B: Wieder Toter durch Polizeieinsatz

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In Marzahn hat ein Polizist im Einsatz einen Fußgänger überfahren. Wieder ist jemand tot - wieder kennen wir nur die Version der Polizei. Einige Gedanken.

Die Presse berichtet, dass in Berlin-Marzahn ein Streifenwagen "mit Blaulicht und Eile" auf der Allee der Kosmonauten einen Passanten erfasst hat. Dieser wurde ins Krankenhaus gebracht und starb dort. Ein Alkoholtest bei dem Fahrer war angeblich negativ.

2018 hatte der sogenannte Stefan R., ein Polizist, betrunken eine Frau getötet, die gerade aus einer Parklücke herausfuhr. Das kam erst sehr spät heraus, weil Stefan R. von seinen Kollegen und Kolleginnen gedeckt wurde und vor Ort kein Alkoholtest gemacht wurde. Stefan R. ist einer dieser Polizisten, die keinen Hehl daraus machen, dass sie sich für Richter über Leben und Tot halten. In sozialen Medien hatte er des öfteren mehr Gewalt durch Polizisten gefordert und auf martialischen Bildern posiert. Er und seine Kollegen und Kolleginnen fühlen sich im Recht, wenn sie mit hundert Stundenkilometern durch die Stadt fahren. Wenn ihnen jemand im Dienst in den Weg gerät, ist er oder sie nach dieser Logik selbst schuld.

Das passiert in Berlin tatsächlich ständig, beinahe jede Woche. Die letzte Meldung, in der ein Streifenwagen von seinen Insassen als Rammbock genutzt wurde, ist keine zwei Wochen alt. Jetzt hat es in Marzahn wieder ein tödliches Ende gegeben. Wir werden vermutlich das übliche über die Geschehnisse erfahren, schließlich ermittelt wieder die Polizei gegen sich selbst. Wenn sich überhaupt jemand dafür interessieren wird. Dann wird der Getötete vermutlich selbst schuld gewesen sein. Schließlich redet die Presse der Polizei schon wieder nach dem Mund. Bei der tödlichen Einsatzfahrt war angeblich das Blaulicht an, der Fahrer soll nicht betrunken sein. Wir wissen es nicht und wir werden es nicht erfahren. Wir werden aber die Version der Polizei nicht glauben, denn wir kennen ihr Gedankengut: "Polizei marschiert - Achtung die Straße frei!"

Wie beim Mord an Maria.

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