Kundgebung zum Antikriegstag in Regensburg
Knapp 150 Teilnehmer_innen auf Kundgebung gegen Krieg und Militarisierung in Regensburg.
Knapp 150 Menschen folgten am Montag, dem 1. September, dem Aufruf des Netzwerks „Gewerkschaft gegen Krieg“ um am Regensburger Neupfarrplatz gegen den deutschen Kriegskurs auf die Straße zu gehen und an den Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren und den 2. Weltkrieg vor 75 Jahren zu gedenken.
Seit langem fordern Gewerkschafter_innen verschiedener DGB-Mitgliedsgewerkschaften den Deutschen Gewerkschaftsbund in Regensburg dazu auf zum Antikriegstag eine öffentliche Kundgebung durchzuführen und den Kampf gegen Krieg und Militarisierung wieder auf die Straße zu tragen. Auch in diesem Jahr entschied sich der DGB nicht zu einer öffentlichen Kundgebung in Regensburg aufzurufen.
Gewerkschafter_innen aus verschiedenen DGB-Mitgliedsgewerkschaften haben sich deshalb im Netzwerk „Gewerkschaft gegen Krieg“ zusammengeschlossen um eine Kundgebung zum Antikriegstag in Regensburg durchzuführen.
Eröffnet wurde die Kundgebung mit einem Lied der DGB-Songgruppe die auch die weitere Kundgebung musikalisch umrahmte.
In einem Grußwort der Regensburger Antirepressionsgruppe des Flüchtlingsprotests wurde auf den Zusammenhang von deutscher Kriegspolitik und Flucht aufmerksam gemacht und zur Unterstützung der selbstorganiserten Flüchtlingsproteste aufgerufen. Desweiteren wurden Spenden zur Unterstützung der von Repression betroffenen Flüchtlinge und Unterstützer_innen gesammelt.
In einem Grußwort der internationalen Antikriegsaktion „Klassenkampf statt Weltkrieg“ wurde zum Widerstand gegen den deutschen Kriegskurs aufgerufen.
„Es ist aller höchste Zeit auf die Straße zu gehen, allerhöchste Zeit laut zu werden“, betonte ein Vertreter der internationalen Antikriegsaktion.
Ein Vertreter der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken drückte in seinem Grußwort die Stimmung der Anwesenden aus. Man hat es geschafft „den Antikriegstag wieder dahin zu bringen, wo er hingehört: auf die Straße.“
Hauptredner Jacob Pritscher, Vorsitzender der Vertrauenskörperleitung und Mitglied im Betriebsrat von Schneider-Electric Regensburg, ging in seiner Rede zuerst auf den 1. und 2. Weltkrieg ein. In einem kurzen geschichtlichen Abriss zeigte er die besondere Aggressivität des deutschen Imperialismus auf, ging jedoch auch auf den derzeitigen Kriegskurs Deutschlands ein:
„Bis 1990 wurde die Bundeswehr offiziell von den Herrschenden als Verteidigungsarmee ausgegeben. Aber spätestens mit der Einverleibung der DDR wird sie kontinuierlich zu einer Angriffsarmee umgebaut, um für die deutschen Industriebarone Rohstoffe, Absatzmärkte, Macht und Einfluss in allen Regionen der Welt zu sichern.“