„Hunderte Anklageschriften, tausende von Aktionen.“ Erneuter Angriff auf Indymedia Nantes.

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Ende September mussten wir, wie auch unsere Genossen von Indymedia Grenoble, infolge eines Ersuchens des OCLCTIC (französische Internetpolizei A.d.Ü) eine Beitrag löschen. Unsere erste Reaktion war es einander zu sagen, dies sei ein Versuch des Staates ein Beispiel zu statuieren um Informationsseiten zu verschrecken, damit solche Bekennerschreiben in Zukunft nicht weiter veröffentlicht werden.

 

 

Wie wir es unseren italienischen Genossen von Autistici/Iventati dargelegt haben, war diese Entscheidung keine die uns besonders gefiel. Wenn wir diese Entscheidung gefällt haben, dann aus mehreren Gründen:

 

" Wir haben es alles etwas abgehackt, da wir Schwierigkeiten hatten uns zu koordinieren. Nicht alle waren zu diesem Zeitpunkt innerhalb von 24 Stunden zu erreichen. Zudem haben wir so entschieden, weil in der Vergangenheit bei solchen Blockaden die sämtliche Subdomains unzugänglich gemacht wurden. Nicht nur die beschuldigte Seite. Das hätte alle Indymedia-Sites in Frankreich betreffen können. Zudem weil wir weiterhin möglichst vielen Leuten auch ohne TOR zugänglich bleiben wollten, so dass alle anderen Beiträge auf unserer Seite leicht aufrufbar bleiben würden. Zu guter Letzt waren wir uns unsicher ob es eine ausreichen große Solidaritätsbewegung geben würde, angesichts der wenigen Unterstützung die es in Frankreich gab, als Indymedia Linksunten zensiert wurde."

 

Einige haben uns für diese Entscheidung scharf kritisiert, was wir einerseits sehr gut verstehen können. Aber wir finden uns auch in der Analyse wieder die das Indymedia Grenoble Kollektiv in einem seiner Texte zieht. Wir sind vor allem ein Kollektiv was im Konsens funktioniert, nicht ein individuelles Blog, was die Rahmenbedinungen bei so großem Zeitdruck erheblich verändert. In diesem Fall mussten die wenigen zu diesem Zeitpunkt gegenwärtigen Personen eine Entscheidung vorantreiben und haben sich entschieden nicht das Risiko einer Schließung der Seite einzugehen – auch ohne zu wissen was die anderen Menschen im Kollektiv dazu für eine Haltung hatten.

 

Wir wussten auch dass diese Auseinandersetzung nur die erste sein würde und dass so eine Situation sich vermutlich wiederholen würde.

 

Nun ist es angerichtet. Am 26. Oktober haben wir eine weitere Rückzugs-Anklageschrift bekommen.Anlass war das Bekennerschreiben zum Polizeifahrzeugbrand in Clermont-Ferrand. Und es war keine große Überraschung, als wir eam Abend des 31. Oktobers eine weitere Zensuraufforderung bekamen, in der wir aufgefordert wurden, dass Bekennerscheiben zum Gendarmerie-Fahrzeugbrand in Meylan zu löschen. All das eine woche bevor ein Genosse vor Gericht erscheinen muss, aufgrund eines Aufrufs auf der Seite cettesemaine.info. Wie bei jeder Repression gegen die freien Medien hat auch diese Person unsere volle Unterstützung!

 

Es scheint so als würde die OCLCTIC denken, dass in Zukunft eine Email genügt, um uns löschen zu lassen, was ihren Vorgesetzten missfällt. Aber wenn wir uns an einem unabhängigen Medienprojekt wie Indymedia beteiligen, dann tun wir das, um eine freie Veröffentlichungsplattform bereitzustellen, für alle Personen und Kollektive die sich im Kampf befinden. Wir sind nicht diejenigen die diesen Inhalt produzieren. Das ist der Grund warum wir die Veröffentlichung diesmal nicht löschen werden.

 

Es ist also möglich, dass wir in Frankreich inden kommenden Tagen blockiert werden... oder auch nicht.

 

Im Falle des "Verschwindens" des IMC Nantes im Netz, keine Panik!

 

Informiert nicht die Gendarmerie, oder tut es bei Nacht, und nicht ohne zuvor eure Kommunikationsmittel abgesichert habt. Wir haben keine Zweifel daran, dass jetzt alles benutzt werden wird um die Überführung des Ausnahmezustand in die allgemeine alltägliche Gesetzgebung zu rechtfertigen – bei diesem Versuch wollen wir jedoch nicht die Rolle des Strohmanns spielen.

 

Des wird in jedem Fall immer möglich sein die Seite zu besuchen, indem ihr den TOR Browserbenutzt. Dieser Browser unschifft die Blockaden die der Staat aufbauen könnte. Falls ihr TOR nich nicht benutzt, installiert es euch, es ist einfach und schnell zu machen.

 

Wir werden ebenfalls einen neuen Domainnamen einrichten um ohne TOR zugänglich zu bleiben und werden unsere neue Adresse auf anderen Informationsseiten des indymedia Netzwerks und des "mutunetzwerks“ veröffentlichen.

 

Am Ende wird Indymedia Nantes als versteckter Dienst immer über TOR unter http://3wirxietn4iktvf3.onion/ zu erreichen sein.

 

Und natürlich freuen wir uns wenn ihr rund um diese Geschichte einen Haufen Lärm macht und alle Wände vom Flamby-Effekt (Streisand A.d.Ü.) besudelt werden !

 

aus dem französischen von autonomes medienkollektiv gegen zensur

 

 

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Ergänzungen

Gerade gegen Zensur ist es besser, anonyme Publikationssysteme wie Freenet (https://freenetproject.org/) zu beneutzen, denn die sind unter anderem dafür gemacht, daß Informationen, an denen ein Interesse besteht, da nicht wegzensiert werden können. IFreenet ist für diesen Fall besser als Tor, nur ist Freenet leider kaum außerhalb der Nerdszene bekannt.