[B] Kein Frieden für Kriegsprofiteure – Rache für Şehîd Sara und alle anderen: DB Schenker LKW angesteckt
In Kurdistan vergeht kein Tag ohne Krieg. Neben Militäroperationen setzt der Türkische Staat derzeit auf einen Krieg niederer Intensität. Das heißt es erfolgen kontinuierlich kleinere Angriffe auf verschiedenen Ebenen (militärisch, versorgungstechnisch etc.). Zweck der Strategie scheint die Zermürbung der Menschen vor Ort zu sein. Doch sie führt auch dazu, dass Internationalist*innen weltweit die Aufmerksamkeit für Kämpfe in Kurdistan aus den Augen verlieren und sich anderen Themen zuwenden.
Als Internationalist*innen begreifen wir uns nicht als Unterstützer*innen sondern als Teil des Kampfes. Doch in den kapitalistischen Metropolen haben wir gelernt reflexhaft mit kurz angelegten Kampagnen auf Missstände zu reagieren. Leider sind wir dadurch berechenbar und unsere Aktionen behalten oft nur Symbolcharakter. Im Falle der Angriffe auf Kurdistan in den letzten Jahren, haben wir stets nur auf militärische Großoffensiven des Türkischen Staates reagiert: Den Türkischen Angriff auf den Kanton Afrin im Januar 2018 beantworteten wir mit der Fight4Afrin Kampagne (https://fight4afrin.noblogs.org/wenn-afrin-fallt-wird-es-zu-spat-gewesen-sein/ ), den Angriff auf die Kantone Kobanê und Cizîrê im Oktober 2019 mit der Riseup4Rojava (https://riseup4rojava.org/de/aufruf/ ) und Fight4Rojava Kampagne (https://fight4rojava.noblogs.org/aufruf/ ). Während der Kampagnen haben wir gezeigt wie kreativ und entschlossen wir gemeinsam im Herzen der Bestie sein können! Wir haben gezeigt, wie sehr wir die Unterstützung des Türkischen Staates in seiner Kriegsführung ablehnen und eigene Risiken in Kauf nehmen! Wir haben gezeigt, dass wir die Profiteure kennen, weitere benennen und bezahlen lassen können! Wir haben gezeigt, dass verschiedene Aktionsformen sich ergänzen und wir uns nicht spalten lassen!
Doch auch nach den Kampagnen hat die Parole „Deutsche Waffen, Deutsches Geldes morden mit in aller Welt!“ an Aktualität nichts verloren. Die Wirtschaft und die Politik im Herzen der Bestie schafft weiterhin die Bedingungen gegen welche unsere Freund*innen in Kurdistan kämpfen.
Wir denken, dass wir den Fokus nicht verlieren und stattdessen den Spieß umdrehen sollten: Die Kontinuität des Krieges und seiner Unterstützung mit einer eigenen Kontinuität an Angriffen brechen um so die Profiteure des Krieges zu zermürben. Wir müssen mit der Kampagnenlogik brechen und strategisch diskutieren, wie wireine Kontinuität eines Angriffs unsererseits zusammen schaffen können.Unser jetziger Vorschlag lautet: Kampagnenartige Angriffe sollten durch kontinuierliche, asymmetrischeAngriffe ersetzt werden.Damit meinen wir: zu nicht vorhersehbaren Zeiten angreifen, an überraschenden Orten, schlecht geschützte Ziele, deren direkter Bezug zum Konflikt nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Wir dürfen unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren,auch wenn sie von der medialen Aufmerksamkeit in den Hintergrund geschoben werden.Wir möchten fokussiert bleibenauch in Zeiten, in denen andere Themen uns auf den ersten Blick aktueller erscheinen. Aktionen mit verschiedenen Zielstellungen sollten stets kombiniert werden (Sachschaden erzeugen, Öffentlichkeitswirksamkeit herstellen etc.). Der Kampf muss konstant auf den Straßen Europas bleiben, um den Kriegsprofiteuren zu zeigen, dass es für sie kein ruhiges Hinterland gibt!
Wir haben in der Nacht vom 10. auf den 11.4.2021 einen LKW von DB Schenker in Berlin Lichtenberg in Brand gesetzt. Um ein Übergreifen des Feuers auf in der Nähe stehende andere Objekte zu vermeiden, startete unser Zündmittel im mittleren Bereich des Lastwagens und nicht ganz vorne unter Fahrerhaus und Motor. Darauf – und auf einen möglicherweise robusteren Bodenschutz der Fahrzeuge dieses Konzerns, führen wir den geringeren Schaden zurück. Das Unternehmen DB Schenker verdient sein Geld unter anderem mit der Logistik für NATO Streitkräfte und ist für Rüstungstransporte an die Türkische Armee mitverantwortlich. (https://chronik.blackblogs.org/?p=8816)
Wir rufen dazu auf DB Schenker anzugreifen, was z.B. bedeuten kann das Unternehmen öffentlich bloß zu stellen oder die in den Straßen abgeparkten LKW zu finden und zu vernichten. Ein LKW bedeutet Sachschaden für das Unternehmen, viele LKW könnten das Unternehmen dazu bewegen aus der Rüstungsindustrie aus zu steigen. Da DB Schenker international agiert, kann der Konzern auch an vielen Orten angegriffen werden.
Die Aktion widmen wir unserer Freundin Sarah Handelmann (Şehîd Sara Dorşîn), die uns vor zwei Jahren, am 7.4.2019, genommen wurde. Sie wurde von der Türkischen Luftwaffe in den Bergen Südkurdistans ermordet. Sara, du bist unsterblich und wirst in unserem Kampf und unseren Herzen immer bei uns bleiben!
Racheeinheit Şehîd Sara Dorşîn
Mehr Infos und Inspiration unter:
fight4afrin.noblogs.org
fight4rojava.noblogs.org
riseup4rojava.org
herzdeskrieges.blackblogs.org
chronik.blackblogs.org
Ergänzungen
Lkw beschädigt - Verdacht der
Lkw beschädigt - Verdacht der Brandstiftung
Nr. 0799
Im Fall eines beschädigten Lkw in Lichtenberg ermittelt das Landeskriminalamt Berlin wegen versuchter Brandstiftung. Der 54-jährige Fahrer des Fahrzeuges hatte den Lkw am vergangenen Freitag gegen 17 Uhr auf einem Parkplatz in der Storkower Straße / Paul-Junius-Straße abgestellt. Als er heute früh gegen 5 Uhr damit losfahren wollte, habe er beim Anlassen des Motors ein lautes Zischen vernommen. Nachdem ein herbeigerufener Werkstatt-Mitarbeiter unter dem Lkw Brandgeruch feststellte, fielen dem Fahrer dann ein angebrannter Reifen sowie starke Beschädigungen am Tank auf. Das Feuer war augenscheinlich von selbst erloschen. Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei ist der Brand nicht durch einen technischen Defekt ausgelöst worden. Da eine politisch motivierte Straftat nicht ausgeschlossen werden kann, ermittelt der Staatsschutz beim Landeskriminalamt. Personen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.
https://polizeiberichte-berlin.de/bericht/lkw-beschaedigt--verdacht-der-...