Unangekündigte Anti-Knast-Kundgebung

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Am Abend des 31.12.19 versammelten sich sich ungefähr 30 Menschen zu einer nicht öffentlich beworbenen Kundgebung am Tübinger Knast. Dieser dient neben der Untersuchungshaft auch der Zivilhaft, es werden dort also z.b. Menschen eingesperrt die abgeschoben werden sollen, die die Strafe fürs Schwarzfahren nicht bezahlen können oder von denen eine Aussage vor Gericht erzwungen werden soll.

 

 

 

Mit einem Grußwort, Feuerwerk und Parolen wurden die Gefangenen gegrüßt. Diese freuten sich offensichtlich sehr über den spontanen Besuch, was sie durch Winken, (Zu-)Rufen und gegen die Gitter klopfen klar machten.

 

Durch die Mobilisierung unter der Hand, die Nicht-Anmeldung und die schnelle Durchführung der Kundgebung wurde jeglicher Repression aus dem Weg gegangen, so dass die anrückenden Bereitschaftsbull*innen nur noch genervt in der Gegend rumstehen konnten.

 

Grüße senden wir auch an die drei von der Parkbank und die Liebig 34.

 

Für ein unruhiges 2020!

 

 

 

 


 

 

Grußwort (geklaut und abgeändert):

 

Hallo liebe Menschen hinter den Mauern dieser Welt, wir stehen hier draußen in relativ beschissenen, gewalttätigen Verhältnissen. Ihr seid dort drinnen, unter noch beschisseneren und ebenso gewalttätigen Verhältnissen. Hinter dicken Mauern und Stacheldraht. Ihr sitzt dort, weil euch vorgeworfen wird gegen vorgegebene Gesetze verstoßen zu haben, aus welchen Gründen auch immer. Ihr sitzt dort, weil ihr euch nicht an die Regeln des Staates gehalten habt. Knäste stellen eine extreme, brutale und widerliche Form der Herrschaftsausübung und Unterdrückung des Staates im Kapitalismus dar.
Wir stehen hier draußen, weil wir eine Gesellschaft erreichen wollen, in der es kein Eigentum, keine Grenzen, aber auch keine Herrschaft von Menschen über Menschen, keinen Sexismus, keine Homophobie, keinen Rassismus und keine anderen Unterdrückungsmechanismen, und auch keine Knäste mehr gibt!
Wir stehen nicht hier draußen weil wir jeden Gesetzesbruch für eine fortschrittliche Tat halten. Gleichzeitig halten wir das Einsperren von Menschen für keinen sinnvollen Umgang mit Gewalttaten und sind davon überzeugt, dass Gefängnisse nichts ändern.
Wir stehen hier draußen, um euch unsere Solidarität auszudrücken, euch weiterhin viel Mut und Durchhaltevermögen und ein besseres 2020 zu wünschen!
Für den Kommunismus! Für die Anarchie!

 

 

 

 

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