Pegida, Chemtrails & Co.: Vortrag auf Membran-Festival zu Rechtspopulismen und Verschwörungstheorien
Am 20. Februar 2016 hielt der Aktivist, Buchautor und Filmemacher Jörg Bergstedt einen Vortrag in der Kolbhalle in Köln-Ehrenfeld. Vor einem gut gefüllten Zuschauer_innenraum zeigte er an Beispielen die Methoden, wie gesellschaftliche Ereignisse durch eine bestimmte "Brille" (er nannte es "Matrix") betrachtet werden und sich so feste Gut-Böse-Schemata durchsetzen. Ein Mitschnitt ist im Filmstudio der Projektwerkstatt mit passenden Bildern, Belegen und Filmausschnitten unterlegt worden. Der Vortrag ist anzusehen unter https://www.youtube.com/watch?v=qG45bWS_EkA.
Der Einladungstext zum Vortrag lautete:
Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln sie Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung - zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Vor allem aber können sie gefährlich sein, wenn plumpe Feindbilder und verkürzte Ursache-Wirkungsketten zu einem Hass gegen Bevölkerungsgruppen führen, denen die Schuld für das Böse auf der Welt zugeschoben wird - der Antisemitismus ist nur ein Beispiel dafür, die Folgen sind bekannt.
Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken.
Begleitend gibt es die Internetseite und eine Broschüre (Download als PDF). Wer den Vortrag bei sich veranstalten will, findet unter www.vortragsangebote.de.vu nähere Informationen.