Vandalismus gegen das Nazi-Gedenken
Gestern Nacht, den 11. August 2022, wurde das Geschichtsrevisionistische "Krieger-Ehrenmal" im Hauptfriedhof - Frankfurt am Main - von Antifaschist*innen besucht und dekortiert.
Das monströse Denkmal befindet sich mitten in Frankfurt und wurde unteranderem vom Fascho-Verein "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" finanziert. Dessen erklärtes Ziel ist es, vornehmlich Grabstätten für NS-Soldaten zu schaffen. Dafür wird an den zahlreichen Kriegsfronten nach den vermoderten Überresten der Schlächter gebuddelt um dann, unter dem Deckmantel der "würdevollen letzten Ruhestätte" und angeblicher "Bildungsinitiativen" bzw. "Mahnmalen", scheußlich-offensichtlichen Kriegsrevisionsismus zu betreiben.
Exemplarisch dafür steht das grässliche "Krieger-Ehrenmal". Auch hier wurde, ganz in typischer Manier des "Volksbundes", der Unterschied zwischen Tätern und Opfern des Nationalsozialismus aktiv zu verschleiern versucht. Hier sollte den "gefallenen Söhnen Frankfurts" - des 1. und 2. Weltkrieges - gedacht werden. Inklusive nachweislichen SS-lern und Kriegsverbrechern. Im Inneren befinden sich Inschriften bzgl. spezifischer Infanterie-Regimenter und ein überdimensionaler, ausgemergelter, toter Soldat - welcher wohl Mitleid für die Mörder erwecken soll. Kurz werden auch der toten des britischen Luftangriffes 1943 gedacht, doch auch deren Erwähnung kann die Inschrift "Den Opfern" nicht rechtfertigen. Der Kolloss ist umsäumt von Hunderten Soldaten Gräbern - auch hier - nachweislich SS-ler und Kriegsverbrecher des Terror-Regimes. Auf den Grabsteinen ist davon natürlich nichts zu erhahnen. Einzig auf einer weiter entfernten, fast versteckten, Infotafel sind exemplarische Grabsteine, bspw. vom SS-ler Friedrich Möller erklärt. Diese behandelt zum Einen nur einen Bruchteil der Gräber und stellt zudem Opfer und Täter nebeneinander.
Das "Ehrenmal" ist ganz klar den Tätern des NS-Terrors gewidmet!
Besonders offensichtlich wird die perfide Gedenkkultur einige Schritte vom "Ehrenmerkmal" entfernt. Hier befindet sich ein, deutlich kleineres, weniger zugängliches und unauffälliges Denkmal für die tatsächlichen Opfer der NS-Vernichtungsindustrie: Die Ermordeten von Hadamar. Für die Erinnerung derer, schien es der Stadt Frankfurt ausreichend, eine Statue mit kleiner Inschrift und einigen liegenden Grabsteinen auf denen gleich mehrere Namen platzfinden müssen, anzulegen. Diese Gewichtung ist Symbolbild fehlender deutscher Errinerungskultur. Während den systematisch Verfolgten und Ermordeten kaum Raum geboten wird, werden die Täter dieser Barbarei kurzerhand zu Opfern erklärt und entsprechend gedacht.
Das solch eine Abscheulichkeit jahrzentelang unkommentiert mitten in Frankfurt stehen kann, zeigt die Kontinuitäten der BRD im Umgang mit der Shoah. International versteckt sich Deutschland hinter bedingungsloser Isreal Solidarität - sieht das als Aufarbeitungsprozess - und entzieht sich unteranderem so einer tatsächlichen Auseinandersetzung mit dem tiefsitzenden Antisemitismus in dessen Gesellschaft.
Wir als Antifaschist*innen haben diesen Anblick nicht ertragen und desshalb dem "Krieger-Ehrenmal" seine tatsächlich gebührende Ehre erwiesen. Die Inschriften entsprechend der Realität angepasst, den Innenraum umfänglich mit roter Farbe beschmiert und den Soldaten im Dienste des NS-Terrors unter Betoumin begraben.
Kein Denkmal der SS! Kein Ehrenmal den Faschisten! Gegen den strukurellen Geschichtsrevisionismus! Für einen kämpferischen Antifaschismus in Frankfurt und überall!