[KA] Rechte Akteur*innen bei Fridays gegen Altersarmut Karlsruhe

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Am 24.01. fand in Karlsruhe, wie auch in anderen Städten, eine Mahnwache der Bewegung „Fridays gegen Altersarmut“ (FgA) statt. Schon im Vorfeld kamen Vermutungen auf, dass diese Gruppe von Rechten unterwandert sei. Wir haben uns deshalb die Mitglieder des Orgateams und Teilnehmer*innen der Mahnwache angeschaut und wollen hier ein paar der Akteur*innen näher beleuchten. Denn im Gegensatz zu den etablierten Medien wie dem SWR oder der BNN konnten wir auf der Mahnwache und im Orgateam durchaus Rechte ausmachen.

 

 

 

Dem ursprünglichen Organisator der Mahnwache Demirkiran Yalcin, auf Facebook nennt er sich „Latsche T V“, kann kein rechtes Weltbild nachgewiesen werden. Auch behauptete er in einem Interview er würde die Mahnwache abbrechen sobald er rechte Parolen hören würde. Auf den Hinweis, dass Rechte unter den Teilnehmer*innen seien, reagierte er jedoch nicht. So konnten diese auch ungestört an der Mahnwache teilnehmen. Doch nicht nur unter den einfachen Teilnehmer*innen waren Rechte zu finden.

 

Der Mitorganisator, Michael Pfahler, wohnhaft in derFreiburger-Str. 9, 76199 Karlsruhe,istaktives AfD-Mitglied und kandidierte bei den Kommunalwahlen im letzten Jahr auf Listenplatz 32. Er hat ein Faible für Uniformen, besonders aus der Kaiserzeit. Kein Wunder also, dass er bei sich zu Hause eine Bismarck-Büste stehen hat und besonders gerne Kaiser Wilhelm II. zitiert. Auch wenn er so nicht den deutschen Faschismus verherrlicht, so verherrlicht er doch die, die selbst Genozide zu verantworten haben und Steigbügelhalter für die deutschen Faschisten waren. Er posiert jedoch nicht nur in Uniform und spielt Krieg mit seinen Kameraden sondern besitzt auch einen Waffenschein und mehrere Kurzwaffen. Ein Blick auf sein Facebook-Profil verrät sehr schnell mit wem man es zu tun hat.

 

Ein weiterer Teilnehmer der Mahnwache am letzten Freitag war Michael Faber. Er ist ebenfalls AfD Mitglied und hat bei der Kommunalwahl in Germersheim für sie kandidiert. Neben seinem Engagement in der AfD ist er ebenfalls Mitorganisator der, seit 2 Jahren regelmäßig stattfindenden, rassistischen Aufmärsche des „Frauenbündnis Kandel“ im pfälzischen Kandel und Landau. Die „gefällt mir“-Angaben auf seinem Facebookprofil sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache und machen sein rassistisches Weltbild offensichtlich. Mittlerweile hat er diese Angaben jedoch verborgen. Wenn es ihm also um Altersarmut geht dann nur wenn „Biodeutsche“ davon betroffen sind.

 

Weitere Teilnehmer*innen der Mahnwache war eine Gruppe die man vermutlich als „Suff-Nazis“ bezeichnen würde. Sie sind nicht organisiert, treiben sich jedoch auf den meisten rechten Demos herum, meist mit einem Bier in der Hand und grölen Nazi-Parolen. Am ehesten könnte man sie dem (ehemaligen) Hool-Spektrum zuordnen.

Ein ehemaliger Akteur von „Kargida“, dem Karlsruher Pegida-Ableger, wurde ebenfalls gesichtet. Bei den Kargida-Demos war er oft mit einem T-Shirt der von der Faschistin Melanie Dittmer gegründeten, „Identitären Aktion zu sehen. Bei einer Sitzblockade deren Ziel es war einen dieser Aufmärsche zu stoppen, trat er dem heutigen Bundestagsabgeordneten Michel Brandt ins Gesicht.

 

Daneben gab es auch Teilnehmer*innen die den Holocaust leugneten, die Schuld Deutschlands am 2. Weltkrieg verneinten und einer „jüdischen Weltverschwörung“ die Schuld für die Altersarmut in Deutschland gaben.

 

Der Organisator, Demirkiran Yalcin, muss sich also die Frage gefallen lassen weshalb er zusammen mit Rassist*innen, gewaltbereiten Faschos und Holocaustleugner*innen zusammen auf der Straße steht. Genauso sollte sich das jede*r Teilnehmer*in fragen. Sollte er sich also nicht klar nach Rechts abgrenzen und Faschos weiterhin in seinem Orgateam und auf seinen Mahnwachen dulden, muss er in Zukunft mit entschiedener antifaschistischer Intervention rechnen.

 

 

 

[1] Michael Pfahler

 

[2] Michael Faber

 

[3] Fascho, Identitäre Aktion

 

[4,5] Suff-Nazis

 

[6] Demirkiran Yalcin

 

 

 

 

 

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