Waffentransporte und Rüstungsindustrie Blockieren: Solidarität mit den Hafenarbeiter*innen von Genua

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In Genua blockierten gestern und heute Hafenarbeiter*innen zum zweiten Mal einen Frachter der saudischen Flotte “Bahri”, welcher Kriegswaffen aus der EU für den Mittleren Osten verschiffen soll. Wir solidarisieren uns mit den Hafenarbeiter*innen in Genua, indem wir auch hier in Berlin, einen Ort der Kriegsindustrie markieren.

 

 

 

 

 

In Genua blockierten gestern und heute Hafenarbeiter*innen zum zweiten Mal einen Frachter der saudischen Flotte “Bahri”, welcher Kriegswaffen aus der EU für den Mittleren Osten verschiffen soll. Die Waffen sind beispielsweise für den Einsatz im Jemen bestimmt. Dort wird die Zahl der Kriegstoten auf über 230 000 Menschen geschätzt, mehr als die Hälfte davon Kinder. Auch in anderen Ländern der Region, wie in Syrien und dem Irak, stehen die Zeichen nach wie vor auf Krieg. Riesige Gebiete wurden völlig zerstört, hunderttausende Menschen dazu gezwungen, ihre Heimatstädte zu verlassen.

 

Und während europäische Häfen dem Geschäft mit dem Krieg offen stehen, werden sie für Seenotrettungs-Schiffe geschlossen. Das ist die europäische Außenpolitik: Ohne Rücksicht auf Zerstörung wird nach militärischem Einfluss und nach Profiten für einheimische Konzerne gejagt. Gleichzeitig wird die Festung Europa verstärkt, um die Menschen, die aus zerstörten Weltregionen fliehen, an der Migration zu hindern – auch wenn das heißt, sie ertrinken zu lassen.

 

Wir solidarisieren uns mit den Hafenarbeiter*innen in Genua, indem wir auch hier in Berlin, einen Ort der Kriegsindustrie markieren. Direkt am Brandenburger Tor, 100m vom Bundestag haben führende Rüstungsunternehmen ihr Büro, wie bspw. Rheinmetall. Auch Rheinmetalls Waffen landen im Jemen. Hergstellt bspw. in Unterlüß in Niedersachsen. Ende August wird dort wieder ein Camp stattfinden, um der Kriegsindustrie für ein paar Tage Sand ins Getriebe zu werfen. Hergestellt wird auch auf Sardinien. Hier hat Rheinmetall seinen Standort, der insbesondere zum Bombenbau genutzt wird, verdreifacht. Wir werden diesen Firmen und auch der dahinter stehenden Politik keine Ruhe lassen. Kommt zu den Aktionen gegen die Aktionärsversammlung am 5.5.2020 in Berlin und vom 23.8. bis 30.8.2020 zum Rheinmetall-Entwaffnen-Camp in Unterlüß. Zeigt euch solidarisch mit den streikenden Hafenarbeiter*innen in Genua. Kein Frieden mit der Rüstungsindustrie.

 

Das Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali aus Genua sagt:
«... der Krieg beginnt hier. Als Arbeiter*innen rufen wir alle unterstützenden Städte auf, sich uns anzuschließen, um diese Todesfracht zu blockieren.»

 

War starts here – Let’s stop it here!

 

 

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