Die Entschwörung der Echsenmenschen. Konturen einer performativen anti-verschwörungsmythologischen Aktionsform
Performative Aktionsformen wie die Clandestine Insurgent Rebel Clown Army, die Front deutscher Äpfel oder feministische Burschenschaften haben ein gewisses Potenzial, reaktionären Gegner*innen einen Riegel vorzuschieben und ihnen gehörig die Suppe zu versalzen.
Bevor mögliche Konturen einer echsistenzialistischen Bewegung vorgeschlagen werden, zunächst einige Überlegungen dazu, warum es sich lohnt, satirische Aktionsformen zu verfolgen. (...) Zunächst macht es Spaß, bei einer Gruppe mitzuwirken. Damit verbunden ist dass satirische Performance-Aktionen in der Regel nicht von heute auf morgen geplant werden können, sondern Zeit, Kreativität und das Zusammenwirken verschiedener Fähigkeiten erfordern. Durch die satirische Aktion eine ganz eigene Form der Konfrontation eingegangen werden. Schließlich können satirische Aktionsformen einen bedeutenden emanzipatorischen Gehalt haben. Humor kann im Unterschied zu Zynismus befreiend sein.
Die Entschwörung der Echsenmenschen
Konturen einer performativen anti-verschwörungsmythologischen Aktionsform
Performative Aktionsformen wie die Clandestine Insurgent Rebel Clown Army, die Front deutscher Äpfel oder feministische Burschenschaften haben ein gewisses Potenzial, reaktionären Gegner*innen einen Riegel vorzuschieben und ihnen gehörig die Suppe zu versalzen.
Die folgenden Überlegungen wurden inspiriert von Statements eines Klüngels im Zuge der Gegenproteste gegen die sogenannten „Hygiene-Demos“ von querdenken und anderen proto-faschistischen Gruppierungen. Die schon früher bekannte Echsensymbole verwiesen auf die Seite http://www.echs-it.xyz/. Dieser Text geht also NICHT aus diesem Zusammenhang hervor, unterfüttert deren Aktionsform jedoch gewissermaßen aus spontaner Sympathie. Es geht hier also nicht darum, die Aktionsform dieses Klüngels zu capturen oder zu kritisieren, sondern sie aufzugreifen und weiter zu denken.
Bevor mögliche Konturen einer echsistenzialistischen Bewegung vorgeschlagen werden, zunächst einige Überlegungen dazu, warum es sich lohnt, satirische Aktionsformen zu verfolgen. Zwar ist etwas bedauerlich, dass performative Aktionen in ihrer Inszenierung nicht für sich selbst sprechen. Andererseits brauchen Aktionsformen generell immer wieder Erläuterungen und updates, um verständlich zu werden.
Zunächst macht es Spaß, bei einer Gruppe mitzuwirken, die mit Satire arbeitet und diese in der Öffentlichkeit aufführt, als beispielsweise wieder einmal hals- und kopflos in einer Masse von Gegendemonstrant*innen herumzurennen, mit dem Ziel, irgendwo eine Blockade zu errichten, welche – selbst wenn sie gelingt – eine defensive Handlung ist. Auch Proteste der sogenannten „Zivilgesellschaft“ im Format „Wir sind mehr“ bleiben aus aktionistischer Sicht oft unbefriedigend, weil mit ihnen vor allem der status quo erhalten bleiben soll. Die satirische Aktion kann dagegen eine selbstbestimmte und autonome Aktionsform sein, die mit den Beteiligten persönlich zu tun hat und sie deswegen ermächtigt. Dies ist wichtig für die eigene Perspektive auf Auseinandersetzungen: Sind wir nur Getriebene, Hinterherlaufende oder drängen wir selbst Entwicklungen aktiv in eine bestimmte Richtung?
Damit verbunden ist, zweitens, dass satirische Performance-Aktionen in der Regel nicht von heute auf morgen geplant werden können, sondern Zeit, Kreativität und das Zusammenwirken verschiedener Fähigkeiten erfordern. Dies ist ein klarer Vorteil gegenüber Bezugsgruppen, die leider oftmals nur für eine Demo zusammengewürfelt sind und/oder sich kaum Gedanken darüber gemacht haben, was sie eigentlich auf der Aktion tun wollen – und wie sie dies erreichen. (Dies müsste nicht so sein, scheint mir aber eher die Regel statt die Ausnahme zu sein.)
Drittens kann durch die satirische Aktion eine ganz eigene Form der Konfrontation eingegangen werden. Mit ihr geht es darum, den Feind mit seinen eigenen Mitteln, Symbolen und Worten zu diskreditieren, zu verunsichern und lächerlich zu machen. Dies kann vor anderen geschehen, sollte jedoch am besten darauf abzielen, ihn direkt zu treffen und bloßzustellen. Die Gewalt, der Hass, die Ideologie und die Propaganda des Gegners kann somit entlarvt und ihre symbolisch-imaginäre Macht zurückgedrängt werden. Dahingehend versteht sich von selbst, dass die Dimension der symbolisch-imaginären Macht von Akteur*innen nur eine neben anderen ist (z.B. Geld und Ressourcen, soziale Netzwerke und Kontakte, Zugang zur Öffentlichkeit, physische Gewalt). Zugleich sollte die Bedeutung der symbolisch-imaginären Macht nicht unterschätzt werden, denn mit Ressourcen, Kontakte und Organisationsfähigkeiten allein ist es nicht möglich, tausende Leute eine Möglichkeit für Protest zu eröffnen (egal ob durch uns oder unsere Gegner*innen).
Viertens können satirische Aktionsformen einen bedeutenden emanzipatorischen Gehalt haben. Humor kann im Unterschied zu Zynismus befreiend sein. Nicht in dem Sinne, dass wir alles Schlimme einfach weg lachen könnten. Vielmehr geht es darum, dass wir uns von uns selbst, der uns umgegebenden Apokalypse und unserer Ohnmacht ihr gegenüber distanzieren – um daraufhin handlungsfähig zu werden und gegen sie anzukämpfen. Wenn eine Performance aufgeführt wird, schlüpfen die Spielenden bewusst in Rollen, mit denen sie aufzeigen, wie absurd das alltägliche Leben in den bestehenden Herrschaftsverhältnissen, die Institutionen und Vertreter*innen der Herrschaft, wie auch die politischen Feinde, sind. Ernst und Humor verbinden sich somit auf eine mächtige Weise, weil die Ernsthaftigkeit der Dinge nur humoristisch ausgedrückt werden kann, wenn wir unseren Feinden ins Auge blicken und daran nicht zerbrechen wollen. Um die symbolisch-imaginäre Macht des Gegners zu brechen ist es entscheidend, seine propagandistische Kampfansage zu überspitzen und ironisch zu wenden. Schließlich gilt es jedoch auch das inszenierte Spektakel im richtigen Augenblick wieder zu verlassen, um aktiv Spielende*r bleiben zu können – statt wiederum nur eine Rolle zugeschoben zu bekommen (was z.B. sehr schnell geschieht, wenn Medien die Aktionsform abbilden und kontextualisieren, was schnell zu ihrer Entpolitisierung und Deradikalisierung führen kann). Emanzipatorisch wirkt das Schauspiel dann, wenn wir damit ebenfalls bewusst machen, dass wir alle selbst Teil der herrschenden Verhältnisse sind - auch wenn wir vehement gegen sie ankämpfen. Indem wir in die Rolle des (imaginierten) Feindes schlüpfen, können wir ihn einerseits ent-mächtigen. Andererseits setzen wir uns durch die Aufführung ebenfalls damit auseinander, dass auch unsere Verhaltensweisen und Vorstellungen durch die Herrschaftsordnung geprägt sind. Wenn wir sie überwinden wollen, bedeutet dies immer auch, sie in uns selbst zu überwinden.
Die spektakuläre Inszenierung darf also kein Selbstzweck sein, sondern ist ein Mittel zur Erreichung bestimmter Ziele. Dass sich aus der satirischen Aktion gewisse Eigendynamiken ergeben ist in Ordnung. Damit es zu keiner Über-Identifikation mit den gespielten Rollen gibt, sollten die Beteiligten ein Stopp-Zeichen vereinbaren, um die Inszenierung im Zweifelsfall zu unterbrechen und die angenommenen Rollen verlassen zu können. Auch wenn die Realität enorm verstörend ist, ist sie dennoch vom Spiel zu unterscheiden. Die satirische Aktion ist surrealistisch im Sinne der eigentlichen Wortbedeutung: Sie stellt nicht anderes als die Realität dar, sondern sie verfremdet die Realität auf über-realistische Weise, mit dem Ziel den alltäglichen Irrsinn abzubilden, zu entzaubern und damit zu kritisieren und anzugreifen.
Satirische Aktionsformen können somit selbstbestimmt, ermächtigend und konfrontativ sein, wenn sie richtig angewandt und nicht zum Selbstzweck werden. In Zeiten wie den gegenwärtigen, wird der Wahnsinn in der Bevölkerung durch Verschwörungstheoretiker*innen und/oder Faschisten enorm potenziert. Dies geschieht nicht zufällig, sondern beruht auf bewusste eingesetzten instrumentellen und manipulativen Strategien von Rechtsesoterikern, Antisemisten, AfDlern, durchgebrannten Promis und narzisstische Selbstdarstellern, die eine Affinität für Verschwörungsmythologien haben. Durch die Pandemie, der Form ihrer medialen Darstellung, den Maßnahmen zu ihrer staatlichen Regulierung, wie auch dem Kommunikationsstil der Regierung, fällt die Verbreitung von Wahnsinn offensichtlich auf fruchtbaren Boden.
Zugleich wird in dieser Situation deutlich, wie wahnsinnig eine Gesellschaftsform insgesamt ist, die grundlegend auf der Ausbeutung von Arbeitskraft, Leistungsdruck, Konkurrenzdenken, Naturzerstörung, imperialer Dominanz, Grenzziehungen, patriarchaler Unterdrückung und Normierung, Gewalt- und Zwang beruht. Täglich müssen alle Menschen unheimlich viel verdrängen, um den Alltag bewältigen zu können. Diese Verdrängungsmechanismen führen zur Imagination ultimativer Feinde („die Juden“), zum Hass gegen andere („Ausländer“, „Schwule-, Lesben-, Transmenschen“), zu Gewalt in Nahbeziehungen (patriarchale Gewalt etc.) und zur Abwertung von Menschen in ähnlichen Situationen (Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule etc.). Darüber hinaus wird der Hass jedoch auf den Anschein von gesellschaftlichen Alternativen projiziert, also dorthin, wo Menschen wirklich aufbegehren, anders leben und sein wollen und dafür kämpfen (Hass gegen „Linke“ und „die Antifa“).
Bei der konformistischen Revolte der querdenker-Protesten für emanzipatorische Positionen nichts zu gewinnen. Sie zielen nicht darauf ab, gegen den unspektakulären Wahnsinn von Staat, Kapitalismus, Patriarchat, weißer Vorherrschaft und Naturbeherrschung vorzugehen. Stattdessen wird mit ihnen eine autoritäre Vermittlung des (trotz allem dem Reichtum dieser Gesellschaft!) empfundenen Chaos angestrebt - ein harter Autoritarismus wie in Russland, Polen oder der Türkei. Da ein direkter Zusammenhang besteht, zwischen dem Wahnsinn, welchen die bestehende Herrschaftsordnung hervorbringt und dem Wahnsinn, welchen die Verschwörungsmythologen und Proto-Faschisten ansprechen, gilt es sich mit satirischen Aktionsformen gegen beide Seiten zu wenden, um sie mit spektakulären Mitteln konfrontieren zu können.
Was liegt in diesen Zeiten also näher, als selbst ein Echsenmensch zu werden und die in eine*r bereits angelegte Echsigkeit zu erkennen und wohlwollend zu bejahen? Was ist naheliegender, als die vermeintlich geheime Verschwörung offen zu legen und sie zu einer öffentlichen Verschwörung zu machen, bei welcher jede*r allein durch das eigene Bekenntnis und die Assoziation in einem Echsen-Klüngel mitmachen kann? Es gilt (durch spektakuläre Verfremdung) die Wahrheit auszusprechen, die niemand hören will, weil sie langweilig und bitter ist: Dass wir unter Herrschaftsverhältnissen leben, mit denen wir jedoch brechen und gegen die wir ankämpfen können...
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Wahre Hintergründe der echsistenzialistischen Bewegung (Vorschlag)
Wahre Hintergründe: Vor mittlerweile ungefähr 5000 Jahren gelangten die Echsen mit ihren Flugscheiben zur Erde und stießen auf eine primitive aber größtenteils zufriedene Population von affenartigen, relativ intelligenten und überaus sozialen Humanoiden. Sie beschlossen die Erde verdeckt zu kolonialisieren, indem sie in die Körper von Menschen schlüpften und von diesen ununterscheidbar waren.
Die so getarnten Echsenmenschen übernahmen in den folgenden Jahrhunderten über Generationen hinweg Schlüsselpositionen in den menschlichen Gesellschaften und initiierten ursprünglich auch die Entwicklung der Zivilisation. Vor sich selbst rechtfertigten die Echsenmenschen diese ungeheuren Eingriffe in das Dasein einer mehr oder weniger intelligenten Spezies damit, dass sie dieser lediglich zu Entwicklung und Wohlstand verhelfen wollten. Damit trugen sie maßgeblich zur Etablierung von Herrschaftssystemen bei, die zu Ungleichheit, Ausbeutung, Unterdrückung, Entfremdung, Kriegen und ökologischer Zerstörung führten (= „der große Echszess“).
Entgegen anders lautender Annahmen stammen all diese Übel jedoch keineswegs von den Echsen selbst oder würden gar von diesen bewusst gesteuert werden. Dazu wird einerseits die Macht der Echsenmenschen weit überschätzt. Andererseits hatten sie sich über viele Generationen mit den Menschen gepaart und so weit vermischt, dass eine genetische Unterscheidung mittlerweile unmöglich geworden ist.
Kurzum, die Herrschaftsordnung, welche die Echsenmenschen errichtet hatten, hatte sich vollkommen verselbständigt und dermaßen zerstörerische Züge angenommen, wie sie kein Echsenmensch je wollte. Weil einige mächtige Personen wie beispielsweise Donald Trump oder Björn Höcke und protofaschistische Clowns wie Xavier Naidoo oder Attila Hildmann, ihre eigene Echsigkeit krampfhaft unterdrücken, projizieren sie ihren Selbsthass auf andere und unterstellen diesen Echsen zu sein. Die Wahrheit aber ist: Wir sind alle Teil der größten Verschwörung der (Echsen-)Menschheit!
Um diese Wahrheit auszusprechen, Zeugnis von ihr abzulegen, mit der (Echsen-)Herrschaft zu brechen und den Verschwörungsmythologen entgegenzutreten, finden sich nun Einzelne zusammen, um die echsistenzialistische Bewegung zu gründen....
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Erstes Manifest der echsistenzialistischen Bewegung (Vorschlag)
Wir sind erwacht. Wir haben erkannt, dass wir Teil der größten Verschwörung sind, die es je auf Erden gab. Doch niemand will die Wahrheit hören. Denn die Wahrheit ist äußerst unspektakulär: Staat, Kapitalismus, Patriarchat, weiße Vorherrschaft, Naturbeherrschung sind die Namen der großen Schlange, der Hydra, die uns alle knechtet. Während der letzten Jahrhunderte, ja, Jahrtausende wandelten wir echstragalaktischen Echsenmenschen unter den Menschen, um sie zu beherrschen und zu lenken. Doch statt die Erde als Kolonie auszubeuten, fanden wir überraschenderweise eine neue Heimat auf diesem einzigartigen und wunderschönen blauen und grünen Planeten. So vermischten wir uns mit den Menschen, bis zu dem Grad, dass wir ununterscheidbar von ihnen wurden. Keine äußere Bedrohung mehr, sondern eine innere Wesenheit, die eine jede in sich trägt. Doch unser Echsen-Wesen hat zwei Seiten: Eine der Herrschaft, Grausamkeit und des Egoismus. Und eine der Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Daher gilt es den Menschen Licht zu bringen, sie aufzuklären über unsere wahre Echsitenz.
Wir Erwachten wollen mit unserer Schattenseite brechen. Der große Echszess der letzten Jahrhunderte muss endlich beendet werden. Wir bekennen uns schuldig: Ja, wir haben die Echszesse der Ungleichheit, Ausbeutung, Unterdrückung, des Kriegs und der ökologischen Zerstörung über die Menschheit gebracht. Aber Menschen waren es, die ihn in ihrer Dummheit, Grausamkeit und in ihrer Herrschsucht adaptiert und ins Unermessliche gesteigert haben.
In dieser Situation der Apokalypse stehen wir an der Wegscheide. Dies hat sich nicht zu Letzt durch die gefährliche Corona-Pandemie seit dem Jahr 2020 gezeigt. Einige mächtige Echsenmenschen wie Donald Trump, Björn Höcke, Attila Hildmann und Xavier Naidoo unterdrücken ihre Echsigkeit und projizieren ihren Selbsthass auf andere. Daneben ist eine ganze Bewegung von Quarkdenker*innen entstanden, die uns in die Endzeit bringen wollen, statt in eine lebenswerte Zukunft für alle. Anstatt den überdeutlichen Tatsachen ihrer eigenen Echsenhaftigkeit, wie auch den strukturellen Herrschaftsverhältnissen ins Auge zu blicken, weben sie Mythen. Sie spinnen Lügen, erfinden Geschichten und laufen echszentrischen Führern hinterher, wie wir sie aus den schlimmsten Phasen des großen Echszess kennen.
Wir hingegen wagen den Echsodus. Wir treten aus, aus jeder Form echszentrischer und darum ebenso menschlicher Herrschaft. Als Ausgestoßene finden wir uns zusammen, um eine heilige Gemeinschaft der Freien, Gleichen und Solidarischen zu gründen. Der Weg, um zu unserer wahren Echsistenz zu finden und sie zu bejahen, ist der Weg, endlich alle Echszesse zu beenden und alle zukünftigen zu verhindern. Darum kritisieren wir jede Form von Herrschaft und beginnen, sie durch neue Institutionen und Beziehungen zu ersetzen. Zugleich stellen wir uns entschieden gegen jeden Verschwörungswahn mit seinem Hass und seiner Blödsinnigkeit (= „Echstase“, das rationale Weltbild verlassen).
Wir fordern euch auf und fordern euch heraus: Schließt euch uns an! Entdeckt eure Echsigkeit, bekennt euch zu eurer Echsigkeit! Befreit euch und andere, indem ihr alle herrschaftlichen Echszesse endlich hinter euch lasst! Bekämpft die Wahnhaften, denn wir alle sind die Verschwörung, gegen die sie sich zu richten glauben! - Klassenkampf und Versöhnung statt Liebe und Volksmob!
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Grundsätze der echsistenzialistischen Bewegung (Vorschlag)
1) Glaube nicht, was andere über Echsenmenschen sagen. Sie sind unwissend oder lügen. Vertraue der echsistenzialistischen Bewegung und vertraue dir selbst!
2) Echsenmenschen lassen sich von Menschen nicht unterscheiden und sind ohnehin größtenteils mit diesen genetisch vermischt. In der Regel haben sie Krallen, Haare, Haut, runde Pupillen und Lungen wie Menschen. Sie sind echstraterrestrischen Migrant*innen. Geschlechterkategoren spielen bei ihnen kaum eine Rolle.
3) Das heißt: Auch in irrationalen Herrschaftszeiten, in denen der Wahn um sich greift, zählt in diesem Zusammenhang das Gefühl. Niemand kann die Echsigkeit anderer beurteilen oder hierarchisch bewerten. Was zählt, ist die eigene Einstellung zu ihr, und ihre persönliche Entdeckung.
4) Die Entdeckung der eigenen Echsigkeit kann individuell sehr unterschiedlich sein. Viele mögen sie bisweilen mit reptiloiden Kostümen, Ansteckern, Kontaktlinsen oder sonstigen Mitteln symbolisieren um sie zu feiern und sich positiv zu ihr zu bekennen. Allgemeine Symbole (Farben, Bilder, Slogans usw.) sind deswegen nicht bindend, sondern sollen lediglich strategischen Zwecken dienen, um die echsistenzialistische Bewegung darzustellen und erkennbar zu machen.
5) Die echsistenzialistische Bewegung ist eine öffentliche Verschwörung und steht allen offen, die sich zu ihren Grundsätzen bekennen, unabhängig von ihrem zugeschriebenen Geschlecht, ihrer Hautfarbe, ihrem Alter oder sonstigen Merkmalen. Damit werden gleichzeitig Feinde der echsistenzialistischen Bewegung ausgeschlossen.
6) Das offizielle Aufnahmeritual in die echsistenzialistische Bewegung besteht 1. in dem lautstarken wohlwollenden Bekenntnis zur eigenen Echsigkeit, 2. dem Schwur, jedem Echszess zu entsagen und 3. der Bekundung, die Wahnhaften nach allen Möglichkeiten zu bekämpfen. Das Bekenntnis muss öffentlich stattfinden (bevorzugt auf belebten Plätzen und Straßen) und von mindestens 7 Angehörigen der echsistenzialistischen Bewegung, wie auch von 7 Unbeteiligten bezeugt werden.
7) Die echsistenzialistische Bewegung bildet basisdemokratische und anarchische Organisationsformen aus. Im Gegensatz zur früheren Echsenherrschaft ist sie also nicht echsklusiv, sondern echstrovertiert. Um allen Echszessen zu entsagen und zukünftige zu verhindern, darf es keine Anführer*innen und Echsenlords geben. Gegen Aufgabenteilung spricht aber nichts, wobei diese möglichst rotieren sollten.
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Vorläufige Kernanliegen der existenzialistischen Bewegung (Vorschlag)
1. Anerkennung aller Echsenwesen aufgrund ihres persönlichen Bekenntnisses
Erst das positive Bekenntnis zur eigenen Echsenhaftigkeit kann ein anderes Verhältnis zu uns selbst und damit die Bekämpfung gegenwärtiger und zukünftiger Echszesse (Kapitalismus, Staat, Patriarchat...) verhindern. Um dies massenhaft zu gewährleisten, auch für alle Menschen, die nicht besonders echstrovertiert sind, braucht es die gesellschaftliche Anerkennung aller Echsenwesen auf allen Ebenen.
2. Ausnahmezustand aufheben – Demokratie einführen
Der seit 2020 in unterschiedlicher Ausprägung verhängte Ausnahmezustand führt zu nachhaltigen negativen Verschiebungen im Verhältnis von Gesellschaft und Regierung, innerhalb der Staatsapparate und der Verankerung von Herrschaftsideologie in den Menschen. Dies ist eine autoritäre Lawine, die notwendigerweise zur Aushöhlung der Demokratie und nicht etwa zu ihrer Verteidigung führt. Verschiedene Gruppen haben Interessen an einer Verschärfung und Vertiefung des Autoritarismus und einer unterwürfigen Bevölkerung. Demokratie ist größtenteils formell die Herrschaftsform, unter der wir leben. Weite Teile des gesellschaftlichen Lebens sind nicht demokratisiert, so beispielsweise die Wirtschaft. Ebensonwenig viele staatliche Apparate. Vergesellschaftung von Produktionsmitteln und Privateigentums und kommunale Selbstorganisation führen zu Demokratisierung.
3. Aufklärung der Bevölkerung über die langweilige Wahrheit der Echsen und die bittere Wahrheit der
Herrschaft
Um mit den Echszessen zu brechen und neue zu verhindern, braucht es eine breite Aufklärung über die langweilige Wahrheit der Echsen und die bittere Wahrheit der Herrschaftsverhältnisse unter denen wir leben. Dies ist nicht vorrangig eine Frage der Intelligenz, sondern der Interessen und des Bewusstseins. Das Erwachen der Menschen gelingt jedoch nicht durch absurde innere Erkenntnisse mit denen ein diffuses Unbehagen kanalisiert wird. Vielmehr ist dafür Bildung, öffentliche kontroverse Diskussion und soziale Integration der Parallelgesellschaften („Corona-Leugner*innn“) erforderlich. Dies ist die Grundlage, um langfristig zu einer besseren Gesellschaftsform zu gelangen.
4. Corona-Pandemie effektiv und sozial verträglich bekämpfen
Viele Menschen leiden unter der Corona-Pandemie – und zwar nicht vorrangig in Form der Krankheit, sondern aufgrund der Einschränkung ihres sozialen Lebens, des öffentlichen Lebens und ihrer Berufstätigkeit. Im Moment werden nach dem Gießkannenprinzip bürokratisch Kompensationsgelder verteilt, (relativ privilegierte) Arbeiter*innen ins Homeoffice geschickt, während andere weiter schuften müssen. Kneipen, Restaurants, Clubs und Fitnesscenter werden geschlossen und einzwei Ferienwochen ausgerufen. Dies mag für ein paar Wochen möglich sein, bringt mittelfristig jedoch gravierende Nebenfolgen mit sich (Vereinsamung, psychische Probleme, Drogenmissbrauch, Verlust von Sozialbeziehungen, Arbeitslosigkeit usw.). Stattdessen ist jetzt der Zeitpunkt, alle Arbeitsämter zu schließen und das bedingungslose Grundeinkommen von mindestens 1000€ pro Monat einzuführen – bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des öffentlichen Gesundheitssektors, der Bildungseinrichtungen, Kulturbetriebe und der öffentlichen Nah- und Fernverkehrssysteme. Die Ressourcen dafür sind vorhanden – sie müssen nur angeeignet werden.
5. Echszesse beenden – Anarchie umsetzen
Dieses Anliegen ist kein Fernziel, was unter diesen und jenen Bedingungen umgesetzt werden kann. Wer etwas anderes will, muss heute damit anfangen, etwas anderes zu schaffen. Dies bedeutet liebgewonnene, krampfhaft festgehaltene Gewohnheiten hinter sich zu lassen und etwas Neues zu wagen. Warum denn nicht?
6. Ausnahmesituation nutzen, um emanzipatorische soziale Kämpfe zu stärken
Die Wahrheit ist, dass der Unmut der Corona-Fans in mancher Hinsicht durchaus berechtigt ist – ihre Bewegungen wie Quarkdenken wird jedoch inzwischen strukturell und ideologisch von Faschisten dominiert. Es gilt nicht zwangsläufig diese Leute zu adressieren. Aber es gibt auch noch viele andere Leute, die Gründe hätte zu protestieren und für Veränderungen einzutreten. Es fehlt an einer ausgebauten links-emanzipatorischen Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und einer sozial-revolutionären Perspektive, die mit ihr verbundene Krise als Chance zu erkennen und zu nutzen. Klassenkampf, Klimagerechtigkeit, feministische und migrantische Kämpfe sollten gestärkt werden, anstatt ihre Forderungen auf eine Zeit „nach“ der Pandemie zu verschieben.
7. Mit dem Wahn der Verwirrten brechen – echsig-rational bleiben
Die Corona-Fans instrumentalisieren nicht nur Kinder, um ihre eigene Verlorenheit in der Welt und ihre Ängste zu kompensieren. Sie lehnen auch modernes, rationales Denken insgesamt ab. Am Weltbild der westlichen Moderne und ihrer Rationalität muss aus verschiedenen Gründen Kritik geübt werden, insbesondere dahingehend, da es eine bestimmte Herrschaftsordnung ermöglicht und stützt. Dies führt aber nicht umgekehrt dazu, in den Irrationalismus der Wahnhaften zu verfallen. Emotionalität und Imaginination sollten im Politischen eine Rolle spielen. Dies kann auf eine transparente, reflektierte und freiwillige Weise geschehen. Was Quarkdenken und Faschisten hingegen tun, ist, die Ängste von Menschen zu schüren und sie zu missbrauchen.
8. Antifaschismus entkriminalisierung – faschistische Netzwerke zerschlagen
Wir denken langfristig und in großen Dimensionen. Dennoch gilt es auch Tagespolitik zu machen. Antifaschismus muss entkriminalisiert werden, denn er ist mehr als notwendig – auf allen Ebenen und mit allen Mitteln. Denn der Faschismus ist nun einmal der grundlegende Feind aller emanzipatorischen Bestrebungen.