Revolutionärer 1. Mai in Nürnberg trotz/wegen Corona
Ursprünglich waren 9 Versammlungen genehmigt ++ mehrere Kundgebungen ++ einen Spaziergang ++ eine Lautsprecherwagentour ++ mehr Leute auf der Straße als erwartet ++ Polizei hält sich weitgehend zurück
Trotz oder gerade wegen Corona sollte ein revolutionärer 1. Mai in Nürnberg stattfinden. Die Gewerkschaften strichen schon vorher die Segel und blieben zu Hause. So blieb es wohl an uns, für die Arbeiter*nnenrechte, für Feminismus, für Klimaschutz, für die Abschaffung des Kapitalismus zu kämpfen.
Angemeldet und genehmigt waren für den revolutionären 1. Mai in Nürnberg folgende Versammlungen:
https://www.redside.tk/2020/04/30/zeitplan-fuer-den-ersten-mai-in-nuernb...
Vormittags wollten und durften sich am Aufseßplatz, am Bauernplatz und am Platz zum Gedenken an die 1. Eisenbahnfahrt je bis zu 50 Menschen mit Abständen versammeln. Die Kundgebungen waren laut und gut vernehmbar. Die Polizei ließ sie gewähren.
Anschließend gab es einen revolutionären Spaziergang des revolutionären 1. Mai Bündnis (https://www.redside.tk/2020/04/28/aufbruch-soziale-revolution-machen-all...). Die orginär angemeldete Route durch die Innenstadt und durch die Südstadt war zunächst von der Polizei blockiert. So blieb den ca. 300 (vielleicht 500) bunten und lauten Teilnehmenden nichts anderes übrig, als aus Gostenhof, über den Plärrer an der Stadtmauer entlang zum Hauptbahnhof zu laufen, dort umzudrehen (dort hätte eigentlich in die Südstadt abgebogen werden sollen) und sich wieder zurück nach Gostenhof zu bewegen (teilweise im Regen). Von Gostenhof aus erkämpfte sich der Aufzug dann aber doch den Weg in die Südstadt über die Gibitzenhofstraße zum Aufseßplatz durch entschlossenes Auftreten. Die Polizei war zwar in Überzahl vor Ort (wie die die Abstände einhielten, ist mir schleierhaft) aber schritt nicht ein.
In der Zwischenzeit fuhr der "feministische Lautsprecherwagen" (https://nuernberg.interventionistische-linke.org/beitrag/pressemitteilun... sowie https://nuernberg.interventionistische-linke.org/beitrag/fur-einen-femin...) die Route des revolutionären Spaziergangs ohne Einschränkungen entlang. Ihm schlossen sich ca 50-70 Radfahrer*nnen an, die meisten in violett verkleidet. Die Polizei interessierte sich für diesen Aufzug nicht.
Ende-Gelände Nürnberg hat in der nürnberger U-Bahn mit Papp-Aufstellern für den Kohlewandel und das Ende des Kapitalimus geworben und sich gegen den Rassismus gewandt (#leavenoonebehind)
Darüberhinaus gab es noch Spontandemonstrationen je mit 50 Personen z.B. mit einer Trommelgruppe.
Insgesamt waren mehrere Hundert Menschen - immer mit genügend Abstand, teils mit Zollstöcken - über ganz Nürnberg verteilt auf der Straße und begingen den 1. Mai laut, kämpferisch und kreativ. Ihr seht, mit Entschlossenheit und Kampfgeist, Kreativität und genügend Willen sind aktuell Demonstrationen zu veranstalten.