(B) Tagebuch aus der Rigaer94

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Tag 1 – Donnerstag, 9. Juli 2020

7:05 – Bullen einer Einsatzhundertschaft kommen über dem Hof der Rigaer Straße 93 in unseren Hof. Ein paar Bullen beschäftigen sich mit dem Zaun und der Mauer, Teile von dem Zaun werden abgebaut, während andere Bullen mit einem Rammbock sich ins Treppenhaus des Vorderhauses begeben. Parallel wird eine Wohnung in der Karl-Marx-Allee durchsucht.

7:20 – Die Tür der Wohnung im 3. Stock links wird eingeschlagen und durchsucht. Es liegt ein Durchsuchungsbefehl für diese Wohnung vor. Die Durchsuchung wird von Zivilbullen des LKA durchgeführt. Dem Anwalt wird über eine halbe Stunde lang der Zugang zum Haus verweigert. Mittlerweile befinden sich 200 Bullen in und um die Rigaer 94 im Einsatz. Auch die Dächer werden von Spezialeinheiten gesichert.

8:20 – Der Anwalt darf die Rigaer 94 betreten. Die Bullen beginnen vor dem Haus parkende PKW‘s abzuschleppen. Während der Hausdurchsuchung im 3. Stock links verschaffen die Bullen dem vermeintlichen Hausverwalter Torsten Luschnat aka die Lusche und dem vermeintlichen (verkehrs)Anwalt der „Lafone Investment Ltd.“ Markus Bernau Zugang zu der Wohnung. Vermeintlicher Hausverwalter und Anwalt beginnen Fotos von der Wohnung und vom Haus zu machen.

11:00 – Die Bullen verschaffen sich Zugang zur Wohnung im 3. Stock rechts, nachdem sie den Anwalt nach unten begleitet haben. Im Laufe der ersten Razzia haben sie sich einen Durchsuchungsbeschluss für eine Wohnung besorgt, der mit dem eigentlichen Anlass nichts zu tun hatte. Der Grund sollen Farbspritzer vom Balkon der Wohnung gewesen sein. Parallel dazu beginnen sie die Tür im 4. OG rechts anzugehen: wir bedanken uns bei der stabilen Barrikade, an der sich die Bullen anderthalb Stunden und sämtliche Werkzeuge abarbeiten mussten. :)

Auch im EG links wird die Wohnung von Bullen und Hausverwaltung „begangen“ und Torsten Luschnat lässt sich in der angeblich leeren Wohnung vom RBB interviewen. Er erklärt die Rigaer 94 zu seinem persönlichen Gaza-Streifen. Juristisch gesehen, war das Betreten der Wohnungen durch Hausverwalter und Anwalt sowie vom RBB ohne vorherige Mitteilung rechtswidrig, also Hausfriedensbruch.

Die Bullen treffen auf Widerstand. Mehrere Raketen zielen auf die Schweine, die das Treppenhaus des Vorderhauses besetzen. Eier und Farbe fliegen.

Von der Hausverwaltung engagierte Secus und Bauarbeiter sammeln sich am Dorfplatz. Einige der Secus sind die gleichen, die auch schon im Sommer 2016 bei der Räumung der Kadterschmiede dabei waren.

13:12 – Die von der Hausverwaltung engagierten Bauarbeiter zerstören unsere Türen von der Straße bis in den Hof.

15:30 – Bullen haben Treppenhaus und Wohnungen des Vorderhauses verlassen, Bauarbeiter, Secus und T. Luschnat aka die Lusche demolieren weiter. Luschnat verschafft sich auch Zutritt zur Wohnung im 1. OG links, die Wohnung unseres kürzlich verstorbenen Nachbarn. Auch hier werden fleißig Fotos gemacht und sich versichert, dass die Wohnung nicht besetzt sei.

17:00 – Kundgebung am Dorfplatz, die Straße wird weiterhin komplett abgeriegelt. Zutritt wird nur Anwohner*innen genehmigt, es dürfen keine Gäste mitgenommen werden. Secus stehen weiterhin vor und in unserem Haus und benutzen die Wohnung im EG links als Aufenthaltsraum und Toilette.

Eingangstüren wurden geklaut, Wohnungstüren zerstört und Wohnungen verwüstet. Am Dorfplatz sammeln sich viele tolle Menschen in Solidarität mit uns und sind laut.

20:30 – Zwischen Zellestraße und Dorfplatz werden Hamburger Gitter aufgebaut. Revival von 2016?

00:30 – Die Hamburger Gitter werden abgebaut. Weiterhin befinden sich Bullen in der Straße, vor und in unserem Haus.

Leipzig: Demo

Noch am Abend laufen eine Demo und danach eine wilde Sponti mit um die 150 Leuten durch Leipzig: „Die Angriffe und Repressionsmaßnahmen gegen linke Aktivist*innen und Projekte nehmen weiter zu. So kam es erst am Mittwoch zu einer Durchsuchung in Bremen, die Durchsuchungen in Connewitz sind ebenfalls nicht lange her

Aus diesem Grund rufen wir euch dazu auf, euch heute Abend am Herderplatz zu einer kleinen Solidemo einzufinden, aus Solidarität mit den Betroffenen von Repression, Polizeigewalt und Staatsterror überall auf der Welt. Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“

Steine werden ausgegraben, Barrimaterial fliegt auf die Straße.

Fotos: https://www.flickr.com/photos/gregthwuen/sets/72157715055656897/

Leipzig: Banneraktion an leerstehendem Haus

„Jede Abschiebung zum Aufstand machen“ und „Rigaer bleibt“

https://twitter.com/leipzigbesetzen/status/1281918771737899008/photo/1

https://twitter.com/leipzigbesetzen/status/1281918771737899008/photo/2

Berlin: Sparkasse entglast

„Wir haben heute (10/7/2020), als eine erste Antwort auf die Razzia und Räumungen im Vorderhaus der Rigaer94, eine Filiale der Berliner Sparkass in Lichtenberg mit Steinen angegriffen und die Scheiben zerstoert […] Mit unserer Aktion rufen wir zu dezentralen Aktionen gegen ihre Pläne auf. Wir wollen nicht auf Tag X warten, die Phase der Räumungen hat bereits begonnen und wir müssen eine starke, kollektive Anwort auf den Strassen geben.

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/94951

Berlin: Vonovia-Karre abgebrannt

„Die Razzien vom 9. Juli und die Teilräumungen in der Rigaer 94 sind ein Angriff auf unsere selbstverwalteten Projekte. Für die Regierung mag es ein langersehnter Auftakt für all die anstehenden Räumungen in diesem Sommer sein. Für uns auch – dabei haben wir ein Déjà-vu-Erlebnis: Es ist Sommer 2016, die Kadterschmiede wird geräumt…

Die staatlichen Angriffe auf uns und unsere Projekte sind als Teil derzeitiger Repressionsschläge gegen unsere Strukturen zu begreifen. So gab es in den letzten Wochen Hausdurchsuchungen in Leipzig, Frankfurt und Bremen. Noch immer läuft der Prozess gegen die 3 von der Parkbank, der Rondenbarg Prozess steht vor der Tür, das Urteil im Elchaussee-Prozess ist soeben gefällt.

Jetzt folgt, was folgen muss: in der Nacht wird es brennen, Scheiben werden zu Bruch gehen.

Wir haben einen kleinen Anfang gemacht und in der Nacht vom 09.07.2020 in Baumschulenweg einen Transporter von Vonovia angesteckt.“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95099

Tag 2 – Freitag, 10. Juli 2020

6:20 – Bullen gehen ins Treppenhaus des Vorderhauses. Bullengespräche im Treppenhaus: 4. OG rechts und EG links wurden gestern der Hausverwaltung übergeben, auf welcher rechtlichen Grundlage ist unklar.

6:40 – Bullen und Secus verlassen das Treppenhaus und positionieren sich im Durchgang.

8:28 – Polizei Berlin twittert wahrheitswidrig: „Moin zusammen. Wer gerade im Kleiderschrank nach wetterfester Kleidung sucht, um auf dem #Dorfplatz wg. eines angeblichen Einsatzes in der #Rigaer94 zu supporten, kann sich getrost wieder hinlegen. Das ist ein #Fake. Es gab gestern einen Einsatz, aktuell ist nichts geplant.“

9:32 – Der angebliche Hausverwalter Thorsten Luschnat aka die Lusche ist nun mit Bauarbeiter und Bullen im Treppenhaus des Vorderhauses. Sie “klopfen” an die Tür des 4. Stocks. Anschließend beginnen die Bauarbeiter eine Wand einzuschlagen, es gelingt ihnen jedoch nicht, sich so Zugang zur Wohnung zu verschaffen. Ein paar der Bauarbeiter, begleitet von Secus und Bullen, gehen auf den Dachboden und versuchen durch die Decke in eine andere Wohnung gelangen. Auf Nachfrage beim Einsatzleiter, auf welcher rechtlichen Grundlage das Ganze passiere, wird gesagt, dass es sich um keine polizeiliche Maßnahme handle, sondern sie nur die Bauarbeiter und Hausverwaltung beschützen.

9:45 – Bauarbeiter brechen durch die Decke in die Mietwohnung im 4. Stock links und schmeißen leere Bierflaschen durch das Loch. Den Bewohner*innen des Hauses wird der Zugang zum 4. Stock durch Bullen verwehrt.

9:48 – Einsatzleiter der Bullen pfeift Hausverwalter, Secus und Bauarbeiter zurück. Zu groß ist die Angst vor dem nächsten Henkel‘schem Desaster, was sich aber bereits abzeichnet und der SPD mit Andreas Geisel einiges kosten wird. Bewohner*innen können wieder in den 4. Stock.

13:00 – Die Bauarbeiter sowie einige Schweine fangen an, die Wohnung im EG zu räumen. Ein Bauschuttcontainer wird bestellt, wo alles rein geschmissen wird, obwohl die Wohnung angeblich nicht bewohnt gewesen sei! Die Beamt*innen untermauern damit: ihr Platz ist auf der Müllhalde unter ihresgleichen.

Die Bullen stehen weiterhin vor und in unserem Haus und unterstützen die Bauarbeiter bei der Räumung der Wohnung im EG. Ihre Propagandamaschine bricht zusammen, da sie nicht mehr leugnen können, sich im Einsatz zu befinden.

Es gibt weder für die Wohnung im 4 OG rechts noch für die im EG einen Räumungstitel.

13:40 – Unsere Anwält*innen streiten sich erfolgreich mit Bullen, dem angeblichen Anwalt der Lafone Investment und der Lusche. Die Bauarbeiter hören mit ihrer „Arbeit“ auf; die Bullen ziehen sich aus dem Haus zurück. Der Hausverwaltung und den Secus wird erstmal der Zugang zu der Wohnung verweigert. Es bleiben nur die Secus vor der Tür.

Was hier alles passiert, war anscheinend doch nicht so „Law-and-Order“. Wir dachten, alle hätten von Henkels Aktion 2016 gelernt, die SPD aber offensichtlich am Wenigsten. Tom Schreiber ist der gleiche profilneurotische Hetzer wie eh und je und denkt durch seine direkte Bullen-Connection Twitterlikes erhaschen zu können.

14:05 – Den Bullen fällt nach 8 Stunden auf, dass sie doch vor Ort sind. Tweet: „Korrekturmeldung Unsere Kolleg. waren heute früh im Treppenhaus und vor der Rigaer94 im Einsatz. Wir haben unseren inhaltlich falschen Tweet (siehe Screenshot) von 8.28 Uhr gelöscht.“

Fakenews.

Ab 15:30 – Kundgebung vor unserem Haus. Es kommen immer mehr Leute. Um 21 Uhr ist eine Demo geplant.

18:30 – Das Kiezradio beginnt. Die Bullen sind sehr zurückhaltend, es stehen nur noch vier Secus vor unserem Eingang. Die Stimmung ist gut, viele Menschen vor unserem Haus.

21:15 – Die Demo am Boxhagener Platz geht los. Als sie bei uns vor der Tür endet ist die Stimmung gut, viele Menschen, kämpferischer Ausdruck. Mit Feuerwerk, Konfetti und Flyern wird die Demo willkommen geheißen. Die Demo ist zwar zu Ende, aber viele Leute bleiben hier, die Stimmung ist weiterhin wütend. Die Secus sind unter Polizeischutz zum Frankfurter Tor eskortiert worden.

23:30 – Die Kundgebung vor unserer Tür ist offiziell beendet, aber viele Leute bleiben.

Die Demo, die Aktionen, die in der Nacht liefen und Soligrüße aus anderen Städten haben uns viel Kraft gegeben und ein Gefühl des gemeinsamen Widerstandes. Morgen ist erstmal Samstag.

Wuppertal: SPD-Büro markiert

„Es gab einen Einsatz und ein Eindringen in das Vorderhaus der R94 und es gab Farbe für die SPD […] Die momentanen Ereignisse machen uns Angst. Die drohenden oder schon erfolgten Räumungen unserer Projekte, die Razzien gegen uns, die Anquatsch-Versuche durch die Geheimdienste, die Prozesse gegen uns, §129, Knast, Rassismus, Bullen, Patriarchat, AfD, mordende Nazis, Gentrifizierung – all das macht uns Angst. Aber es macht uns auch wütend. Wütend auf all das, wütend auf andere, wütend auf uns selbst. In so rauen Zeiten ist es umso wichtiger, solidarisch zu handeln, sich zu vernetzen. Desto stärker der Wind bläst, desto stärker müssen wir zusammen stehen. Jeder widerständige Moment schenkt uns Kraft, jedes neue Projekt und jede neue Besetzung Hoffnung. Wir werden weiter kämpfen für ein gutes Leben ohne Herrschaft. Herzen für all unsere Gefährt_innen <3. Hass auf Bullen, Staat und Kapital. FICK DICH SPD ! FICK DICH TOM SCHREIBER !“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95093

Leipzig: Luxuskarre abgebrannt

„In letzter Zeit scheinen sich die Hiebe die uns von den Repressionsbehörden versetzt werden zu vervielfachen und zu verstärken. Für uns ein Grund zu Hause aufzuräumen – dabei haben wir noch einen Brandsatz gefunden und ihn schnell unter einen zeitgemäßen Porsche geschoben. Die neue Stufe der Eskalation geht gerade leider von den Repressionsbehörden aus. Die Angriffe auf Projekte und Hausdurchsuchungen bei Genoss*innen gehen oft mit DNA-Abnahmen und Untersuchungshaft einher, unten mal eine unvollständige Liste des Repressionsgeschehens der letzten Zeit. Das kotzt uns an, wir haben unsere Wut an einem Reichen ausgelassen.

Freiheit für alle Gefangenen!“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95087

Lübeck: spd, linke und grüne besucht

„in der nacht vom 10. auf den 11.07. haben wir in solidarität mit unseren freund_innen aus der rigaer 94 spd, grüne und linke parteibüros in lübeck mit farbe und hämmern angegriffen.

die fassade der grünen wurde durch einen “liebig34 bleibt” schriftzug verschönert. spd wurde mit farbbomben und einem “R94”-Tag versehen. die linke bekam ein “R94” auf die Tür und ein wenig glasbruch. das ist unser anteil an den 1 million sachschaden für jede räumung.

die bullen, die die rigaer 94 angegriffen haben agieren nicht im luftleeren raum. die regierungsparteien berlins können nicht von uns erwarten dass wir tatenlos zusehen wenn sie unsere freund_innen schickanieren und angreifen.

solidarität heißt angriff!
rigaer 94 und liebig 34 bleibt!“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95143

Berlin: Zwei Streifenwagen mit Steinen angegriffen

„Die Rigaer94 steht für die Schweine und damit für ihre kläffenden Kameraden bei der DPolG, GdP und der sabbernder Lokalpresse für den Inbegriff des versagenden Rechtsstaates und der Erniedrigung des Freund und Helfers der Großstadt.

Der Versuch an das reaktionäre Klientel in Berlin und zugleich die kaufkräftigen Bewohner*innen der Eigenheime die Erzählung des durchgreifenden Rechtsstaates zu verkaufen, muss in unseren Augen daran scheitern unsere Ideen gerade jetzt in die Tat umzusetzen […] Wir wissen, dass die Staatsfeinde nicht mit den Gemäuern dieses Hauses assoziiert sind, sondern mit den Kämpfen, die dort verankert sind, genauso wie an all den Orten weltweit, die die Autorität des Gewaltmonopols verachten.

Wir wissen auch, dass wenn die Bullen in unsere Häuser gehen, Leute auf die Straße setzen und Barrikaden oder Türen klauen, es nötig ist darauf zu antworten. Da bereits seit einigen Wochen die Bullen mit renitenten und feiernden Jugendlichen in öffentlichen Parks zu kämpfen haben, gesellten wir uns letzte Nacht im Treptower Park zu ihnen und warteten auf eine Gelegenheit die Schweine anzugreifen. Welch glücklicher Zufall dazu führte, dass zwei Streifenwagen beschlossen direkt vor unserem Hinterhalt anzuhalten und einen kleinen Plausch abzuhalten, können wir nicht sagen. Die Panik in ihren Augen als unsere Gruppe mit Steinen auf sie losgegangen ist, wollen wir aber die nächsten Wochen noch öfter sehen.

Gefahrengebiete schaffen! Die Stadt der Reichen angreifen!
Grüße nach Stuttgart!“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95112

Tag 3 – Samstag, 11. Juli 2020

10:00 – Keine Bullen weit und breit, die Secus sind auch nie wieder aufgetaucht. Wir frühstücken alle zusammen vor unserem Haus. Die Sonne scheint, Nachbar*innen kommen vorbei, grüßen, bringen was zu Essen mit.

10:40 – Zwei Wannen und ein Sixer. Wir werden gefragt, ob wir eine Sondergenehmigung für die Nutzung der Fläche vor unsererm Haus hätten.

10:50 – Der Frühstückstisch wird „geräumt“ und in unseren Hof verdrängt, da hätten wir auch genug Sonne laut Bullen.

Nachbar*innen sind solidarisch: Bullen werden von den Fenster und Balkonen angepöbelt. Leute fangen an auf Kochgeschirr zu scheppern.

11:10 – Zwar ist unser Frühstückstisch abgeräumt, unser Sofa von den Bullen aka Müllarbeiter aka Müllsäcke weg getragen. Die Sonne und die Solidarität der Nachbar*innen machen gute Laune.

Der Tag bleibt ruhig, Wannen fahren sinnlos oft vor unserem Haus vorbei.

23:00 – Sponti im Südkiez. Banken und Neubauten werden entglast. Find wa jut!

11.07. Berlin: militante Sponti durch den Friedrichshainer Südkiez

mehrere Luxuskarren und Carsharing-Autos gesmasht, Sparkasse eingeworfen, überall L34 und R94 gesprüht. Keine*r wird erwischt, jedoch vier Leute in der Nähe vorläufig festgenommen. Solidarität mit den von Repression Betroffenen!

11.07. Berlin: Vonovia und Kettritz Schlüsseldienst geplättet

„Während eine militante Sponti durch Friedrichshain lief und dabei für einigen Sachschaden sorgte, haben wir in Prenzlauer Berg eine Vonovia Karre und ein Auto des Kettritz Schlüsseldienstes* geplättet. Der Schlüsseldienst Kettritz war an der Razzia/ (versuchten) Räumung im Vorderhaus der Rigaer94 beteiligt. Egal ob Schlüsseldienst, Securities oder Bauarbeiter: alle Handlanger machen sich mit verantwortlich für Angriffe auf unsere Strukturen. Wir werden weder eine langsame Räumung der Rigaer94, noch die der Liebig34 oder einer der anderen bedrohten Projekte hinnehmen. Liebig34, Rigaer94, Syndikat, Meuterei, Potse – Wir bleiben alle!“

http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/95225

Tag 4 – Sonntag, 12. Juli 2020

11:45 – Guten Morgen! Kurzes Update: Nacht vor unserem Haus war ruhig, seit einigen Stunden steht eine Wanne am Dorfplatz und Bullen sind im Kiez unterwegs. Wär richtig geil, wenn ihr folgendes vorbei bringt: Beton Kies Glas Sand Zement Stahlseile

Auch für uns ist es Sonntag: Garten- und Bauarbeiten sind angesagt. Wir machen unser Haus wieder fit.

16:00 – Die Bullen rücken an, haben wahrscheinlich Langeweile, wissen nicht so richtig, was sie tun sollen, scheinen keine Befehle mehr zu haben und zu viel Angst, wieder in ihre eigene Falle zu tappen. Die Bauarbeiten sind akustisch gut Wahrnehmbar. Der Vorwand jetzt Menschen zu schikanieren sind „Corona-Verstöße“. Eine Person wird in eine Wanne verfrachtet, etwas später mit nem Platzverweis wieder frei gelassen. Bullen filmen unablässig die Menschen vor der Tür.

Es bleibt weiterhin ruhig. Streifen und Wannen fahren vorbei, verbrauchen Sprit und gehen allen auf die Nerven. Bullen versuchen das Scheitern ihres Einsatzes zu verschweigen, Meldungen über die zahlreichen Aktionen werden klein gehalten.

Fotos finden sich unter: https://rigaer94.squat.net/2020/07/12/tagebuch-aus-der-rigaer94/

Eure Rigaer94

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