FCKNZS - Kein Sex mit Nazis!

Warum ist "FCKCPS" oder "FCKNZS" ein Sticker oder ein Tag, den wir abknibbeln oder übermalen? Fight Rape Culture!

Dieser Text wurde bereits im Kalender des letzten Jahres von Menschen des Waldes veröffentlicht. Da dieses Thema jedoch einfach immer noch sehr präsent ist, hier nochmal der Text.

FCKNZS - Kein Sex mit Nazis!

In beinahe jedem AZ, auf jeder Besetzung und jedem Wagenplatz sind sie zu finden. Sticker oder Tags mit der Aufschrift FCKNZS, FCKAFD, FCKCPS oder im Kontext Hambacher Forst halt FCKRWE. Wirkt erstmal nach wirrem Buchstabengewirr, lässt sich aber recht einfach entschlüsseln, es werden schlicht und einfach Vokale weggelassen um auf 2x3 Buchstaben zu kommen. FCK steht als für Fuck (englisch für ficken aber im deutschsprachigem Raum als Kraftausdruck sehr verbreitet). In diesem Text soll es darum gehen, warum diese Ausdrucksweise in keinster Weise emanzipatorisch ist und in Zusammenhängen, die sich als feministisch verstehen, nichts zu suchen hat.

Was sagt die Parole "Fuck Nazis" eigentlich aus? Wenn wir es ganz wortwörtlich nehmen, könnten wir erstmal davon ausgehen, dass es in antifaschistischen Kreisen einen Haufen Menschen gibt, die Sex mit Nazis toll finden. "Fuck" wird hier, wie es bei menschen verschiedenster politischer Spektren leider üblich ist, als Synonym für "fertig machen", "angreifen", etc verwendet. Doch woher kommt eigentlich die absurde Idee, einen Begriff, der ursprünglich einmal für eine im besten Fall schöne gemeinsame Aktivität steht, als Synonym für Gewalt zu verwenden? Nun ja, dafür fällt mir nur eine Erklärung ein. Es geht um sexuelle Gewalt.

Sexuelle Gewalt ist etwas, das in Jahrtausenden patriarchaler Kultur immer recht breit akzeptiert war, zumindest unter gewissen Voraussetzungen. In Deutschland war eine Vergewaltigung bis vor einigen Jahren noch legal, wenn Täter und Betroffene verheiratet waren. Dass heute in immer breiteren Gesellschaftsteilen sexuelle Gewalt als nicht akzeptabel angsehen wird, ist ein riesiger Erfolg der feministischen Bewegung, vielleicht der größte, den wir je erreicht haben. Allerdings ist sexuelle Gewalt immer noch tief in unserem Sprachgebrauch verankert. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema wären.

Ganz davon abgesehen. Was glaub ihr, wie sich die Parole "Fuck Cops" für Genoss*innen anfühlt, die körperliche Beziehungen mit Spitzeln geführt haben, die diese initiiert haben, um an Informationen zu kommen? Das ist übrigens (von Seiten der Spitzel) ebenfalls eine krasse Form der sexuellen Gewalt!

Aber ich meine doch gar keine sexuelle Gewalt, wenn ich das sage/ schreibe/ stickere?
Hm, die Argumentation kommt mir irgendwie bekannt vor. Genau das ist die Reaktion bieler Menschen, wenn sie darau hingewiesen werden, dass es nicht cool ist, etwa "schwul" oder "behindert" als beleidigenden Begriff zu nutzen. Das findet ihr doch auch nicht akzeptabel?

Aber was soll ich denn stattdessen taggen?
Taggt doch das nächste Mal einfach "Nazis  auf die Fresse", "Fight Cops" oder "RWE vernichten". Das ist doch das, was ihr ausdrücken wollt? Und wenn ihr auf die 2x3 Form ohne Konsonanten besteht, wie wäer es mit NZSBXN? oder direkt auf die fragwürdige FCK- Parolen bezogen "Kein Sex mit Nazis/ Cops/ ..."? Ihr seid doch kreativ, euch fällt bestimmt noch mehr ein.

Fight Rape-Culture!

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Ergänzungen

Statt "FCK AFD" ist doch auch "KCK AFD" cool.

Bilder: 

Taggt doch das nächste Mal einfach "Nazis  auf die Fresse"

was is wenn man mal auf die freese bekommen hat dann ist das ja auch nicht gut das das gesagt wirt und dann jann ja auch gefühle etc, verletzen von leuten die gewalt erfahren haben. Und es ist normal das zusagen und solmit denke isch nicht dass wir die massen des volkes mit dieser kritik erreichen,  in dieser gesellschaft werden beleidigungen von denen gemacht die was zu sagen haben und das ist halt so wir brauchen einen gesellschaft ohne hierachien dass beleidigunegn nicht mehr in dem sinne exestieren. und lieber versuchen wir das Volk auf unsere seite zu bringen und eine spache sprechen die die massen sprechen anstatt so ne elitäre scheisse das checkt keiner was die kritik soll und keiner den ich kenn benützt das wort z.b. boa hat der chef micht heut wieder abgefuckt"" das ist ja nicht sexistisch gemeint. hurensohn oder ähnliche normale beleidigungen werden ja auch nicht sexistisch benutzt und haben trotzdem ein sexistischen ursprung. ich denke man kann als revultionäre massen bewegung bestimmt beleidugungen etablieren z.b. bonze  oder so  aber die meissten beleidigungen entstammen der jetzigen kapitaistischen patriachaen, imperialistichen gesselschaaft. und wir müssen nah am volk bleiben um zu siegen denn nur die massen können was ändern und nicht so abgehobene studenten die spachpolizei machen und auf weniger systemkonforme (nicht akademiker) spucken. in diesem sinne fick das system 

Wörter sind nicht einfach nur Wörter. Ob beabsichtigt oder nicht spielt keine Rolle.

Schon allein die Verwendung bestimmter Begriffe, wie im Artikel erwähnt, sorgt dafür das Rape-Culture einfach so hingenohmen wird.

Das muss nicht sein und sollte es auch nicht!

 

Keine Ausreden: Nicht du selbst steht im Mittelpunkt, sondern auch deine Mitmenschen.

Und an die zu denken, ist ja auch keine große Hürde.

 

In diesen Sinne: Einfach auf Wortwahl achten....