dass Statuen von mächtigen Männern allgegenwärtige Repräsentationen der patriarchalen Gesellschaft sind, die es nicht erträgt, wenn Frauen* über ihre Körper selbstbestimmen.

 

(Anti-)Feministische Revolution
Genau diese patriarchale Kontrolle wankt nun. Dabei sei dahingestellt, ob wir wirklich vor der feministischen Revolution stehen oder Angstbürger_innen sich diese nur herbeifantasieren. Bibeltreue Christ_innen, Männeraktivisten, Rechtsaußen und was es sonst noch so an Fundis gibt, leben scheinbar freudig in ihrer reaktionären Fantasiewelt.

 

Nicht fundierte Fundi-Realität
Die Abtreibungsgegner_innen marschieren bereits das x-te Jahr in Folge durch Berlin, um Verschärfungen der Pragraphen 218 und 219 (sog. Abtreibungsparagraphen) zu fordern. Den 22.09. haben sie dafür gewählt, weil dieses Datum in verkürzter Schreibweise den Paragraphen wiedergibt – naja jedenfalls fast. Agnieszka von den “Feminist Horses” resümiert: “Haut dieses Jahr nicht ganz hin mit deren Datum, aber mit der Realität nehmen die es bekannterweise eh nicht so genau…”.

 

Kommt zu den Demos!
Genauer nehmen es die Menschen, die bereits am Vortag, also den tatsächlichen 21.09. zu einer queer-feministischen Demonstration durch Berlin-Mitte aufrufen. Agnieszka: “Kommt zahlreich! Bringt Leute mit! Blockiert am Folgetag die Kackschweine!”

 

Genaueres zu den Paragraphen: https://whatthefuck.noblogs.org/abtreibung/

 

Mehr zu den Demonstrationen: https://whatthefuck.noblogs.org/2018-2/aufruf/

 

Mehr Beispiele vom Schindluder-treiben mit Denkmälern: http://memorialsunderdeconstruction.blogsport.eu/

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