Jetzt ihr: Leerstand besetzen!

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Egal ob auf „Social“ Media, im Fernsehen oder auf Plakaten von Balkonen: Überall fordern Menschen „Stay (the fuck) at home“ - „Bleib zu Hause“. Dabei vergessen viele, dass das für tausende Menschen nicht möglich ist. Sie leben auf der Straße, in gewaltvollen Verhältnissen oder in Lagern. Dort gibt es kein sicheres „Zuhause“, keine Möglichkeit sich in Quarantäne zu begeben. Gleichzeitig gibt es massenhaften Leerstand. Wir rufen euch auf: Squat the city!

 

Wir erwarten nicht, dass der Staat diesen Notstand beheben wird. Warum sollte er, lässt er doch auch sonst Winter für Winter Menschen auf der Straße verrecken.
Das Absurde ist, dass es relativ leicht möglich wäre, Wohnraum für alle zu schaffen. In einigen Berliner Kiezen steht in jedem dritten Haus eine Wohnung leer und die Airbnbs sind noch nicht mitgezählt. Laut airbnbvsberlin sind es immer noch 11.000 Wohnungen (!), die nur als Ferienwohnung genutzt werden. Genug Platz für alle Wohnungslosen in dieser Stadt, in Hamburg, Frankfurt, Dresden und Co. ist es ähnlich.

 

Wir haben am Samstag zum Housing Action Day angefangen, diese Wohnungen zu besetzen und an Menschen die sie brauchen zu übergeben. Still und ohne die Adressen öffentlich herauszugeben. Denn vielleicht bietet die Coronakrise auch eine einmalige Chance: Räumungen – bisher nur auf Grund von Mietrückständen – sind zur Zeit ausgesetzt. Gleichzeitig stehen die Regierungen unter Druck. Jetzt Menschen auf die Straße zu räumen würde dem humanen Schein ihrer Politik weitere Risse verleihen.

Gleichzeitig müssen wir uns aus unserer Schockstarre befreien. Seitdem die Krise angefangen hat, sind viele von uns in Schockstarre verfallen. Unsere gewohnten praktischen Antworten scheinen vielen unangemessen. Wie auf die Straße gehen, wenn wir Angst haben andere oder uns mit dem Coronavirus zu infizieren? Wie blockieren und besetzen? Wie die Kontrollen der Cops umgehen? Auch wir haben uns diese Gedanken gemacht.
Das stille Besetzen von Wohnungen ist für uns eine passende Option. Dazu braucht es nur kleine Gruppen von zwei bis vier Menschen, die sich unauffällig und sicher durch die Stadt bewegen können.

 

Deshalb rufen wir euch dazu auf mitzumachen. Lasst uns massenhaft leere Wohnungen besetzen und an die weitergeben, die sie brauchen! Sorgen wir dafür, dass wenn die Coronakrise vorbei ist und die Wirtschaftskrise so richtig kommt, hunderte Wohnungen in ganz Berlin besetzt sind! Lasst uns unkontrollierbar sein im autoritären Ausnahmezustand!

 

Falls ihr Tipps braucht, Adressen sucht oder Leerstand melden wollt, Infos findet ihr auf unser Website. Bei Fragen können bestimmt auch unsere Freund*innen der besetzensprechstunde helfen.

Besetzung selber machen: https://www.besetzen.org/besetzung-selber-machen/

Besetzensprechstunde: https://besetzensprechstunde.noblogs.org/

 

 

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