Chaostage 3.0 - Bald herrscht Anarchie
In der neuen Folge des SabotCast gehen wir der Frage nach warum gerade in diesen Zeiten viele Medien über die drohende Anarchie fantasieren und was sie damit meinen.
Anarchie & Chaos
Spätestens mit der weltweiten Corona-Pandemie scheint gewiss, dass bald Anarchie auf den Straßen Berlins herrscht, wenn der Staat nicht eisern durchgreift. Marodierende Gangs, geplünderte Geschäfte, brennende Autos….Man könnte meinen, wir wären in einem Mad Max Streifen. Zumindest könnten diese Zustände eintreten, glaubten wir an die Nachrichten, die in letzter Zeit immer wieder aufkommen und ließen wir unserer Fantasie freien Lauf. Selbst das Bundesinnenministerium, sonst eher weniger für seine revolutionären Ideen bekannt, schrieb in einem geleakten Papier, dass „Es droht, dass dies die Gemeinschaft in einen völlig anderen Grundzustand bis hin zur Anarchie verändert.“ Eine gute Nachrichten für alle Anarchist*innen.
Allerdings kennen wir diese Geschichte schon. Die Gleichsetzungen von Anarchie mit Chaos, Gewalt und Gesetzlosigkeit diente schon immer
der Legitimierung autoritärer Politik. Der Staat benötigt die Konstruktion des bösen Anderen, um sich selbst als ordnende Hand und Stütze der Gesellschaft zu inszenieren. Gerade in Zeiten der Unsicherheit und Angst, wie in der aktuellen Pandemie nützen solche Erzählungen um die herrschende Ordnung zu bewahren.
Hier geht's zum Podcast:
https://sabot44.org/2020/05/18/sabotcast-anarchie-chaos/
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Sabot44