Summer of Resistance reloaded

Studierendenproteste breiten sich seit dem Sommersemester 2005, dem Summer of Resistance, immer weiter aus. 2006 schwappt die gelbe Welle von Hamburg über NRW auch nach Hessen. Inspiriert von den Kämpfen gegen das CPE in Frankreich, aber auch durch das Einsehen der Hoffnungslosigkeit der bisherigen Protestformen, wird 2006 der Summer of Resistance reloaded ausgerufen, mit neuen Kugeln sprich neuen Aktionsformen versuchen die Studierenden mittels begrenzter Regelverletzung das zu erreichen, was ihnen seit Jahren verwehrt wird: Partizipation in der Bildungspolitik. Die durch föderale Bildungspolitik hervorgerufene Dezentralisierung der Gegenaktivitäten löst sich scheinbar auf in bundesweiten Demos (6.7.2006 in Frankfurt/Main) und gelebter Solidarität der AktivistInnen. Ein Film über den wohl heißesten Protestsommer der letzten Jahre. "Pack die gelben T-Shirts wieder aus, es ist Sommersemester!" ruft Steffie laut über den Campus, als sie morgens das Zelt vom Campus-Camp verlässt. Es ist wieder Sommer, die Sonne scheint, gelbe T-Shirts bevölkern den Campus, die Hörsääle, die Uni.
Und das nicht nur an einer Uni - die Protestbewegung, die 2005 in Hamburg, Freiburg und NRW ihren Anfang nahm breitet sich über ganz Deutschland aus, auch Hessen ist inzwischen in einer gelben Flut von "Für Solidarität und freie Bildung" T-Shirts untergegangen, Brunnen färben sich gelb, Laternen leuchten von gelben Aufklebern. "Boykott" prangert vielerorts dem geneigten Leser entgegen, "Jetzt gibts saures!" der aufmerksamen Schlenderin.
Die Bewegung ist bundesweit geworden, mensch kennt sich - von der Straße, von der Autobahn, dem Hauptbahnhof, von den Camps, aus dem Frankfurter Partyknast, vom versuchten Sturm des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe...

Doch noch immer gibt es viele, denen diese Protestbewegung fremd ist, denn die kommerzielle Presse berichtet nicht über diese Umstände, lässt ihre Protagonisten selten bis garnicht zu Wort kommen. Auch der von vielen sehnsüchtig erwartete Film "Kick it like Frankreich" konnte dies nicht ändern.
Wie auch? Ein Film über die Bewegung muss von der Bewegung sein - und so ist dieser Film aus einer Zusammenarbeit von vielen VideoaktivistInnen der studentischen Proteste entstanden, dem Studierenden-VideoAktivistInnen-Netzwerk ( imc-germany-studivideo@lists.indymedia.org )
Wir freuen uns, nachdem wir über ein dreiviertel Jahr durch Deutschland gereist sind um Stimmen aufzunehmen und Videoschnippsel zu sammeln, euch diesen Film nun endlich präsentieren zu können:
"Summer of Resistance reloaded!"

Dabei haben wir uns, frech wie wir sind, Elementen des Actionfilmes bedient um so dem Film die Power zu geben, die er braucht um unsere Power wiederzuspiegeln. Ob uns das gelungen ist? Schaut einfach selbst.

Der Film ist momentan im XVid-Format und 745 MB groß - passt also gerade auf eine überlange 90 min. CD. Brennt ihn, verteilt ihn, sammelt Spenden! Denn die Proteste, so lustig sie auch waren, wurden vom Staat nicht als witzig angesehn - mit scharfen Repressionsmaßnahmen geht er gegen legitime Proteste vor. Das hört nicht bei Schlagstock und Pfefferspray auf - ein halbes Jahr später kommt dann die gerichtliche Repression, als ob die Wunden nicht genug wären. Dafür braucht es Geld, denn angeklagt sind zwar nur vergleichsweise Wenige, gemeint sind wir aber Alle!

Genauso ist es nicht selbstverständlich, dass der Film übers Internet Verbreitung findet - wichtiger ist, den Film auch zu zeigen! Es ist unser Film, unsere Stimme!
Wenn ihr den Film also zeigen wollt dann tragt doch bitte unter Ergänzung ein wo und wann, denn Indymedia ist nicht aufs Internet beschränkt!

"Summer of Resistance reloaded", ca. 93 min., Deutschland 2007, creative commons license, feel free to copy