Happy Birthday L34 Let‘s be careful with each other so we can be dangerous together

Werdet aktiv und kreativ, bringt mit dezentralen Aktionen eure Wut auf die Straße.
Am Tag X ruft die Interkiezionle zu einer kraftvollen Sponti um 21 Uhr auf.
Achtet auf Ankündigungen.
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Let‘s get active, creative and bring our rage to the streest with decentralized actions.
On Day X, the Interkiezionale calls for a powerful sponti at 9 pm.
Keep an eye out for announcements!

 

 

----Englisch below---

 

Happy Birthday L34

Let‘s be careful with each other so we can be dangerous together

 

Die Liebig34 hat eine 30-jährige, lange und bewegte Geschichte die nun, 10 Jahre nachdem die Padovicz-Unternehmensgruppe das Haus kaufte, eine Ende nehmen soll. Durch den Umgang mit Wohnraum als Ware in dem kapitalistischen System, werde Zwangsräumungen und Verdrängung für tausende von Menschen zur bitteren Realität. Mit insgesamt über 200 Häusern allein in Friedrichshain ist die Padovisz-UG verantwortlich für Entmietung, Verdrängung und Wohnungslosigkeit außerdem spielen sie eine entscheidende Rolle beim Aufbauen der Stadt der Reichen.

Für uns lässt sich der Wert des Hauses nicht durch dreckige kapitalistische Zahlen bemessen und die Bedeutung des Hauses kann nicht durch Geld und Macht ersetzt werden. Wir sehen den Kampf um die Liebig34 nicht nur als einen Kampf um das Haus und somit um Lebensraum sondern auch einer für queer-feministischen Widerstand in Berlin und darüber hinaus.

Das Leben in einer patriarchalen Gesellschaftsordnung mit heteronormativen Werten führt zur Unterdrückung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Geschlechteridentität oder ihrer sexuellen Wünsche. Die Freiheit und die Selbststimmung dieser Menschen wird täglich nicht nur durch strukturelle, sondern auch durch physische, psychische und wirtschaftliche Gewalt bedroht.

Die Liebig34 ist eines der wenigen noch existierenden autonomen anarcha-queer-feministischen Häusern in Europa. Es versteht sich als Haus ohne Cis-Männer1 und in dem Menschen kollektiv aus verschiedenen Orten, Kontexten und mit verschiedenen (a)-Genderidentitäten zusammen leben. Dabei gestalten sie den Raum nach ihren individuellen Bedürfnissen und versuchen eine anti-patriarchale Praxis zu leben in der ein Rückzugsort geschaffen wird, wo Menschen ihre Identität frei ausleben können.

Es ist ein Ort an dem gesellschaftliche und kapitalistische Machtstrukturen in Frage gestellt und sich dem entgegengesetzt wird. Ein Ort an dem queer-feministischer Widerstand und queer-feministische politische Kämpfe gelebt und sichtbar werden. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Liebig34 einen autonomen und militanten queer-feministischen Widerstand gefördert, von dem sich viele Menschen angesprochen und empowered fühlen.

Als nicht Cis-männliche Bewohner*innen der Rigaer94 fühlen auch wir uns von unseren kämpfenden Nachbar*innen der Liebig34 gestärkt und inspiriert. Auch wir kämpfen gegen heteropatriachale und kapitalistische Strukturen und für die Liebig34. Das Haus bereichert die Nachbarschaft als Ort sozialer und politischer Kämpfe, mit der Küfa und der Bereitstellung von Lebensmittelspenden sowie der Solidarität mit Menschen, die keine Cis-Männer sind und einen sicheren Raum benötigen. Es ist auch einer der wenigen Räume in Friedrichshain, die sich auf das Organisieren ohne Cis-Männer konzentriert.

 

Innerhalb der radikalen Bewegung eines antikapitalistischen queer-feministischen- Bewusstseins, das sich auf Selbststimmung und Selbstverteidigung konzentriert, nimmt die Liebig34 einen entscheidenden Platz ein und wird nicht weichen. Lasst uns gemeinsam für die Liebig34 kämpfen!
Egal wer das Haus bedroht, es wird seinen Platz weiterhin einnehmen.
Liebig34? Can‘t touch this!

Werdet aktiv und kreativ, bringt mit dezentralen Aktionen eure Wut auf die Straße.
Am Tag X ruft die Interkiezionle zu einer kraftvollen Sponti um 21 Uhr auf.
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FIGHT LIKE LIEBIG34!

 

1Cis-Geschlecht: ist ein Begriff für Menschen, deren geschlechtliche Identität mit dem bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht übereinstimmt.

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Happy Birthday L34

Let‘s be careful with each other so we can be dangerous together

 

Liebig34 has a 30 year long and eventful history which is now, 10 years after the Padovicz Group bought the house, is in danger of coming to an end. The handling of housing as a commodity of the capitalist system, has forced evictions, displacement and has become a bitter reality for thousends of people. With a total of over 200 houses only in Friedrichshain, Padovisz company is responsible for eviction, displacement and homelessness and has been very active in solely developing properties for the city of rich.

For us, the value and significance of the house cannot be measured by dirty capitalist figures. Nor can the meaning of the house be replaced by money and power. We see the struggle for the Liebig34 not only as a struggle for the house, and with that as a living space, but also as one for queer-feminist resistance in Berlin and beyond.
Living in patriarchal social order with heteronormative values lead to the oppression and exclusion of people because of their gender identity or sexual desires. The freedom of self-determination of those people get, on a daily basis, threatened and affected not only by structural but also by physical, psychological and economic violence.

The Liebig34 is one of the few remaining autonomous anarcha-queer-feminist houses in Europe.
It organises itself as a house without cis-man2 and which people from different places, contexts and with different (a)-gender identities collectively live together. They create the space according to their inidividual needs and try to live an anti-patriarchal practice in which conscious space is created for people to define themselves and live out their identity. It is a place where social and kapitalist power structers are questiones and opposed, where queer-feminist resistance and queer-feminist political struggles become visible. Espacially in the last years the Liebig34 has encouraged an autonomous and militant queer-feminist fight, which many people feel addressed and empowered by.

As non-cis-men residents of Rigaer94 we also feel empowered and inspired by our fighting neighbours in Liebig34. We too are fighting against hetero-patriachal and capitalist structures and for Liebig34. The house enriches the neighborhood as a place of social and political struggles, with the küfa and the provision of food donations as well as solidarity with people who are not cis men and need a safe space. It is one of the few space in Friedrichshain which is focused around organizing without cis-men.

 

Within the radical movement of an anti-capitalist queer-feminist consciousness that focuses on self-dtermination and self-defence, the Liebig34 takes a vital place. Lets fight together for Liebig34!
No matter who threatens the house, it will conitnue to take this place.
Liebig34? Can‘t touch this!

 

Let‘s get active, creative and bring our rage to the streest with decentralized actions.
On Day X, the Interkiezionale calls for a powerful sponti at 9 pm.
Keep an eye out for announcements!

 

FIGHT LIKE LIEBIG34!

 

2Cis-gender: is a term for people whose gender identity matches their sex assigned at birth.

 

 

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