Aufruf zum verantwortungsvollen Bruch der Ausgangssperre!

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Aufruf + Aktionsvorschlag In der Corona-Pandemie müssen wir alle mit gewissen Einschränkungen rechnen. Einschränkungen, die die Ansteckungsrate verringern und damit gerade Menschen, die besonders gefährdet sind, schützen. Dazu gehören auch Verhaltensweisen wie die Verringerung der Kontakte, Abstandhalten von Anderen und gründliche und regelmäßige Hygiene. Wir alle haben in unserem Umfeld Menschen für die eine Infektion fatal sein könnte. Solidarisch sein und aufeinander achten heißt Verantwortung übernehmen.In verschiedenen Ländern ist eine Ausgangssperre eingesetzt worden; am Sonntag soll darüber beraten werden, ob ganz Deutschland eine Ausgangssperre bekommt. Das ist für uns nicht hinnehmbar! Der Staat hat sich mit dem Pandemieplan vorbehalten im Notfall beinahe sämtliche demokratische Rechte einzuschränken. Die Versammlungsfreiheit ist bereits aufgehoben, außer Kraft treten könnten in Zukunft unter anderem die Unversehrtheit und die Freiheit der Person (Ausgangssperre!), das Brief- und Postgeheimnis und die Unverletzlichkeit der Wohnung. Wie sollen gerade die drei letztgenannten Maßnahmen die Menschen vor dem Virus schützen?! Sie zielen vielmehr auf die komplette Kontrolle der Menschen ab und machen nur im Kontext von Notstand und autoritärer Formierung "Sinn".Die Wirkung ist eine Passivierung und Entsolidarisierung der Bevölkerung. Die Gesellschaft ist darauf konditioniert ihre Initiative und individuelle Verantwortung an den Staat zu deligieren. Anstatt Aufklärung und Verantwortungsbewusstsein entwickelt sich, dass alle nur gebannt verfolgen was ihnen als nächstes verboten wird und darauf panisch reagieren. Das Mindset dass unsere indirekte Demokratie gesellschaftlich verfestigt macht uns unselbständig und verantwortungslos.

In der Corona-Pandemie müssen wir alle mit gewissen Einschränkungen rechnen. Einschränkungen, die die Ansteckungsrate verringern und damit gerade Menschen, die besonders gefährdet sind, schützen. Dazu gehören auch Verhaltensweisen wie die Verringerung der Kontakte, Abstandhalten von Anderen und gründliche und regelmäßige Hygiene. Wir alle haben in unserem Umfeld Menschen für die eine Infektion fatal sein könnte. Solidarisch sein und aufeinander achten heißt Verantwortung übernehmen.In verschiedenen Ländern ist eine Ausgangssperre eingesetzt worden; am Sonntag soll darüber beraten werden, ob ganz Deutschland eine Ausgangssperre bekommt. Das ist für uns nicht hinnehmbar! Der Staat hat sich mit dem Pandemieplan vorbehalten im Notfall beinahe sämtliche demokratische Rechte einzuschränken. Die Versammlungsfreiheit ist bereits aufgehoben, außer Kraft treten könnten in Zukunft unter anderem die Unversehrtheit und die Freiheit der Person (Ausgangssperre!), das Brief- und Postgeheimnis und die Unverletzlichkeit der Wohnung. Wie sollen gerade die drei letztgenannten Maßnahmen die Menschen vor dem Virus schützen?! Sie zielen vielmehr auf die komplette Kontrolle der Menschen ab und machen nur im Kontext von Notstand und autoritärer Formierung "Sinn".Die Wirkung ist eine Passivierung und Entsolidarisierung der Bevölkerung. Die Gesellschaft ist darauf konditioniert ihre Initiative und individuelle Verantwortung an den Staat zu deligieren. Anstatt Aufklärung und Verantwortungsbewusstsein entwickelt sich, dass alle nur gebannt verfolgen was ihnen als nächstes verboten wird und darauf panisch reagieren. Das Mindset dass unsere indirekte Demokratie gesellschaftlich verfestigt macht uns unselbständig und verantwortungslos.Mit Erschrecken müssen wir dabei bemerken, dass immer mehr Leute - auch Linke - diesen Einschränkungen an Freiheiten bereitwillig zustimmen und die Reflektion auf die Zeit "nach Corona" verschieben. So hat zum Beispiel die Telekom vor kurzem die Nutzerinnendaten und Bewegungsprofile aller Mobiltelefone an das Robert-Koch-Institut weitergegeben und es wird kaum hinterfragt.Doch manche Grundsätze dürfen nicht aufgegeben werden, und dazu zählt auch das Recht, nach draußen zu gehen ohne Repression ausgesetzt zu sein. Insbesondere, weil sich auch in Italien gezeigt hat, dass die Ausgangssperre nicht dazu beiträgt, die Situation zu entschärfen.Die jetzige Ausbreitung des Virus hängt eng mit der Privatisierung im Gesundheitssektor Anfang der 2000er zusammen. Nicht mehr die Bedürfnisse der Patientinnen sondern ökonomische Überlegungen bestimmen wie ein Krankenhaus arbeitet. Das bedeutet, dass die Löhne im Gesundheits- und Pflegebrereich sinken und die Arbeitsbedingungen sich verschlechtern. Material und Personal waren und sind extrem knapp. Das führt dazu, dass die momentan als Coronaheld*innen gefeierten Arbeiter*innen unter noch höherem Druck und gesundheitlichen Risiko arbeiten als in dem sogenannten "Normalzustand".Dazu kommt noch die nun eigenverantwortlich zu organisierende Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen im privaten Umfeld hinzu, die gerade für Alleinerziehende und Frauen* aufgrund von nach wie vor existierenden Rollenbildern eine Doppel/ Dreifachbelastung ist, die an Wahnsinn grenzt. Die Ansteckungsgefahr ist draußen an der frischen Luft viel geringer, wenn die Abstände eingehalten werden. Die Möglichkeit, hinaus in die Sonne gehen zu können, ist essentiell für unsere Gesundheit. Auch ohne einen "triftigen Grund", der willkürlich von der Polizei definiert wird. Gesund sein ist mehr als die Abwesenheit einer Corona-Infektion. Und was ist mit all jenen Menschen, die eben kein zu Hause haben oder in viel zu engen Wohnungen leben oder diejenigen, meist Frauen*, die in ihrer Familie nicht sicher sind? Nicht alle haben eine Wohnung, die einen Rückzugsort bietet! Wir sind der Meinung, dass in Fällen einer gesellschaftlichen Krise Solidarität das entscheidende Mittel ist um den Zustand zu verbessern, nicht komplette Isolation voneinander oder gegenseitige soziale Kontrolle, die uns noch weiter voneinander entfernt. Deshalb rufen wir Alle dazu auf, sich zu widersetzen und am tag der Ausgangssperre einfach vor die Tür zu gehen! Dabei ist es natürlich unbedingt wichtig, verantwortungsvoll zu bleiben und gewissen Richtlinien zu folgen: Haltet genügend Abstand, trinkt nur aus euren eigenen Flaschen und wascht euch die Hände gründlich!  Geht vor die Tür, guckt euch die Lage auf den Straßen an, kommt mit den Nachbar*innen ins Gespräch! Seht nach, wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt.   Unten drunter findet ihr eine kürzere Version dieses Textes der als Flyer verwendet werden kann. Entgegen der Überwachung und Kontrolle! Solidarität statt Isolation!----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Solidarität statt Isolation!     
Aufruf zum verantwortungsvollen Bruch der Ausgangssperre
In der Corona-Pandemie müssen wir alle mit gewissen Einschränkungen rechnen. Einschränkungen, die die Ansteckungsrate verringern und damit gerade Menschen, die besonders gefährdet sind, schützen. Dazu gehören auch Verhaltensweisen wie die Verringerung der Kontakte, Abstandhalten von Anderen und gründliche und regelmäßige Hygiene. Wir alle haben in unserem Umfeld Menschen für die eine infektion fatal sein könnte. Solidarisch sein und aufeinander achten heißt Verantwortung übernehmen.
In verschiedenen Ländern und jetzt schon in Bayern ist eine Ausgangssperre eingesetzt worden; am Sonntag soll darüber beraten werden, ob ganz Deutschland eine Ausgangssperre bekommt. Das ist für uns nicht hinnehmbar! Der Staat hat sich mit dem Pandemieplan vorbehalten im Notfall beinahe sämtliche demokratische Rechte einzuschränken. Die Versammlungsfreiheit ist bereits aufgehoben, außer Kraft treten könnten in Zukunft unter anderem die Unversehrtheit und die Freiheit der Person (Ausgangssperre!), das Brief- und Postgeheimnis und die Unverletzlichkeit der Wohnung. Wir sehen nicht, wie uns diese drei Maßnahmen vor dem Virus schützen sollen. Sie zeugen mehr von Überforderung und Kontrollwahn als einem verantwortungsvollen Umgang mit der Pandemie.
Die Ansteckungsgefahr ist draußen an der frischen Luft viel geringer, wenn Abstände eingehalten werden. Die Möglichkeit, hinaus in die Sonne gehen zu können, auch ohne "triftigen Grund", ist essentiell für unsere Gesundheit. Gesund sein ist mehr als die Abwesenheit einer Corona-Infektion.Deshalb rufen wir Alle dazu auf, sich zu widersetzen! Am Tag, an dem die Ausgangssperre in Kraft tritt, werden wir trotzdem raus gehen. Dabei ist es natürlich unbedingt wichtig, verantwortungsvoll zu bleiben und gewissen Richtlinien zu folgen: Haltet genügend Abstand, trinkt nur aus euren eigenen Flaschen und wascht euch die Hände gründlich! Aber geht vor die Tür, guckt euch die Lage auf den Straßen an, kommt mit den Nachbar*innen ins Gespräch! Seht nach, wie ihr euch gegenseitig unterstützen könnt. 

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Ergänzungen

Aber aus dem Haus gehen, einkaufen und alleine oder mit Mitbewohner*innen spazierengehen soll sowieso nicht verboten werden!

Eine umfassende Ausgangssperre ist hier nicht geplant und soll auch nicht eingeführt werden. Es handelt sich Ausnahmslos um Ausgangsbeschränkungen. Nur mal zur Klarheit. Auch in Bayern ist das Einkaufen und Spazierengehen ja noch erlaubt. Eingeschränkt sind vor allem Versammlungen. Und das ist ja im Moment ja nun leider wirklich sinnvoll. 

Handydaten etc ist die Kritik natürlich berechtigt. Aber bei Ausgangsbeschränkungen hält sich das deutsche Krisenmanagement dankenswerterweise ja bisher im Gegensatz zu anderen Ländern ja deutlich zurück und setzt mehr auf Aufklärung.