Görlitz: Amboss jetzt ohne Boss

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Wie die Sächsische Zeitung in ihrer Wochenendausgabe meldete, hat das Security – Unternehmen Holdinghausen den Görlitzer Neonazi-Aktivisten Benjamin Amboss gefeuert.

Laut dem Artikel hatte er versucht seinem Chef gegenüber seine braunen Machenschaften zu verschleiern. Gleichzeitig hatte er gegenüber seinen Kameraden und seinem Freundeskreis immer wieder mit seinen „Heldentaten“ als Security geprahlt und dies auch teilweise sogar im Internet veröffentlicht.

 

Dass er jetzt ohne Job da steht ist durchaus bemerkenswert, denn immer wieder gab es in den letzten Jahren Fälle, in denen Security – Unternehmen im Landkreis zeigten, dass ihnen die rassistischen Feierabendtätigkeiten ihrer Mitarbeiter_innen egal sind.

 

 

Amboss hatte in den letzten Monaten mit der „Division Schlesien“ versucht eine neue Kameradschaft zu initiieren. Die politische Bedeutung dieser Gruppierung ist bisher eher marginal. Zwar versuchte die Gruppe mehrfach eine rassistische Stimmungsmache gegen erwartete Flüchtlingsfamilien in Görlitz zu entfachen, scheiterte dabei aber bisher weitestgehend.

 

 

Die Gründe dafür liegen wohl im eigenen Unvermögen, genauso wie in der Tatsache, dass es in der Stadt zahlreiche Vereine und Gruppen gibt, welche sich für ein interkulturelles Miteinander zwischen bereits hier wohnenden Bürger_innen und erwarteten Familien einsetzen.

Ob Amboss demnächst wieder für ein anderes Unternehmen auf Streife geht wird sich zeigen. Sollte dies der Fall sein, werden wir wieder darüber berichten.

 

Der Artikel der Sächsischen Zeitung:

 

Samstag, 18.10.2014

Sicherheits-Chef entlässt NeonaziTrotz Prüfung beim Verfassungsschutz hat Jens Holdinghausen versehentlich einen Rechtsextremen beschäftigt.

Von Frank Seibel

 

 

Der Typ hielt sich für ziemlich clever. Sein Chef sollte nicht sehen, was Benjamin A. da im sozialen Netzwerk Facebook präsentierte. Unter dem Namen „Benny Görlitz“ stellte er dort ziemlich offen zur Schau, dass er ein Rechtsextremist ist und zur „Division Schlesien“ gehört. Seinen Chef hatte er vorsorglich geblockt – das heißt, er konnte die Seite seines Mitarbeiters nicht sehen. Mittlerweile ist das Profil mit ausländerfeindlichen Parolen und dem Bekenntnis „Nein zum Heim“ gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in Görlitz nicht mehr zu finden. Seinen Job ist Benjamin A. trotzdem los. Er arbeitete bei einer Sicherheitsfirma und flog auf, weil ihn Kenner und Kritiker der rechtsextremen Szene enttarnt hatten. Die Mitglieder der Görlitzer „Antifa“-Gruppe hatten nach der Misshandlung von Asylbewerbern durch Sicherheitsleute in einem Heim in Nordrhein-Westfalen recherchiert.

Eine E-Mail bekam auch der Inhaber der Sicherheitsfirma HSD in Zittau, Jens Holdinghausen. Der reagierte nach eigenen Angaben sofort. Zuerst der Blick in die Personalakte. Dort lag das Führungszeugnis, umfassend geprüft von den Behörden des Landkreises, von der Polizei und sogar vom Verfassungsschutz. Die Bescheinigung vom Landratsamt lautet: Herr A. kann bedenkenlos für den Sicherheitsdienst arbeiten. Das steht im Widerspruch zum Sündenregister, das die Antifa-Leute über Benjamin A. angelegt haben. Demnach war er schon in Torgau in der Neonazi-Szene aktiv, bevor er vor zwei Jahren nach Görlitz kam. Hier habe er sich zunächst im Umfeld der NPD engagiert, dann vor allem in sogenannten freien Kameradschaften. Auf Facebook sei er der Administrator der fremdenfeindlichen Seite „Nein zum Heim!“ Holdinghausen fand auf Umwegen doch Zugang zur Facebook-Seite von „Benny Görlitz“ und stellte seinen Mitarbeiter zur Rede. Nach dem Gespräch war Benjamin A. entlassen. Wenn er fest angestellt gewesen wäre, hätte es vielleicht arbeitsrechtliche Probleme gegeben. Aber beim Pauschalisten war der schnelle Schnitt möglich.

Jens Holdinghausen ärgert sich trotzdem. Er habe alles getan, was man tun kann. Dass ihm jetzt so ein Ei ins Nest gelegt wurde, ärgert den Sicherheitsmann vor allem deshalb, weil er schon vor zehn Jahren mit seinen Leuten darauf geachtet hat, dass Neonazis in ihrer Kluft nicht zu Veranstaltungen wie dem Kemnitzer Oktoberfest zugelassen werden. Springerstiefel und Kampfhosen waren tabu. „Vor zehn Jahren traten die Rechten deutlich aggressiver auf als heute und kleideten sich entsprechend“, sagt Holdinghausen. Bei Großveranstaltungen habe er mit seinen Mitarbeitern offenkundige Neonazis abgewiesen. Die Initiative für diese Grenzziehung sei von ihm und seiner Firma ausgegangen, betont Holdinghausen und ist darauf stolz. Natürlich habe er das mit den Veranstaltern so abgesprochen. Heute seien die meisten Rechtsextremen nicht mehr so klar erkennbar. Sie treten zahmer auf als früher, sagt der Sicherheitsexperte.

Von Veranstaltern und Behörden bekommt Jens Holdinghausen beste Bewertungen. „Wir arbeiten schon viele Jahre mit HSD zusammen, weil es sehr gut läuft“, sagt Benedikt Hummel von der Görlitzer Kulturservice GmbH, die unter anderem das Görlitzer Altstadtfest organisiert. Da kommen immerhin jedes Jahr rund 100000 Menschen zusammen. Dass es dabei friedlich bleibt, schreibt Hummel auch dem zurückhaltenden, deeskalierenden Auftreten der Sicherheitsleute vom HSD zu. Auch hat Hummel den Eindruck, dass Holdinghausen seine Leute für die jeweiligen Einsätze sehr umsichtig aussucht. „Die Sicherheitsleute treten ziemlich dezent auf.“ Schwarze Hose, weißes Hemd oder Polo-Hemd ist die Grundausstattung der HSD-Mitarbeiter. Auch das Görlitzer Ordnungsamt und die Polizei bestätigen das Lob der Altstadtfest-Organisatoren. Professionell hat übrigens auch Benjamin A. gearbeitet. „Er hat nie Probleme bereitet, wenn er mit einem ausländischen oder einem farbigen Kollegen zusammengearbeitet hat“, sagt Jens Holdinghausen. Auch beim regelmäßigen Einsatz in einem Görlitzer Tanzclub, der viel von Polen besucht wird, habe es nie Probleme gegeben.

 

 

 

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Ergänzungen

Neonazis in Securityfirmen sind gerade im Osten eher die Regel, als die Ausnahme. Da wäre unter normalen Umständen eine Fliege an der Wand ein größerer Skandal.

Normale Umstände sind hier aber nicht gegeben, denn der Inhaber der Sicherheitsfirma hat nach eigenen Angaben "alles getan, was man tun kann" um keine Neonazis zu beschäftigen.
Das heißt: Er erhebt den Anspruch, bei anderen für Sicherheit zu sorgen, hat aber seinen eigenen Laden nicht im Griff.

Wen wird er als nächstes unter seinen Mitarbeitern entdecken?
Mit Haftbefehl gesuchte Diebe?

Einen solchen Mann als "Sicherheitsexperten" zu bezeichnen, bringt nur jemand fertig, der sich ünber Sicherheit noch nicht sehr viele Gedanken gemacht hat.

Trotz unter allem sollte man Amboß nicht unterschätzen, es sind nicht alle Nazis gegen ihn. Er hat auch sehr fähige Nazis unter sich. Aber seid dem Artikel über ihn ist es sehr ruhig um die sogenannte Division Schlesien geworden. Eins steht fest das weiter mit Jens Knobloch Dinger machen wird. Eine Frage der Zeit bis es hier richtig knallt. Es gehen aber auch die Gerüchte rum, das Benjamin sich aus allem zurück zieht und sich gegen alles geschlagen gibt. Kurz nach dem Erscheinen löschte Benjamin sein Profil, mich würde interessieren wie er jetzt heißt, seine Freundin löschte einige Personen auf ihrem Profil. Das gleiche auch bei Jens Knobloch. Schon richtig lustig. Hier sieht es so aus,als ob die NPD, auch ihre Finger drin hat. Eine Miriam Hänel und ein Schubert, behaupten im Kreise der NPD, das Benjamin Amboß in Zittau Pizzen austeilen würde, nach kundig machung stimmt dies aber nicht. Dies ist eine hetze gegen Benjamin Amboß um ihn mundtod zu machen. Das sich die Nazis hier selber fertig machen,kann es nur lustiger werden. Des weiteren schimpft sich Benjamin Amboß Nationalist und hat ein Kind in nordsachsen von dem er angeblich nicht wissen will. Aber so ein Vater wie dem braucht man nicht,wer will schon ein Vater als Nazi haben.

Nun ist das eingetroffen was wir alle wussten. Viele haben gedacht die Division Schlesien ist weg und zerschlagen aber das Gegenteil ist es. Nun treten sie wieder geschlossen in Görlitz auf und im Netz sind sie auch aktiv. Am Montag trat die Gruppe Division Schlesien in Görlitz auf der Berliner Straße auf und teilten Flugblätter mit dem Text unvergessene Heimat auf deutsch und polnisch. 

Hier hat Herr Holdinghausen mal Eier bewiesen. Sein langjähriger Mitarbeiter Klaus Kowalsky ist NPD Mitglied, stand in der Gemeinde Ostritz für die NPD zur Wahl. Der ist weiter für die Firma Holdinghausen tätig. Schade eigentlich, die Konsequenz beim Amboss find ich schon bemerkenswert.

Bilder: 

Kowalsky ist 2014 aus der NPD ausgetreten und hat sich aus der Poltik zurückgezogen -arbeitet seit 15 Jahren in verschiedenen Sicherheitsfirmen und hat keine Eintragungen

Daher als harmlos einzustufen