SCHRIFTEN/BRIEFE VON GABRIEL POMBO DA SILVA
Da unser anarchistischer Gefährte Gabriel bis zum heutigen Tag keine offiziellen Kommuniqués verfasst hat, sollen diese Worte genau ein Kommuniqué/eine Tagebuchschrift sein, aber auch eine Möglichkeit, mit denjenigen Menschen und Gefährt*innen, die mehr Gleichgesinnte sind, zu verschiedenen Themen worüber er denkt und was für eine Meinung er dazu hat, zu teilen.
SCHRIFTEN/BRIEFE VON GABRIEL POMBO DA SILVA
Per Mail erhalten, wir haben es so gut übersetzt wie es möglich war, da wir keine gelernten Übersetzer*innen sind, bitten wir wie bei jedem Text, auf Nachsicht im Thema Grammatik und Rechtschreibung. Soligruppe für Gefangene, mehr Infos auf panopticon.blogsport.eu
Da unser anarchistischer Gefährte Gabriel bis zum heutigen Tag keine offiziellen Kommuniqués verfasst hat, sollen diese Worte genau ein Kommuniqué/eine Tagebuchschrift sein, aber auch eine Möglichkeit, mit denjenigen Menschen und Gefährt*innen, die mehr Gleichgesinnte sind, zu verschiedenen Themen worüber er denkt und was für eine Meinung er dazu hat, zu teilen.
Gabriel selbst bat seine Gefährtin ausdrücklich darum, jene Fragmente (der Briefe an sie) auszuwählen, in denen er über die aktuelle Situation nachdenkt - über Fragen, die von Interesse sind, analysiert und/oder spekuliert: das „Corona-Virus“ im Gefängnis, die rechtliche Situation oder die Umstände seiner Gefangenschaft.
Gabriel ist bei guter Gesundheit und ist ermutigt und bereit für den Krieg, der ihn in den Kerkern des spanischen Staates erwartet. Wir wissen immer noch nicht, ob die „Behörden“ ihn trotz des endgültigen Urteils des Obersten Gerichtshofs von Lissabon, das die Übergabe an den spanischen Staat bestätigt, ausliefern werden, ohne den von „covid-19“ im Gefolge der „Pandemie“ ausgerufenen „Ausnahmezustand“ zu berücksichtigen. Tatsächlich verhindert derselbe „Ausnahmezustand“ (angeblich) die Übergabe von Gefangenen an andere Länder während ihrer gesamten Dauer.
Weitere Informationen werden folgen.
Freiheit für Gabriel!
Freiheit für alle!
Lang lebe die Anarchie!
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8. März 2020
Gestern, als ich die Nachrichten im Fernsehen hörte (sah), ahnte ich, dass diese elenden Leute uns ohne Besuche lassen würden, und heute... Nun, heute war ein beschissener Tag...
Alle waren (natürlich) verärgert... Auseinandersetzungen mit den Wachen, hektische Gespräche miteinander und... die Synthese ist sehr einfach: die gleichen Wachen, die sahen, dass es ihnen gleich um die Ohren hauen würde, sagten den Gefangenen (mehr aufgebracht), sie sollten tun, was sie wollten... es war die Rede davon, einige Matratzen Feuer anzuzünden (Stell dir einen Ort vor, wo es keine Luft gibt!), von... Was weiß ich schon! Natürlich habe ich ihnen gezeigt, wie die Strategie der Wachen aussieht (den Ärger loszuwerden und einen Vorwand zu haben, um unsere Situation noch zu verschlimmern) und wie unsere (A.d.Ü., Strategie) aussehen sollte. Und unsere geht offensichtlich nicht dort durch. Ich sagte ihnen, dass wir am besten warten sollten, bis sich unsere Familien draußen treffen, damit sie sich zusammensetzen und über die beste Taktik nachdenken können.
Als die Mittagszeit näher rückte, wurde beschlossen, den Speisesaal nicht zu betreten und die Mahlzeit zu verschieben. Einige (ich glaube zwei oder drei) gingen rein... was eine Menge Spannungen erzeugte. Offensichtlich (mit aufgekratzter Stimmung) wurden diejenigen, die zum Essen hereinkamen, als sie den Speisesaal verließen, „aufgerieben“... ein Streit brach los , welches du dirnicht einmal vorstellen kannst.
Jedenfalls... sie nahmen sechs oder sieben Burschen zur Isolation mit... der Rest von uns wurde in der Zelle zurückgelassen... wir sind auch in Isolation, aber in „unseren“ Hütten (A.d.Ü., Zellen).
Es ist Abendessenzeit... nur drei oder vier Elendige haben zum Abendessen an die Tür geklopft; der Rest von uns ist immer noch in Einzelhaft. Ich weiß nicht, wie lange sie uns so halten werden. Ich nehme an, sie wollen uns (mit dem Hunger) zwingen, einer nach dem anderen im Gehorsam hinauszugehen. Wir sind über nichts informiert. Wir sind wie in einer Diktatur. Ich weiß nicht, wann dieser Brief ankommen wird (und ob sie ihn Ihnen geben werden).
Wie auch immer, keine Sorge... wir haben schon Schlimmeres erlebt: Würde ist unbezahlbar!
Das Gewicht dieser Sache kann nur eine Lösung da draußen haben. Wir (und niemals besser gesagt) sind absolute Geiseln dieser Schurken.
Aufgrund meiner Erfahrung mit diesen Themen weiß ich, dass die Menschen, solange sie hungrig sind (nicht alle haben Nahrung in ihren Zellen), oder „Tabak-Sucht“ haben oder Luft atmen wollen, kapitulieren werden. So ist das Leben nun einmal.
Ich bin stark, ich habe mehrere Pakete mit Keksen und einigen Früchten.
Wie auf diesem Aufkleber stand: „Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten, aber wir werden gefoltert“.
Mach dies bekannt. Ich weiß nicht, ob sie mich einen Anruf machen lassen. Wenn ich nicht anrufe, lassen sie uns nicht. (…)
9. März morgens
Die Situation im Moment (alles ist „präventiv“: der gewöhnliche Vollzug, den wir hatten, die Besuche, usw.) ist die folgende: sie haben zwei getrennte Schichten (divide et vince) für die Ausgänge aus der Zelle gemacht (...), offensichtlich getrennte Schichten für den Speisesaal und die Duschen (...).
Das ist nicht das Schlimmste (dies ist nur die Folge des Protests, der wegen der Besuche organisiert werden sollte), aber das Wichtigste ist jetzt auf Eis gelegt worden. Offensichtlich gab es einen Protest, hier kam er nicht in irgendeiner „Massenmedienscheiße“ heraus... das Schlimmste ist, dass als ein Streit mit denjenigen, die sich entschieden, essen zu gehen, anfing, alles außer Kontrolle geriet. Es liegt auf der Hand, dass ein solcher Protest (der von langer Dauer sein solltet, drinnen wie draußen, von uns und unseren Verwandten, organisiert) nicht als „Schläge“ gegen diejenigen gelten kann, die das Gefühl der Mehrheit nicht unterstützen. Ob sie Verachtung verdienen oder nicht, ist eine andere Frage. Die grundlegende Frage ist, dass nicht alle Menschen über ökonomische Ressourcen (und ohne das Gefängnisessen sind sie gezwungen zu hungern) und noch weniger über Klassenbewusstsein (oder wie immer man es nennen will) verfügen . Kurz gesagt, kompliziert. Jetzt haben sie drei Jugendliche isoliert (und zusammengeschlagen) und jede Möglichkeit, etwas Gemeinsames zu organisieren, mit gesundem und praktischen Menschenverstand beendet. Scheiss drauf.
Diese Geschichte der Besuche sollte von draußen mit einem vernünftigen Vorschlag organisiert werden. Die Besucher könnten mit Handschuhen und Masken reinkommen und die Angelegenheit (aus ihrer dummen Logik heraus) wäre gelöst. Der „vorübergehende“ Sinn dieser Maßnahme könnte „dauerhaft“ werden und somit werden wir monatelang ohne Besuche sein... das ist der springende Punkt. Es ist absurd, dass sie diese Maßnahme auf unsere Angehörigen anwenden und die Wachen, Krankenschwestern, Erzieherinnen usw. „unkontrolliert“ das Gelände betreten und verlassen. (…)
Ich nehme an, dass ein Kampf um den logischen Sinns, der für diese Situation verantwortlichen Personen, wiederherzustellen, durch eine von draußen organisierte kollektive Strategie geführt wird. Wie du bereits vorhergesehen hast, haben sie nicht einmal einen Raum, wo sie die Familienmitglieder treffen könnten... stell dir vor! Wir die Anarchist*innen sind „immer“ den Schlägen des Spartanismus und Unsicherheit in jeder Hinsicht ausgeliefert..
10. März
Es ist gut, dass du mir heute gesagt hast, dass meine Version von dem, was hier am 8. März passiert ist, im Internet veröffentlicht wurde... sonst (und ohne andere Quellen, die dem entgegenstehen) hätte es nur die Version dieser Schweine gegeben. Jetzt verstehe ich, warum sie heute so... so verstörte Gesichter hatten (und immer noch haben), abgesehen von diesen hasserfüllten Blicken, die mir egal sind. Sie haben keine Ahnung, dass dies (für mich) im Vergleich zu dem, was ich durchlebt habe, lächerlich ist (...). Ich kann mir vorstellen, dass diese Idioten keine Ahnung haben, wer ich bin und welche Erfahrungen ich in den „Kämpfen“ im Gefängnis sammle.
Hier wurde nicht getan, was einige Wachen in der Teilnahme mit ihren Stiefellecker-Gefangenen wollten.
Leider verstanden einige der Gefangenen, die (gerecht) rebellierten, nicht, was ich ihnen über Strategie und Taktik erklärte... Sie verstanden auch nicht den machiavellistischen Schachzug, dass die Wachen sich mit ihren Lakaien verschworen. Nichts weniger als ein paar Matratzen zu verbrennen! Hier! An einem Ort, wo die Fenster nicht geöffnet werden!
Meine Erfahrungspraxis (d.h. meine Strategie) sollte nicht ungehört bleiben. Essen verweigern (minimale Geste), am nächsten Tag warten, um den Angehörigen zu sagen, dass sie sich irgendwo mit den Gefährt*innen „kollektiv“ treffen sollen. Ein vernünftiger Vorschlag ist, dass Besuche mit Masken und Handschuhen durchgeführt werden könnten, um direkten Kontakt zu vermeiden. Reinigung mit Desinfektionsmittel (Bleiche) der Besucherräume nach jedem Besuch (dafür haben sie hier genügend Sklaven).
Kurz gesagt... Die Schädel der Nicht-Streikenden eingeschlagen zu haben, machte es den Wachen leichter, diesen Vollzug, das wir jetzt haben, durchzusetzen. Aber ich bin sicher, wenn ich zugelassen hätte, dass diese Verrückten ihre Matratzen verbrennen, wären wir jetzt viel mehr am Arsch... aber die drei Jugendlichen, die für den ganzen Aufruhr verantwortlich gemacht werden, sind am Arsch: sie werden die portugiesische F.I.E.S. (A.d.Ü., Isolationshaft) im „Monsanto“-Gefängnis (Südportugal) kennenlernen. Sie allein sind in die Falle dieser professionellen Provokateure getappt. Ihr einziges „Verbrechen“; jung und „dumm“ zu sein. Die Provokateure bleiben ungestraft und werden hier für zukünftige Verschwörungen zurückgelassen. Die Geschichte des Lebens (...), nur die Unglücklichen erhalten die Stockhiebe…
(...) Das Virus kann der Natur helfen, den Schadstoffausstoß zu verringern... vielleicht wird es das Wirtschaftssystem kaputt machen und Gesellschaften zum Platzen bringen. Wer weiß? Natürlich ist es sehr interessant zu sehen, was ein Virus bewirken kann... Die Regierungen nehmen dies bereits zur Kenntnis.
16. März
Damit, dass heute der Leiter des Gefängnisschließer ein Veto gegen das Gewichteheben einlegte (Entschuldigung: das Virus) und uns zum Essen in die Zelle sperrte, habe ich wenig mehr über meine Realität zu sagen/zu zählen. Ein Dreck!
17. März
Ich bin gerade von „meinen“ zwei Stunden Hofzeit (am Nachmittag) hochgekommen, die ich ausnutzte, um Liegestützen und andere Übungen zu machen (da der Chef der Wache das Gewichteheben unter dem Vorwand des „Coronavirus“ nicht zuließ).
(...) Jedenfalls, nichts Neues... jetzt passiert alles, so dass es keinen Sinn macht, sich zu beeilen, denn der Staat (die Staaten) hat andere Prioritäten, wie die Gewährleistung des Warenverkehrs (reine Logistik) und die wesentlichen Arbeiten für das „gute Funktionieren“ des Staatsapparates zu garantieren: Polizei, Gefängniswärter, Militär, Ärzte, Reinigungsteams, Bankiers und wenig mehr... der Rest der „Bürger“ kann friedlich „freiwillig“ eingesperrt in ihren Wohnungen/Gefängnissen sterben. Die Panik ist so groß, dass die Massen sich freiwillig allem unterwerfen, was ihnen vom Gesundheitsministerium mitgeteilt wird... Das ist genau wie die „Weltuntergangs-Filme“, die ich so sehr mag! Und es passiert wirklich! Was für eine erstaunliche Sache!
Viele würde sich so etwas vorstellen, begleitet von Unruhen, Bränden und Plünderungen ... nun nein. Die Straßen wurden von Menschen eingenommen, die besser auf ein solches Szenario vorbereitet sind: Polizei und Militär. Die „Rebellen“ (linksorientierte Bürger) bleiben zu Hause am Internet kleben und genauso machtlos wie der Rest der Bürger. Wie mein Grossvater zu sagen pflegte: „Wer einen Arsch hat, der hat Angst“... und jeder schaut nach seinen eigenen (dieses letzte füge ich hinzu).
Um auf das Hier und Jetzt zurückzukommen: Heute hat der Chef der Schließer wieder einmal einen Gefangenen „provisorisch“ isoliert, weil er (wegen der neuen Scheiße, die er sich ausdenkt) mit „lauter Stimme“ protestiert hat... und da er eine sehr lange Hand hat, hat er ihn auch geschlagen. Gestern Abend sangen die Schließer betrunken. Die einzigen Gefangenen, die jetzt in der Kantine essen (sie müssen wie die Wärter gegen den „Coronavirus“ immun sein), sind die Stiefellecker-Gefangene. Wie du siehst, herrscht hier wie auf der Straße die einzige Logik, die sich durchsetzt, das Gesetz des Stärkeren. Die Getreuen des Vollzuges auswählen und den Rest aus muss die Strafe gehorchen dass sie geschlagen oder eingesperrt werden. Der kleine Chef kann völlig ungestraft handeln (und dies umso mehr jetzt mit diesem Ausnahmezustand), da kein Familienmitglied die Geschlagenen sehen und mit ihnen kommunizieren kann…
Häng im Internet die Fragmente dessen auf, was ich dir über das, was dieser Schurke hier tut, erzähle... er mag heute Straffreiheit genießen, aber es gibt immer ein Morgen, und außerdem dokumentiere ich es im Heute, damit es festgehalten wird (...).
Ich nehme an, dass der Versuch, eine Antwort auf das, was jetzt in den Gefängnissen geschieht, zu organisieren, fast eine unmögliche Mission ist... und es ist unmöglich, weil die Mehrheit derselben Gesellschaft (aus der die Gefangenen kommen) von den Regierungen und ihrem Militär gefangen ist. Die Propaganda des Staates und seiner „Experten“ (Ärzte, Journalisten usw.) ist extrem mächtig: die Auswirkungen sind offensichtlich. Nur die Sabotage der Minderheit ist in der Lage, Auswirkungen und Antworten auf so viel kapitalistischen Biofaschismus zu provozieren... wir sollten nicht auf „die Massen“ warten, denn sie verhalten sich immer so, wie es der Kapital-Staat diktiert. Mal sehen (da dies zeitlich verlängert wird), wie lange sie brauchen, um auf die Strasse zu gehen, wenn ihre Kühlschränke leer sind, und wenn die knappen (wirtschaftlichen) Ressourcen, die sie eingespart haben, nicht mehr für die grundlegendsten Alltagsfragen zur Verfügung stehen, wenn sie ihre Verwandten, Freund*innen, Liebhaber*innen, Gefangene oder geografisch weit entfernte Personen nicht mehr umarmen können: Werden sie sich mit dem „Recycling“ von Müll begnügen? Werden sie sich mit dem Internet und dem Mobiltelefon begnügen? Das sind rhetorische Fragen, ich weiß... Ich werde zwischen den Zeilen lesen bei all dem was geschieht. Alles hat eine Grenze; die Angst wird vergehen... und mit „Glück“ werden die Regierungen fallen.
19. März
Bei bestimmten Gelegenheiten kann die Lösung eines Konflikts durch „Dialog“ erfolgen ... etwas, das ich nicht gewohnt bin, denn normalerweise bin ich nicht derjenige, der nach Problemen sucht, sondern so, wie sie erscheinen, versuche ich, sie zu lösen. Tatsächlich verstehe ich, dass auf Gewalt mit größerer Gewalt, intelligenter und einschneidender reagiert werden muss, denn wie Sung Tzu in „Die Kunst des Krieges“ sagte: „Wenn man sich zum Kämpfen entschließt, wählt man das Terrain und den geeignetsten Moment“. Es ist offensichtlich, dass die Aussagen von Sung Tzu im Gefängnis nicht sehr stichhaltig sind.
Der panoptische Techno-Faschismus findet im Hier und Jetzt statt... man ist auf ziemlich prekäres menschliches Material (wenn es nicht verfallen ist) angewiesen, das weder Strategie noch Taktik versteht... wenn man dazu noch hinzufügt, dass das „Terrain“ (d.h. der Raum) völlig in Ihrer Macht steht (es ist die Domäne des Schließers), bleibt einem nur noch die Improvisation und Intelligenz zum Widerstand (...).
Schließer und Speichellecker-Gefangene haben sich verbündet, um uns von ihrem „Lebensvollzugs“ außerhalb der Zellen zu diskriminieren. Das Gehirn ist der Muskel des weisen Mannes... und das ist der Muskel, den ich am meisten benutze (offensichtlich ist sein Lieblingsmuskel seine Zunge...).
22. März
(...) Im Fernsehen gibt es nur den „Virus“ (...) Wenn ich gläubig wäre, wäre ich überzeugt, dass dies ein „göttliches“ Zeichen ist... eine Strafe von Gott selbst! Das hat man davon, wenn man sich mit dem Erzengel Gabriel, dem Liebling des „Allerhöchsten“, anlegt, ha ha! Ähm...
Jetzt bleibt dem portugiesischen Obersten Gerichtshof nur noch, das Gesetz zu konsultieren und die Telefone beiseite zu legen... Ich habe die Schriften der Anwälte dutzende Male gelesen... Das ist sehr gut! Nur ein Akt von Bösgläubigkeit oder offener Korruption könnte dem korrupten Bastard von Girona Grund geben…
24. März
Zu dem Abschnitt „covid-19“ und wie die verschiedenen Regierungen vorgehen (und dem Fehlen einer „sozialen“ Reaktion) kannst du sehen: Frankreich hat es geschafft, die Reform der Renten mit einem Federstrich zu durchsetzen; Italien verstaatlicht die Unternehmen mit voller Kraft; Israel mit diesem „nationalen Notstand“ wird mit „Netanjahu“ an der Spitze weitermachen (jetzt, da es bereits einen multilateralen Pakt gab, um ihn rauszuschmeißen) und die „Justiz“ wird gestoppt (natürlich auch seine Prozesse für Korruption). ... wenn schon es bereits eine totale Prekarisierung auf dem Arbeitsmarkt gab, so sind jetzt die breiten Massen der Arbeiter*Innen direkt von der Prekarisierung ausgeschlossen. Ob der Euro als einheitliche Währung beibehalten wird, werden wir sehen müssen. Die Städte haben sich als (was sie sind) Giftmüllhalden erwiesen, als proletarische Gefängnisse, die nur dazu dienen, Elend und Tod zu verwalten. Was geschlossene Einrichtungen aller Art betrifft: Gefängnisse, Anstalten, C.I.E.S. (A.d.Ü., Abschiebeknäste), Heime usw... selektive Vernichtungslager. Dieser Virus hat die Machtverhältnisse zur Schau gestellt. Diejenigen, die sich in der alten Gesellschaftsordnung „privilegiert“ fühlten, haben entdeckt, dass sie ebenso entbehrlich sind wie die anderen, auf die sie herabschauten. Wirtschaft und Macht herrschen, und in diesen Bereichen werden sie immer selektiv sein und es wird „Kürzungen“ geben. Der Logik der Katastrophenfilme folgend; wenn die Erde nicht mehr in „Raumschiffen“ bewohnbar ist, wird es nur noch Platz für die „Qualifizierteren“ geben: den König und sein Gefolge (der Rest kann sterben).
Es fällt mir auf, wie die medialen Propagandaorgane (Fernsehen und Presse) ihre Macht ausüben... oder wie die Labors uns „Hoffnung“ in Form eines Wunderimpfstoffs verkaufen. Die Chinesen injizieren bereits ihre Formel (menschliche Versuchskaninchen fehlen nicht); die Vereinigten Staaten sagen, sie sei nahe an einer Formel; Deutschland „scheint“ nahe dran zu sein... es scheint ein pharmakologischer Wettstreit zu sein, um die viralen Effekte zu lindern... während wir von der Wunderdroge „träumen“, die uns vom Tod befreit, gewöhnen wir uns an den langsamen Tod des kapitalistischen Systems. Bald werden sie uns verkaufen, dass die „Rationierung“ von Lebensmittelkarten das rationalste Modell für das Überleben der menschlichen Spezies ist. Der Kapitalist wird uns sagen, dass der „Kommunismus“ die einzig gangbare Alternative ist: Genosse Bürger, ich oben und du unten!
Dies sind (politisch gesehen) sehr interessante Zeiten voller Möglichkeiten (ich fange an, mit dem kleinen Virus zu sympathisieren): Werden sie weiterhin den nackten König ignorieren? Werden mehr „Kinder“ die Macht nackt sehen? Werden sie weiterhin freiwillig Leibeigene und Heuchler sein? Ich weiß... es sind wieder rhetorische Fragen... ich weiß nur, dass je schlechter (die Wirtschaft), desto besser (für Alternativen). Viele haben vergessen, dass „die weniger“ wir mehr als „die mehr“ in der Welt sind, und dass das einzige schädliche Virus, das wir ausrotten müssen, der Kapitalismus und seine autoritäre Gewalt ist, die uns unaufhaltsam schwächt...
(...) Es bringt mich „zum Lachen“, zu sehen, wie lächerlich die Mächtigen sind, wenn sie verkünden, dass „die Sicherheitskräfte“ alles Mögliche für „das Gemeinwohl“ tun... noch sind sie „sicher“ vor dem Virus (tatsächlich gibt es in Portugal bereits Trupps von infizierten Polizisten, Ärzten, Krankenschwestern, Politikern usw...) und den Kampf zwischen „Gut und Böse“ überlassen wir lieber an Nietzche, der wusste, worüber er schrieb.
(...) Nun, ob ich ausgeliefert oder freigelassen werde, muss noch vom Obersten Gerichtshof dieses Landes gelöst werden, und das sehe ich im Moment (und für ein paar Monate) nicht... Ich meine, dass die Gerichte fast eingefroren sind, und dann (wenn sie anfangen zu funktionieren) müssen wir mehr oder weniger zwei Monate bis zum Obersten Gerichtshof und etwas mehr bis zum Verfassungsgericht warten(...).
Die Wahrheit ist, dass ich es vorziehe, mich auf diese unmittelbareren Dinge zu konzentrieren (und nicht mich „Quälen“), wie mich um meine Gesundheit zu kümmern, Sport zu treiben, zu lesen (...). Ich bin weder zum Tode verurteilt, noch habe ich eine tödliche Krankheit... was passiert, ist eine Situation offensichtlicher politischer Verfolgung, in der alles erlaubt ist um mich fertig zu machen... aber das kann nicht viel länger so weitergehen (...) Ich muss mich nur darauf konzentrieren, Widerstand zu leisten (wie ich es immer getan habe) und zu kämpfen, um meine Freiheit endgültig wiederzuerlangen.
26. März
Die Wahrheit ist, dass nichts Neues oder Neuartiges passiert... seit die Verbindung zur Außenwelt gekappt wurde, hat sich nur das Gefängnisvollzug und das Verhalten der Wärter und Gefangenen geändert: die Wärter halten sich für „Götter auf Erden“ und die Gefangenen kriechen wie Würmer, um sich an den Krümeln anderer Gefangener zu „erfreuen“... die Verhaltensbeobachtung des einen und des anderen ist interessant für jeden, der Freude an Psychologie oder sogar Anthropologie hat oder sie mag...
(...) Ich warte auf das Ende der Periode des Biofaschismus und seiner Diktatur der totalitären Gefangenschaft... gerade jetzt sehe ich einen „Professor“ im Fernsehen sprechen, der sagt, dass wir uns kurz- und langfristig daran gewöhnen sollten, uns nicht zu küssen und zu umarmen... mehr als ein wir müssen es klingt für mich wie ein wir haben... letzten Endes ... sie sind krank! Es ist eine Erleichterung zu wissen, dass wir Individuen sind und nicht Teil einer einheitlichen Masse, die sich auf den Abgrund zubewegt.
27. März
(...) Ich habe bereits akzeptiert, dass mindestens bis Ende April oder Mitte Mai ich in dieser Situation sein werde... glücklicherweise habe ich bereits Vorerfahrungen (und ohne einen bedrohlichen „Virus“ dazwischen) in „prophylaktischen“ und „Quarantäne“-Situationen zu sein... also „mache-komme“ (A.d.Ü., gut aus) ich mich (psychologisch) ohne Schwierigkeiten in diese „Not“-Situationen… .
Was das „Virus“ betrifft, so könnte ich dir nicht sagen, ob ich es bereits asymptomatisch durchlaufen habe oder ob es im Gegenteil nicht hier eingedrungen ist... von den etwa fünfundzwanzig Personen, die wir hier sind, da wir auch geteilt sind (acht Personen gehen auf den Hof hinaus) und ich mich kaum mit einer identifizieren kann, halte ich es für ziemlich schwierig, mit dem schädlichen-Kollegen „Corona-Virus“ Kontakt aufzunehmen... Ich denke nicht allzu viel darüber nach, ich mache lieber Liegestütze, Sit-ups, Bauchmuskeln und solche Sachen. Ich bin sehr stark und groß (A.d.Ü., gemeint ist dies im geistigen wie im körperlichen Sinne). Stark zu sein garantiert offensichtlich auch nichts, denn das Virus greift die Lunge an, und das ist meine physische Achillesferse (...). Hier haben sie seit Wochen unsere Temperatur gemessen... das einzige wirkliche Risiko sind die Wachen, die von „außen“ kommen: sie sind der einzige „Risikofaktor“... Ich beobachte also (im Fernsehen), wie die alten Menschen, die in Altersheimen sterben, von ihren „Betreuern“ infiziert wurden (da ihnen, mehr oder weniger wie bei den Gefangenen, die Besuche ausgegangen sind), an denen nie „Tests“ durchgeführt wurden... und dieses ganze Theater der sozialen Isolation wurde angeblich gemacht, um die „Risikogruppen“ zu „schützen“. Offensichtlich sind die Gefängniswärter auch nicht „getestet“... sie „testen“ nur die „symptomatischen“ Personen. Jedenfalls ist die „Prävention“ und der „Rationalismus“ des strategischen Gesundheitsplans lächerlich und absurd. Ganz zu schweigen davon, dass das größte Risiko, infiziert zu werden, in Krankenhäusern durch den „medizinischen Dienst“ besteht. Alles ist wahnsinnig... Ich hoffe nur, dass die kollektive Hysterie so schnell wie möglich aufhört, denn niemand und nichts kann uns „beschützen“ oder „für uns sorgen“: ganz im Gegenteil...
(...) So eine Scheiße! Die Berufung wurde vor dem Obersten Gerichtshof zurückgewiesen! In Spanien gerade in Spanien jetzt ankommen! Es ist um „Angst“ zu haben... Ich hoffe, es dauert ein wenig länger, aber ich mache mir keine Illusionen... mitten in dieser viralen Pandemie und dem totalitären Chaos in den Gefängnissen anzukommen... und ich bin Asthmatiker. Sie haben es noch nie so gut verstanden, mich aus dem Weg zu räumen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen... Scheiße!
30. März
Hier sah ich im portugiesischen Fernsehen ein Video, dass die Gefangenen von Custoias (Porto) mit einem Handy aufgenommen wurden ... Es hat mich zum Schmunzeln gebracht, die vermummten Männer zu sehen, die mit einer „Revolution“ drohen, die Gefängnisse niederzubrennen... da die Medien bereits über drei infizierte Gefängnisinsassen in Custoias berichtet haben, beginnen die Gefangenen, paranoid zu werden, dass sie „infiziert sterben“, und deshalb spricht das Fernsehen bereits über eine unhaltbare Situation (und das Versprechen von Begnadigungen und anderen Dingen dieser Art) in den Gefängnissen des Nordens. Meines Wissens und soweit ich von den großen Gefängnissen in Porto weiß, ist es möglich, dass diese Woche eine Art Aufruhr ausbricht... Ich würde sagen, dass Custoias und Pasos de Ferreira unter den ersten sein werden. Es sind Gefängnisse, die überfüllt sind (jeweils mehr als tausend Gefangene) und in denen die Wärter keine Kontrolle haben... Es ist nicht so wie bei dieser Scheiße, wo von den 30 Gefangenen nur zwei oder drei gerettet werden, der Rest ist nicht einmal gut genug, um ein Kartoffelfeld zu düngen.
Ich glaube, dass sie explodieren werden, nicht wegen dieses Videos (das zu gegebener Zeit an die Medien durchgesickert ist) von vermummten Männern, und was sie sagen (androhen) wird passieren... sondern weil ich weiß, was Angst und das Gefühl der „Ungerechtigkeit“ in den Verzweifelten erzeugt... und auf der anderen Seite sind sie (wie wir) schon einen Monat ohne Besuche, ohne Essen und ohne Medikamente gewesen... und dies zusammen mit dem medialen Bombardement des Virus ist die perfekte Kombination für einen Sturm (...).
(...) Sie haben bereits damit begonnen, Gefangene mit Strafen (oder anderen Verurteilungen) von weniger als zwei Jahren freizulassen... auch diejenigen, die aus dem Freigang kommen (es betrifft etwa 1000 Gefangene in Portugal mit einer Gesamtbevölkerung von 12000) und die Älteren-Kranken... Wenn man bedenkt, dass die portugiesische Gefangenenpopulation die älteste in Europa ist (30% sind über sechzig), bedeutet dies eine große Zahl von Freilassungen. ... Illusion und Verzweiflung sind die Faktoren von „Kontrolle oder Chaos“... da die deutschen (und ich denke, Spanien-Italien hat genauso gehandelt) die Empfehlungen der UNO zur Freilassung von Gefangenen bereits konkretisiert haben, werden die portugiesischen dem „Diktat“ folgen...
Was für ein Zufall! Gerade in den Mittagsnachrichten (gerade jetzt) kommt wieder die Nachricht über die Gefangenen... sie sagen, dass sie die Menge der Anxiolytikum verdoppelt haben (so klar haben sie es gesagt); sie rechtfertigen es damit, dass, da die meisten von ihnen drogensüchtig sind und außerdem in dieser Situation der Gefangenschaft und Überbelegung die Angst und Furcht sich vervielfacht haben und bla bla bla... Nun, das...
1. April
Das Obersten Gerichtshofes hat nicht mal die Zeit verschwendet das Urteil zu lesen... wenn ich irgendeine „Hoffnung“ (um es so zu nennen) auf die Entscheidungsautonomie Portugals gehabt hätte, dann war es nur eine Illusion, die ich niemals hätte nähren dürfen, wissend, wie ich es tue, dass diejenigen, die wirklich regieren (vorher im Schatten, jetzt im Licht des Tages) die „Geheimdienste“ und ihre Handlanger in der „Zivilgesellschaft“ sind: Polizei, Richter, Journalisten usw.
Das „Virus“ hat gezeigt, was wir schon lange angekündigt und vermutet haben: Kapital und Staat sind der Moloch, der zerstört werden muss... die „Ära“ der Technokraten und „Sozialdemokraten“ hat ihre „historische Rolle“ in den Augen der ganzen Welt bereits erschöpft. Wer von nun an (und nach der bio-faschistischen „Ausgangssperre“) an „Rechte“ glaubt, ist direkt ein gerissener Schwachsinniger ...
Über die Maßnahmen der „Koronavirus-Prävention“ im Gefängnis war es schon von der Minute Null an für diejenigen offensichtlich, die von Anfang an begannen, ihre „Rechte“ zu „beschneiden“: für all jene, die als Menschenfleisch in ihren Einrichtungen gelagert haben. Was nutzte es, die Besuche zu kürzen, wenn die Wachen und die Gefängnistechniker die Einrichtungen ohne Handschuhe und Masken betraten? Die Frage ist rhetorisch, denn die Antwort zeigt durch die Tatsachen, wer diejenigen sind, die die alten Menschen in den Altersheimen angesteckt haben... jetzt kommen alle infizierten Altersheime in Portugal ans Licht... Das sind fast alle!
Die Direktorin des Gesundheitsdienstes Graça Freitas ist die direkte verantwortliche für die Dutzenden von Todesfällen und Hunderte von Infektionen in den Altersheimen... Und nicht nur! Wäre es nicht „logisch“ gewesen, angesichts der Tatsache, dass sie einen möglichen Übertragungsweg (Besuche von Familienmitgliedern) abgeschnitten hat, am Ende den prophylaktischen Kreis zu schließen, indem sie den Betreuern Covid-19-Tests vornimmt und den Insassen selbst Handschuhe und Masken aushändigt? Offensichtlich! Aber diese Dame hat in den Gefängnissen dasselbe getan! Erst jetzt (seit dem 30. März) kommen die Gefängniswärter mit Handschuhen und Masken herein... und angeblich erst jetzt werden sie die Wachen testen... und warum? Nun, weil inzwischen bekannt geworden ist, dass die Pflegeheime fast alle kontaminiert sind. Und erst jetzt (28. März) wurden drei verseuchte Wärter im Gefängnis von Custoias (Porto) entdeckt... Heute (1. April) kam im Fernsehen heraus, dass 25 „Häftlinge“ im Gefängnis von Santa Cruz isoliert sind und mindestens einer positiv auf Covid-19 getestet wurde. Sind die Agenten der Behörden denn etwa immun gegen covid-19? Offensichtlich nicht. Die Lektüre dieser Fakten zeigt uns, dass es weder eine geplante Strategie noch angemessene prophylaktische Maßnahmen gab. Sie übten einfach ihre Macht in diesen Institutionen aus, a) weil „Patienten“ und „Gefangene“ sich nicht verteidigen können und b) weil Wächter und Pfleger ihre Macht nicht in Frage stellen.
Eine andere Frage ist: Wie haben Familienmitglieder - Freund*innen usw. von Gefangenen und Patienten dies zugelassen? Ich antworte Ihnen: das blinde Vertrauen in die Behörden und Techniker; die eigene Angst und der Mangel an Antworten vor dem Unbekannten... es ist traurig, aber das zeigt, wie die Illusionen und das Vertrauen, das die „Bürger*innen“ in die „Behörden“ gelegt haben, es ihnen erlauben, sie zu benutzen, damit ihre Gefangene- oder Patienten-Angehörigen, an autoritärer Nachlässigkeit „sterben“...
Isoliert, ohne Besuche (an manchen Orten sogar ohne Post oder Telefonanrufe) ist ein Teil der Gesellschaft dem biofaschistischen „Moloch“ ausgeliefert.... und „die Gesellschaft“ ist ohne das Recht zu streiken, zu demonstrieren, zu arbeiten, etc... auf ihre Häuser beschränkt, und Obdachlose können frei auf der Straße oder in Sporthallen sterben... Hier ist ein Porträt der kapitalistischen Gesellschaft! (...) Wenn sie es geschafft haben, die ganze Gesellschaft in fast der ganzen Welt einzusperren, stellen Sie sich vor, was sie mit Gefangenen, Immigranten, alten Menschen und all denen machen können, die diese Mörder*innen in ihren Kerkern haben, Mörder*innen!
All das, was ich geschrieben habe, kannst (und solltest) du veröffentlichen.
Natürlich könnte es Alternativen geben, um die „Quarantäne“ durch „Kommunikation nach außen“ zu ergänzen, aber wir sind nicht alle gleich...
In den nächsten Wochen wird das Drama des Aufblühen von Covid-19 in Portugal beginnen... Wenn wir die Bande von Inkompetenten an der Spitze des Gesundheits- und Justizministeriums sehen, werden wir sehen, wie viele „Kühllastwagen“ sie in Gefängnissen und anderen geschlossenen Zentren für die Toten benötigen.
3. April
(...) Es ist egal, ob es ein Labor oder die Natur war, die dieses Virus geschaffen hat... es war notwendig. Und es spielt auch keine Rolle, ob es mich oder meine Mutter ansteckt. Die Natur ist unerbittlich, und die Menschheit muss lernen, sie zu respektieren und zu fürchten. Es gibt keine „à la carte“-Natur des Menschen, sie ist keine „menschliche Ressource“. Jeglicher menschliche wissenschaftliche Stolz und Arroganz muss Terror fühlen. Diesmal war das Virus wohlwollend, es befällt nur 2% der Menschheit und es hat die Kinder respektiert. Er war weniger tödlich, klassenlos, rassistisch und sexistisch als der Kapitalismus. Es ist komisch, dass die Menschen vor einem solchen Virus mehr Angst haben als vor dem techno-industriellen Kapitalismus... Ich bin überzeugt, dass wir, wenn das kapitalistische System zur Hölle fährt, etwas Besseres schaffen können... Schlimmer als der Kapitalismus (und seine Varianten), können wir es nicht machen: das ist sicher. Ich hoffe also, dass es nicht eingedämmt wird, dass es von Natur aus brutal sein wird... Es würde mir nicht gefallen, wenn es bei einem „Schreck“ bleibt und das wir Arschlöcher mit T-Shirts sehen würden, auf denen steht: „Ich habe den Covid-19 überlebt“. Der Zynismus der Bürger muss begraben werden. Es ist nicht der 11. September mit „Helden“ und „Schurken“, die nach dem „Schrecken“ weiterhin auf alles scheißen (...).
Neulich sah ich eine erstaunliche Geschichte (oder vielleicht auch nicht) im Fernsehen: es gab einen portugiesischen Fernsehsender (TVI), der über die „Nachrichten“ eines Altersheimes berichtete... plötzlich bemerkte dieses „Team“ von Kameras, dass eine alte Dame versuchte, durch die Hintertür zu fliehen und einen Zaun hochzuziehen... Was taten die „Journalisten“, die (in einem alarmierenden Tonfall) über das Drama „berichteten“, das sich dort abspielte? Sie riefen den Gefängnisdirektor (A.d.Ü., ironisch oder zynisch gemeint, wird hiermit der Leiter der Einrichtung) an, um die alte Dame einzusperren! Die Moral ist einfach: Es gibt kein Einfühlungsvermögen und/oder Mitgefühl mit/für die alte Frau, die nach Freiheit, nach der Möglichkeit zu leben, sucht, nein. Das Drama ist für den Bürger, der am Fernseher klebt, es ist die Objektivität und die informative Strenge... dann nimmt sie das Telefon heraus und sie verpfeift, damit sie die mutmaßlich „infizierte alte Frau“ erwischen, die „unsere“ Sicherheit bedroht: Das Opfer ist ein Krimineller!, kurz gesagt... Ich hatte Symphatie mit der alten Frau und ich wünschte diesen Spitzeln die schlimmste Art des Todes.
(...) Ich bin sehr gespannt, wie alle Menschen nach der Zwangseinsperrung reagieren werden, wie die Wirtschaft aussehen wird, wie die Leute wieder miteinander gesellen. Wird die europäische Erfindung überleben? Werden die Grenzen geöffnet? Werden die Flugzeuge zurückkehren, um von einem Ort zum anderen zu fliegen? Und wenn die Arbeitslosigkeit so massiv sein wird, wie bereits vorhergesagt wird, was werden die Menschen tun? Was werden die „Auswirkungen“ des erzwungenen Zusammenlebens sein, dem alle ausgesetzt waren? Das sind Fragen, die mein Interesse/meine Neugierde wirklich wecken. Was ich mich auch frage, ist, wie lange und in welchem Umfang die „Bürger“ bereit wären, in einer obligatorischen „Quarantäne“ zu sein.
4. April
(...) Beobachtung (und Analyse) der „Nachrichten“ des Regimes über die serologischen Tests, die es bereits Ländern wie Deutschland, England, Frankreich, Italien, den Vereinigten Staaten und China vorschlagen (oder direkt durchführen), um zu sehen, welche Menschen bereits gegen das Virus immun sind. Es zeigt uns, dass der neue liberale Markt bereits die „geeignetsten“ Arbeitskräfte auswählt... Dieser globale „Notstand“ hat den Staaten und dem Kapital enorme „private“ Daten über ihre „Bürger“ und Kunden geliefert... Nun werden Sie selbst ausprobieren, was es bedeutet, im FIES, in der 1. Stufe, in der 2. Stufe und/oder im offenen Vollzug zu sein. Ganztätig arbeiten immer die Uniformierten: Polizei, Militär und Gefängniswärter; Wachen, Probenehmer und Bankiers... (...) und jedenfalls hat die Erfahrung der „Quarantäne“ sie bereits auf ihren Eintritt ins „Gefängnisleben“ vorbereitet: eingesperrt und rechtlos; wachsam und ohne „Kontrolle“ über ihre Existenzen.
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JETZT, WO WIR ALLE GEFANGENE SIND
Jetzt, da wir alle Gefangene sind, wissen wir, was es bedeutet zu vermissen, zu hassen und zu lieben...
Den Spaziergang unter dem Himmel zu verpassen, während auf den Felsen das Meer bricht.
Zu verpassen, meine Freund*innen zu treffen und sie umarmen zu können.
Um die Liebe zu verpassen, die wir gerne küssen.
Alles zu verpassen, was wir heute nicht genießen dürfen.
Jetzt, wo wir alle gefangen sind, wissen wir, was es heißt, zu hassen...
Monotonie und langweilige Gespräche, denen wir uns nicht entziehen können, zu hassen.
Die ansteckende Enge zu hassen, die unsere gesamte Freiheit einschränkt und beschneidet.
Die Tage und Nächte zu hassen, die nur aufeinander folgen.
Das egoistische Verhalten anderer zu hassen, das wir allein nicht vermeiden können.
Jetzt, wo wir alle gefangen sind, wissen wir, was es bedeutet zu lieben...
Die Natur lieben, die uns atmen lässt.
Die Intelligenz zu lieben, die uns zum Träumen einlädt.
Die Sensibilität zu lieben, die uns Freude macht.
Die Freiheit zu lieben, um sein (A.d.Ü., als Mensch und am Ort) zu können.
Jetzt, wo wir Gefangene sind: Es ist Zeit zum Nachdenken...
Gabriel Pombo Da Silva
Porto - 29. März 2020