[K] Mehrere unangemeldete Demonstrationen - Die Krise hat System!

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Dieses Jahr war der erste Mai anders als jemals zuvor. Die Corona-Pandemie hat große Veranstaltungen an vielen Stellen unmöglich gemacht. In Köln gab es keine zentrale Demo, keine DGB-Feier und auch die SPD-Abgeordneten auf der Bühne haben gefehlt. Nicht das wir sie vermisst hätten. Stattdessen gab es ca. 20 angemeldete Kundgebungen unter strengen Auflagen überall im Stadtgebiet verteilt. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns entschlossen eigene, unangemeldete Aktionen am Abend des 30. April und am 1. Mai durchzuführen.

 

 

 

Die Krise hat System! – Revolutionäre Gegenmacht aufbauen!

 

1. Mai – Kampftag der Arbeiter*innenklasse gerade wegen Corona

 

Die Corona-Pandemie hat die Widersprüche in der Gesellschaft zugespitzt. Entlassungen, Kurzarbeit und Wohnungskündigungen sind nicht nur aktuelle Folgen einer Krankheit, sondern die direkte Konsequenz des Kapitalismus. Profitorientierte Wirtschaft passt nicht zusammen mit den Interessen unserer Klasse. In der aktuellen Krise zeigt sich deutlich, was eigentlich schon immer klar war. Wenn Gesundheit zur Ware wird, wenn es eine private Krankenversicherung gibt, wenn Krankenhäuser privatisiert werden, ist klar, dass auf eine Pandemie nicht angemessen reagiert werden kann.

 

Stattdessen: Kontaktverbote, Ausgangssperren, Überwachung und Verbote politischer Veranstaltungen. Die Liste lässt sich noch weiterführen.

 

Krisen Info Nr 2 : Freiheitsrechte verteidigen!

 

Plötzlich werden „systemrelevante Berufe“ entdeckt, aber nichts getan um sie mehr als emotional aufzuwerten. Diese Krise ist betrifft akut vor allem die Reproduktionsarbeit. Also zum Beispiel Kochen, sich um die Familie kümmern oder kranke Menschen pflegen.Das heißt auch, dass vor allem Frauen die Probleme auffangen müssen. Als Krankenpfleger*innen, Kassierer*innen, Erzieher*innen und Altenpfleger*innen arbeiten hauptsächlich Frauen. Die (gesteigerte) Hausarbeit bleibt natürlich auch an ihnen hängen. Gleichzeitig steigen die Zahlen von häuslicher Gewalt und sexueller Übergriffe wegen der Quarantäne Maßnahmen.

 

Krisen Info Nr 3 : Frauenkampf ist zukunftsrelevant!

 

Die sowieso anstehende kapitalistische Wirtschaftskrise wird jetzt verstärkt einschlagen. Die rasant abnehmende Produktion in Deutschland, die unterbrochenen internationalen Lieferketten und die allgemein geschwundene Nachfrage nach deutschen Exportgütern kommt zu dem normalen Auf und Ab der kapitalistischen Wirtschaft dazu. Massenarbeitslosigkeit wird das Ergebnis sein, wenn die milliardenschweren Konjunkturpakete nicht mehr ausreichen. In vielen Ländern und manchen Branchen ist das schon Realität.

 

Wir werden noch erleben, welche weiteren Folgen der Kapitalismus im Zusammenspiel mit einer weltweiten Pandemie für uns bereit hält. Auf jeden Fall haben wir genug Gründe diesem System den Kampf anzusagen, abseits von den Spielregeln des Staates.

 

Was ist gelaufen?

 

Am Abend des 30. April haben in unterschiedlichen Veedeln von Köln und Brühl kreative Aktionen stattgefunden. Wir müssen die Menschen gerade jetzt mit unseren Inhalten erreichen. Da wo sie leben und arbeiten. Das Internet kann uns da nicht reichen.

 

 

Am 1. Mai selber haben drei unangemeldete Demonstrationen stattgefunden. Eine in Kalk, eine in Sülz und eine in Brühl. Jedes Mal war es möglich unsere Inhalte zu vertreten. Wir konnten zeigen, dass größere Aktionen abseits vom angemeldeten, kontrollierbaren Rahmen trotz heftiger Polizeipräsenz möglich sind. Mehrfach ist es uns gelungen den Bullen auszuweichen und mindestens eine Hundertschaft komplett ins Leere laufen zu lassen. Es hat sich auch gezeigt das die Menschen verstehen das wir uns selbst um unsere Sicherheit kümmern können. Masken und Handschuhe haben wir auch schon vor Corona immer dabei gehabt. Wo und wie wir mit Menschen in Kontakt kommen entscheiden wir deshalb immer noch selber. Es reicht uns nicht in irgendwelchen abgesperrten Bereichen wo wir mit den Menschen nicht in Kontakt treten können zu bleiben. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass der größte Teil der Anwohner*innen unser anliegen versteht und auch unsere Kritik am Coronaregime speziell und dem Kapitalismus allgemein ankommt.

 

 

 

 

 

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