Kassel: Angriff auf ATIB

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In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai haben wir die Geschäfts- und Büroräume des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Europa (Avrupa Türk-Islam Birligi, ATIB) in Kassel mit Steinen und Farbe angegriffen.

(EN)

In the night of May 18-19, we attacked the business and office premises of the Turkish-Islamic Cultural Association of Europe (Avrupa Türk-Islam Birligi, ATIB) in Kassel with stones and paint.

The ATIB association "Türkisches Kulturzentrum Kassel e. V." is located at Franzgraben 58. ATIB is a split-off of the ADÜTDF (Almanya Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu) and is one of the umbrella organizations of the associations and organizations of the fascist "Grey Wolves". As a result of the split, ATIB mainly concentrates on supposedly non-political activities, for example in rather inconspicuous associations for sports, culture or tea rooms. However, neither ATIB founder Musa Serdar Celebi nor the association itself has broken with the racist, nationalist and Islamist agenda.

We targeted ATIB's spaces because they act as an extension of Turkish fascism in Europe. While left-wing oppositionists have been persecuted, arrested, tortured and murdered in Turkey for years, associations like ATIB have been agitating for the idea of a purely "Turkish" nation-state that knows no other identities. Kurds, Armenians and Alevis cannot exist in it.

Already in 2018, there was an attack in Kassel on an ATIB meeting place in Schillerstraße, at that time as a reaction to the war of aggression of the Turkish army and its jihadist murder gangs on the Kurdish canton of Afrin, which was against international law.

While the war in Ukraine currently dominates the headlines, the Turkish state has been intensifying its attacks on the Kurdish freedom movement for weeks, both in Turkey and in Syria and Iraq.

Turkey's ruling AKP under Erdogan and its allies, the Forces of Reaction, are fighting not only the revolutionary Turkish left, but all left-wing opposition. Just recently, activists were sentenced to life imprisonment in some cases for their participation in the Gezi Park protests. Turkish prisons are full of trade unionists, activists and functionaries of the HDP, revolutionaries.

With our action we send a small solidary and angry greeting to all who resist against the Turkish state, its army and their jihadist gangs in all parts of Kurdistan. Do not give up!


 

(GER)

In der Nacht vom 18. auf den 19. Mai haben wir die Geschäfts- und Büroräume des Türkisch-Islamischen Kulturvereins Europa (Avrupa Türk-Islam Birligi, ATIB) in Kassel mit Steinen und Farbe angegriffen.

Der ATIB-Verein "Türkisches Kulturzentrum Kassel e. V." befindet sich im Franzgraben 58. ATIB ist eine Abspaltung der ADÜTDF (Almanya Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu) und ist einer der Dachverbände der Vereine und Organisationen der faschistischen "Grauen Wölfe". Als Folge der Abspaltung konzentriert sich ATIB hauptsächlich auf vermeintlich unpolitische Aktivitäten, zum Beispiel in eher unauffälligen Vereinen für Sport, Kultur oder Teestuben. Mit der rassistischen, nationalistischen und islamistischen Agenda hat jedoch weder ATIB-Gründer Musa Serdar Celebi noch der Verband selbst gebrochen.

Wir haben die Räume von ATIB als Ziel auswählt, weil sie als verlängerter Arm des türkischen Faschismus in Europa wirken. Während in der Türkei seit Jahren linke Oppositionelle verfolgt, verhaftet, gefoltert und ermordet werden, agitieren Verbände wie ATIB auch in Europa für die Idee eines rein "türkischen" Nationalstaats, der keine anderen Identitäten kennt. Kurd*innen, Armenier*innen und Alevit*innen kann es darin nicht geben.

Schon 2018 gab es in Kassel einen Angriff auf einen ATIB-Treffpunkt in der Schillerstraße, damals als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der türkischen Armee und ihrer jihadistischen Mörderbanden auf den kurdischen Kanton Afrin.

Während aktuell der Krieg in der Ukraine die Schlagzeilen dominiert, intensiviert der türkische Staat schon seit Wochen seine Angriffe auf die kurdische Freiheitsbewegung, sowohl in der Türkei als auch in Syrien und dem Irak.

Die in der Türkei herrschende AKP unter Erdogan und ihre Verbündeten Kräfte der Reaktion bekämpfen nicht nur die revolutionäre türkische Linke, sondern jede linke Opposition. Erst kürzlich wurden Aktivist*innen für ihre Beteiligung an den Gezi-Park Protesten zu teils lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die türkischen Knäste sind voll mit Gewerkschafter*innen, Aktivist*innen und Funktionär*innen der HDP, Revolutionär*innen.

Mit unserer Aktion senden wir einen kleinen solidarischen und wütenden Gruß an alle, die gegen den türkischen Staat, seine Armee und ihre jihadistischen Banden in allen Teilen Kurdistans Widerstand leisten. Gebt nicht auf!


 

(KU)

Şeva 18 Gulane me bi keviran u bi rengan erisi Cihe Tirken Fasist kir (Avrupa Türk-Islam Birligi, ATIB).

Em bi calakiya xwe silav u soza pistgiriya hevalan dişiyenin yen ku. Li diji leşkeren Dewleta Tirk u Daise Wî li her parçe kurdistan berxwe didin. Berxwe bide!


 

(TR)

18-19 Mayıs gecesi Avrupa Türk-İslam Kültür Birliği'nin (Avrupa Türk-İslam Birliği, ATİB) Kassel'deki işyeri ve ofis binasına taş ve boya ile saldırdık.

Eylemimizle, Kürdistan'ın tüm parçalarında Türk devletine, ordusuna ve cihatçı çetelerine karşı direnen herkese dayanışmacı ve öfkeli küçük bir selam gönderiyoruz. Pes etmeyin!

 

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Ergänzungen

Rechtsextremist Andrij Bilezkyj rief die Partei "Nationales Corps" ins Leben und ein Jahr darauf die "Nationale Miliz", eine uniformierte, aber unbewaffnete Organisation, die durch martialische Fackelmärsche in Kiew auffiel. Beide Organisationen bezeichneten sich als Teil der Asow-Bewegung. Kurz nach Beginn des Ostukraine-Konflikts wurde das Asow-Regiment als Freiwilligenbataillon gegründet. Seine Kämpfer sorgten mit Neonazi-Symbolen wie der Wolfsangel für Aufsehen. Zu den Gründern des Bataillons gehörte der bekannte Rechtsextremist Andrij Bilezkyj. Asow-Regiment mit seinen aktuell 2.000 bis 3.000 Kämpfern wie andere paramilitärische Verbände in die ukrainische Nationalgarde integriert.