Die Rigaer lebt – eine Nachricht an unsere Freundinnen und Gefährtinnen

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Danke für jede Unterstützung in den letzten Wochen. Besonders für die letzten 2 Tage, bei der Vorbereitung und im kollektiven Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind. Es waren die intensivsten Tage des Kampfes, die wir uns hätten vorstellen können. Tage die die Pläne von Staat und Kapital in eine Katastrophe verwandelt haben. Eine wichtige Erinnerung an uns selbst, unser Kollektiv und unsere Unterstützer*innen, wie wichtig unsere Netzwerke, unsere solidarische Infrastruktur und Selbstorganisation sind.

Mit der Verteidigung der Nachbarinnenschaft gegen den Aufbau der roten Zone angefangen haben wir die richtigen Schlüsse aus den Aggressionen von Staat und Immobilienwirtschaft gegen die Menschen, die in dieser Stadt leben, gezogen. Die Errichtung von Gefahrengebieten und Roten Zonen, in denen die Menschen zu einfachen Zielen für die Bullen werden um eine Atmosphäre der Isolation und Angst zu erschaffen, ist zur Normalität in dieser Stadt der Reichen geworden. In den letzten Jahren gab es viele Momente, an denen wir, auf die der Staat zielte, dazu verdammt waren in beinahe stillem Protest an den Hamburger Gittern zu stehen, bewacht von einer militarisierten Polizei. Wir erinnern uns an die Räumung der Ohlauer Schule in Kreuzberg, die Räumung des Kiezladens Friedel54 und all der anderen Projekte wie Syndikat, Meuterei und unsere Nachbarinnen der Liebig34. Dies kann nicht mehr toleriert werden – die Menschen müssen sich erheben!

Mit der nötigen Konsequenz haben wir es daher alle zusammen über 48 Stunden geschafft, lokal und dezentral offensiv auf die Straße zu gehen und unsere Strukturen und Ideen militant zu verteidigen und Druck auf unsere Feinde aufzubauen, bevor sie überhaupt ihre repressive Operation starten konnten. Wir haben uns dazu entschieden nicht darauf zu warten, dass die Lakaien des Staates wieder eine Zone aufbauen, in der sie ohne probleme autonome Strukturen und rebellische Nachbar*innenschaften ins Visier nehmen können. Darum wurde eine autonome Zone um die Rigaer 94 zu einer Stunde errichtet, in der die Cops sie nicht erwartet hätten. Die Straßen wurden zusammen mit vielen Menschen abgeriegelt und eine lange Zeit wurden die Barrikaden mit den Mitteln der autonomen Bewegung verteidigt. Bis zum Einsatz von von schwerem technischen Gerät, einem Räumpanzer und zwei Wasserwerfern waren die Cops nicht in der Lage in unsere Straße einzubrechen. Lasst uns diese Ereignisse als einen Vorschlag an alle Menschen in und außerhalb der Metropole verstehen, die anstehenden Angriffe zu beantworten. Nicht nur gegen die Rigaer 94, sondern auch gegen die Köpi, alle bedrohten Projekte und unsere Ideen, sowie jede staatliche Attacke und seine bloße Präsenz.

Aber der staatliche und kapitalistische Krieg sind noch nicht vorbei. Nicht nur werden sie einmal mehr versuchen die Rigaer 94 anzugreifen, sondern auch jede einzelne Struktur und jedes Individuum, die alltägliche gegen diese erstickte Gesellschaft kämpfen. Wir sollten uns weiter organisieren und unsere solidarischen Netzwerke ausweiten. Wir rufen dazu auf die Kämpfe nicht nur im Nordkiez zu intensivieren und die Kontinuität dieser rebellischen Nachbarschaft zu stärken, sondern auch dezentral in jeder Ecke dieser Stadt.

Lasst uns alle zusammen weiter gegen die Stadt der Reichen kämpfen. Bis jeder Plan von Staat und Kapital zu Asche wird!

Freundinnen und Gefährtinnen der Rigaer 94

 

[english]

Die Rigaer lebt - An address to our friends and comrades

Thanks to every support that was developed during the last weeks and especially the last two days of preparation and collective fight against our common enemies, we managed to develop the most intensive fighting days that we could have imagined. Days which turned every plan from the state and capital into a catastrophy. A great reminder to ourselves, our collective and its supporters, how important the movement’s networks, infrastructures of solidarity and self-organisation are.

Starting with the defence of the neighbourhood against the establishment of the red zone we drew the right concequence out of the aggressions of the state and the real estate market, against the people living in the city. The announcement of dangerzones and red zones, where people get easy targets for the police in order to create an atmosphere of isolation and fear, has become normality in this city of the rich. We saw in the last years many occassions where we as those who are targeted by the states attacks had to stand in almost silent protest at the fences, guarded by a militarized police force. Let’s name the eviction of the Ohlauer School in Kreuzberg, the eviction of the Kiezladen Friedel54 and all the other projects as Syndikat, Meuterei and our neighboors Liebig34. This fact can not be tolerated anymore – the people have to rise up!

Therefore, as a result,for more than 48 hours, we managed all together, locally and decentrally to take the offensive into the streets and defend our structures and ideas through militant means and put pressure before the enemies had even started their repressive-operations. We decided not to wait for the lackeys of the state to create another zone where they can easily target autonomous structures and rebellious neighborhoods. That’s why an autonomous zone was build up around the Rigaer94 at an hour the cops did not expect. Streets got closed together with many people and a long-lasting defence of barricades happened, with the means of the autonomous movement . Until the deployment of heavy technical equipment as an eviction tank and two watercanons the police was not able to enter our street. Let’s understand these events as a proposal to the people in the metropolitan field and outside of it, to answer the upcoming attacks. Not only against Rigaer94, also against Köpi and all the other threatened projects and our ideas, as well as any attack of the state and its merely presence.

But the state and capital war is not over yet. They will not only attempt to attack Rigaer94 again but also attack and target every single structure and individual who fights against this suphocated society on a daily basis. We should continue getting organised and expand our networks of solidarity broader. We call for more intensive fighting not only around Nordkiez to reinforce the continuity of this rebellious neighborhood, but also decentrally, in every corner of the city.

Let’s continue fighting all together against the city of the rich. Until every initial plan from the state and capital are ashes!

Friends and comrades of Rigaer94

 

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Ergänzungen

Seid dabei, wenn wir unsere Solidarität mit den Angegriffenen, Unterdrückten und Ausgebeuteten demonstrieren! Wir beginnen den ACSD 2021 am Volkspark Friedrichshain, weil es hier in der Vergangenheit zu Übergriffen gegen queere Menschen kam. Zu den gewalttätigen Übergriffen kommt hinzu, dass das Kapital mit Hilfe des Staates die Ausgrenzung weiter vorantreibt und einen Krieg gegen die Menschen führt zugunsten einer Politik der Gentrifizierung, sprich der Bildung von Wohneigentum und Immobilienspekulation. Er richtet sich gegen ökonomisch marginalisierte Menschen, die sich Wohnen nicht mehr leisten können. Dieser Krieg richtet sich auch systematisch gegen selbstverwaltete Räume und Strukturen, wie das Jugendzentrum Potse oder Widerstandsnester wie das queerfeministische Hausprojekt L34 oder die Rigaer 94. Wir erleben den Umbau und die Modernisierung der neoliberalen Demokratie, in der uns Grundrechte als Privilegien verkauft werden. Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, die von Zwangsräumung bedroht sind und sich keine Wohnung mehr leisten können sowie mit bedrohten und geräumten autonomen und linksradikalen Projekten. Die Demoroute führt deshalb von Friedrichshain nach Kreuzberg und passiert einige dieser Orte – manche nur noch eine Erinnerung, andere scheiße lebendig.

 

Wir wollen, dass der Anarchistische CSD ein Raum ist, in dem die unterschiedlichen Stimmen derjenigen hörbar werden, die einen antiautoritären Kampf für Selbstbestimmung führen wollen. Es geht um Unterstützung und gelebte Solidarität, frei von Überlegenheitsdenken, kolonialistischen, patriarchalen und nationalistischen Ideologien.

 

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