Interkiezionale Demo Tag X Liebig34
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Es ist soweit. Der nächste Räumunstermin steht an, diesmal soll das anarcha-queerfeministische Hausprojekt Liebig34 geräumt werden. Es ist wohl der größte staatliche Angriff seit Jahrzehnten auf den queerfeministischen Widerstand in der BRD. Ein erster Erfolg für uns ist bereits, dass die Cops meinen 2500 Bullen seien nicht ausreichend um die Liebig34 zu räumen. Wasserwerfer, das SEK, Klettertrupps und viel Unterstützung aus anderen Bundesländern sind angefragt und es ist mit Sicherheit für Berlin schon jetzt die teuerste Räumung des Jahrzehnts.
Als Interkiezionale wollen wir am Abend nach der Räumung, also am Tag X gemeinsam mit euch auf die Straße gehen. Für die Liebig34, für den Queerfeminismus und für eine andere Stadt.
Informationen zur Räuming, der Aktionskarte für das dezentrale Konzept und Infrastruktur findet ihr unter diesem Link.
Die Demo "Tag X Sponti" wird dieses Mal angemeldet sein. Startpunkt ist der Monbijoupark. Anbei ein paar hilfreiche Infos um euch vorzubereiten. Wir wollen mit der Demo anschließen an die Interkiezionale Dmeo vom 1. August 2020. Unsere Auswertung der Demo könnte euch dabei helfen, zu überlegen, wie ihr euch auf die Demo vorbereiten könnt, was zu beachten ist und wie wir es schaffen können, ausdrucksstarke und kraftvolle auf der Straße zusammen zu kommen.
Aktionskarte mit Route: könnt ihr in den folgenden Tagen hier finden
Vorläufige Route: Monbijoupark, Rosenthalerstraße, Neue Schönhauser Str. -> Münzstraße -> Rosa-Luxemburg-Str. -> Torstr. -> Alte Schönhauser Str. -> Weinmeisterstr. -> Rosenthalerstr. -> kleine Rosenthalerstr. -> Linienstr. -> Rosenthaler Str.-> Brunnestr. -> Anklamerstr. -< Zionskirchstr. -> Kastanienallee -> Eberswalder Str. -> Ebesrwalderstr/ Wollinerstr.
Falls ihr Demo-Handys habt oder für vor der Demo könnt ihr euch über folgende Kanäle aktuelle Infos holen:
Aktionsticker: aktionsticker.org
Folgt auf Twitter: #b0910 #liebig34bleibt
Web: interkiezionale.noblogs.org oder liebig34.blogsport.de
EA/ Legal Team: +49 30 6922222
Anfahrt zur Demo:
S-Hackescher Markt, U/S-Alexanderplatz, U-Weinmeisterstraße
Bekannte Taktiken der Berliner Cops auf Demos:
Die Berliner Cops haben eine seit Jahrzehnten sich entwickelnde Taktik der Aufstandsbekämpfung die zum Teil spezifisch für Berlin ist. Die folgenden Darstellungen basieren auf Erahrungswerten aus der Vergangenheit und sind kein Vorwissen über das Agieren der Cops an dem Tag.
Ein häufiges Vorgehen bei Demos ist es, zunächst den Auftaktort zu kontrollieren, sodass Personen nur schwer ohne Kontrolle zum Startpunkt der Demo gelangen können. Auch, aber seltener, kontrollieren die Cops im näheren Umfeld die Zufahrtsstraßen sowie die naheliegenden U-Bahnhöfe. Es ist nicht üblich, dass die Bullen die Anfahrtsorte nach Berlin (Hbf, Ostkreuz etc.) kontrollieren.
Häufig versuchen die Cops, Demos zu kontrollieren, in dem sie nah an der Demo laufen oder sogar im Spalier direkt neben dem Demozug. Ein Extrem stellt der Wanderkessel dar, bei dem die Demo von allen Seiten dicht von Cops begleitet wird. Hier gibt es einige Verhaltensweise die es den Cops schwirieger machen zu kesseln, wie zum Beispiel zu versuchen, die ganze Straßenseite einzunehmen
Die Berliner Bullen filmen sehr viel bis durchgehend, wobei sie bei den Filmaufnahmen auch auf Details wie Schuhe oder andere Merkmale der Kleidung abzielen (Markenzeichen, bunte Nähte, Aufnäher, etc). Ziel ist es, neben der Sicherung von „Beweismaterial“ vermeintlichen Täter*innen zu einem späteren Zeitpunkt zu indentifizieren, da Festnahmen häufig erst dann stattfinden. Dabei warten die Cops mit der Festnahme oft bis nach der offiziellen Äuflösung der Demo oder nehmen Menschen sogar noch Stunden später in der Nähe fest. Durch Sichtschutz, Transparente oder andere Sachen und angepasste Kleidung wird es schwieriger für die Cops, zu filmen bzw. Menschen wider zu erkennen.
Wie könnt ihr euch auf die Demo vorbereiten:
Tragt Masken & Handschuhe um euch und andere zu schützen. Macht euch vorab mit der Route und Umgebung vertraut. Überlegt euch vorab mit euren Buddies, Freund*innen und/oder in der Bezugsgruppe, wie ihr euch in die Demo einbringen könnt um dort auch Eigeninitative zu ergreifen. Achtet auf die Menschen um euch herum sowie auf Ankündigkungen und Lautsprecher-Durchsagen. Falls ihr Festnahmen beobachtet, meldet dies dem EA/Legal Team: +49 30 6922222
Hier ein Link zum Bezugsgruppenreader für Bezugsgruppen, die sich intensiver vorbereiten wollen.
Was solltet ihr zu Hause lassen: privates Handy, Betäubungsmittel, Gegenstände die euch als Waffe ausgelegt werden könnten (Nagelschere o.ä.), Hunde, Fahrräder, Kleinkinder
Was solltet ihr mitbringen: einen Nasen-Mund-Schutz, Handschuhe
Was ist darüber hinaus praktisch: ausgedruckte Aktionskarte, eigene Transparente, Regenschirm, Regenjacke bzw. Wechselkleidung, Sonnenbrillen oder Sichtschutz
Anti-Repression:
Auf der Demo wird der EA (Ermittlungsausschuss) geschaltet sein. Falls ihr Festnahmen beobachtet meldet diese bitte dem EA. Falls ihr selbst festgenommen werdet und eure Festnahme gemeldet wurde, meldet euch bitte ab, sobald ihr aus der GeSa (Gefangenensammelstelle) gelassen wurdet. Zeigt euch solidarisch mit festgenommenen Personen. Die Nummer des EA ist +49 30 6922222
Es wird Gefangenen-Support geben. Informiert euch über den Aktionsticker, Twitter oder lokale Infopunkte um diesen zu unterstützen oder zu erfahren, in welche Gesa menschen gebracht werden.
Niemand soll alleine bleiben mit Repression. Falls ihr festgenommen werdet, meldet euch bei uns lokal oder via Email. Auch im Falle von späterer Unterstützung bei Strafverfahren, Post von den Bullen, Fragen oder sonstiger Unterstützung schreibt eine Email an: interkiezionale[at]riseup.net.
Außerdem bietet die Broschüre „Was tun wenn’s brennt“ der Roten Hilfe erste Unterstützung bei Repression.
Bei Gewalterfahrungen durch die Cops auf oder abseits der Demo kann euch dieser Reader ein kleiner Wegweiser für emotionale Erste Hilfe sein.
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Information about the eviction, the action map for decentral actions and infrastructure can be found here.
It is happening. The next eviction is coming up, this time the anarcha-queer feminist house project Liebig34 is to be evicted. It is probably the largest state attack in decades on the queer feminist resistance in the Germanyy. A first success for us is, that the cops want to be more than 2500 forces strong to evict Liebig34. Water cannons, special forces, climbing troops and a lot of support from other federal states are in demand and it is certainly the most expensive eviction of the decade for the state.
As Interkiezionale we want to go out on the street with you on the evening after the eviction, on day X: for Liebig34, for queer feminism and for another city.
The demo will be registered this time. Starting point is the Monbijoupark. Enclosed you will find some helpful information to prepare you. Our evaluation of the demo could help you to think about how to prepare for the demo, what to consider and how we can manage to come together on the street in an expressive and powerful way.
Action map with route: will be published here in the coming days.
Vorläufige Route: Monbijoupark -> Rosenthalerstraße -> Neue Schönhauser Str. -> Münzstraße -> Rosa-Luxemburg-Str. -> Torstr. -> Alte Schönhauser Str. -> Weinmeisterstr. -> Rosenthalerstr. -> kleine Rosenthalerstr. -> Linienstr. -> Rosenthaler Str.-> Brunnestr. -> Anklamerstr. -< Zionskirchstr. -> Kastanienallee -> Eberswalder Str. -> Ebesrwalderstr/ Wollinerstr.
If you have demo cell phones or for before the demo you can get the latest information via the following channels:
Action ticker: aktionsticker.org
Follows on Twitter: #b0910 #love34remains
Web: interkiezionale.noblogs.org or liebig34.blogsport.de
EA/ Legal Team: +49 30 6922222
Directions to the starting point with public transport:
S-Hackescher Markt, U/S-Alexanderplatz, U-Weinmeisterstraße
Known tactics of the Berlin cops on demos:
The Berlin cops have a tactic of counterinsurgency that has been developing for decades, some of which is specific to Berlin. The following information is based on experiences from past and is not foreknowledge of the cops’ actions on that day.
A common procedure in demos is to first control the starting point, so that people can hardly get to the starting point of the demo without control. Also, but less frequently, the cops in the immediate vicinity check the access roads as well as the nearby subway stations.
Often the cops try to control demos by walking close to the demo or even in the rows right next to the demo train. One extreme is the Wanderkessel, where the demo is closely accompanied by cops from all sides. Here there are some behaviors that make it harder for the cops to surround the demo, such as trying to take the whole side of the street.
The Berlin cops film a lot, and focus with the camera on details such as shoes or other features of clothing (trademarks, colorful seams, patches, etc). In addition to securing “evidence”, the aim is to identify alleged perpetrators at a later date, since arrests often do not take place until then. The cops often wait until after the official dissolution of the demonstration or even arrest people nearby hours later. Screens, banners or other items and appropriate clothing make it more difficult for the cops to film or recognize people.
How can you prepare for the demo:
Wear masks & gloves to protect yourself and others. Familiarize yourself with the route and surroundings. Think about how you can get involved in the demo together with your buddies, friends and/or in the reference group to take the initiative. Pay attention to the people around you and to announcements and loudspeaker announcements. If you see any arrests, report them to the EA/Legal Team: +49 30 6922222
Here is a link to the reference group reader for reference groups who want to prepare themselves more intensively.
What should you leave at home: private cell phone, narcotics, objects that could be used as weapons (nail scissors or similar), dogs, bicycles, small children
What should you bring: a nose-mouth guard, gloves
What else is practical: printed out action card, your own banners, umbrella, rain jacket or change of clothes, sunglasses or privacy protection
Anti-repression:
the legal team can be reached during the demo. If you observe any arrests please report them to the EA. If you are arrested yourself and your arrest has been reported, please log out as soon as you have been released from the GeSa (prisoner collection center). Show solidarity with arrested persons. The number of the EA is +49 30 6922222
There will be prisoner support. Check out the action sticker, Twitter or local infopoints to support them or to find out which Gesa people will be brought to.
Nobody should be left alone with repression, so get in touch with us to get support. Additionally, this flyer by the red aid can give tips and support in case of repression in the form of legal procedures and letters by the cops. Also, the red aid [Rote Hilfe e.V.] offers support in their local branches [website in German].
In case of experiences of cop violence this broschure can give you some first emotional aid. It is absolutely normal after experiencing violence to feel very emotionally upset, sad or even depressive. In extreme cases of violence, it makes sens to seek psychological help. Maybe your local GP can give you some first advice on this. Also the reading list of OutOfAction gives some advice [German only].