[PK] Freiheit für Daniela Klette!
Nach Jahrzehnten öffentlicher Fahndung ist Daniela Klette im Februar 2024 festgenommen worden. In den letzten Jahren wurde die Hetzjagd von Behörden und Medien gegen sie und weitere Genoss:innen extrem verschärft. Die RAF forderte den Staat heraus und griff einzelne Repräsentanten von Staat und Kapital an. Diese wollen sich nun stellvertretend an Daniela, die sie der „Dritten Generation“ (der RAF) zuordnen, rächen.
Auch die Fahndung nach den Genossen Ernst-Volker und Burkhard läuft weiterhin auf Hochtouren. Von Letzterem erschien kürzlich ein Brief, der sich an die linke Bewegung richtete und deutlich machte, dass Burkhard trotz seines jahrzehntelangen Aufenthaltes im Untergrund nicht an politischem Bewusstsein und Kampfwillen verloren hat.
Im Frühjahr 2025 wird der Beginn des Prozesses von Daniela erwartet. Am 25.3. soll er in Celle starten.
Wir sind solidarisch mit Daniela Klette, die sich in den 70ern in der Roten Hilfe politisierte und später dem bewaffneten Kampf anschloss. Es war eine Zeit der Hoffnung auf gesellschaftliche Brüche. Eine Zeit von internationalen Revolten und verschärfter Klassenkämpfe. Während USA und BRD in Vietnam einen barbarischen Krieg führten, wurden hierzulande Studierendenproteste brutal bekämpft und ehemalige Nazi-Größen wieder in bedeutenden Institutionen platziert.
Auch wenn der bewaffnete Kampf von Stadtguerilla-Gruppen, der sich ab Ende der 60er Jahre in verschiedenen westlichen Metropolen entwickelte, scheiterte, war er doch der letzte konkrete Versuch von organisierten Revolutionär:innen in unseren Breitengraden in die Offensive zu gehen, um die kapitalistische Herrschaft zu stürzen. Damit ist die Geschichte der RAF auch ein Teil unserer Geschichte und ein wertvoller Erfahrungsschatz für revolutionäre Bewegungen heute – trotz allen programmatischen und strategischen Unterschieden. Eine fruchtbare Auseinandersetzung mit dieser Geschichte beinhaltet für uns sowohl die Legitimität des damaligen Versuches zu betonen und seine Stärken anzuerkennen, als auch sein Scheitern ernstzunehmen und zu analysieren.
Wichtig ist für uns dabei, Ansätze revolutionärer Politik immer im Kontext der jeweiligen internationalen Situation des Klassenkampfs zu betrachten und zu sehen, dass ohne praktische Versuche auch keine Erkenntnisse zu haben sind. Die Kämpfe von damals und von heute sind dadurch verbunden, dass sie auf die gleichen gesellschaftlichen Fragen antworten. Daniela schreibt in ihrem Grußwort an die diesjährige Rosa-Luxemburg-Konferenz: „Der Zustand der heutigen Welt zeigt überdeutlich, dass die Fragen nach der Überwindung dieser Zustände gerechtfertigt waren und heute notwendig sind. Diese Fragen sind Fragen an uns alle, und wir werden sie nur kollektiv und in großen Bewegungen beantworten können.“
Daniela, Ernst-Volker und Burkhard haben mit ihrer früheren politischen Arbeit, ihrem Leben in der Illegalität und ihren jüngsten Statements selbst Teile zu dieser Auseinandersetzung beigetragen: Sie haben eine Handlungsfähigkeit demonstriert, die diesem Staat trotz seines High-Tech-Repressionsapparats ein paar Jahrzehnte lang alt aussehen lassen hat. Und sie zeigen, dass eine Kontinuität von revolutionärem Bewusstsein trotz Brüchen von Bewegungen und Kämpfen und trotz harter Repression möglich ist.
Die Herrschenden haben mit ihrer polizeilichen Hetzjagd, ihren Denunziationsaufrufen, ihren unsäglichen Hetz- und Verdummungskampagnen gegen die ehemaligen RAF Genoss:innen bewiesen, dass sie darauf aus sind, ihr revolutionäre Erbe zu vernichten. Das steht heute, in einer Zeit, in der die herrschende Politik an Legitimität verliert, im direkten Zusammenhang mit zunehmenden staatlichen Angriffen auf kämpferische antikapitalistische Politik im Gesamten.
Ein offensiver und politischer Umgang mit dem anstehenden Prozess gegen Daniela ist wichtig, um den Spieß hier umzudrehen: Um Solidarität, Kontinuitäten und Perspektiven revolutionärer Politik in den Mittelpunkt zu rücken. Das ist auch als Signal in einer Zeit wichtig, in der Haftstrafen gegen Genoss:innen generell wieder zunehmen.
Wir erwarten von der bürgerlichen Klassenjustiz in ihrem Siegestaumel keine Gerechtigkeit.
Verteidigen wir Daniela und unsere Geschichte!
Freiheit für Daniela und alle inhaftierten Genoss:innen!
Glück und Kraft allen Untergetauchten!
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Ergänzungen
Freiheit und Glück!
Demonstration Freiheit und Glück in Knast und Untergrund!
Solidarität mit Daniela Klette, Burkhard & Volker!
Freiheit für alle Gefangene!
22.02.25 | 18:30Uhr | Berlin Oranienplatz
Aufruf DE: https://de.indymedia.org/node/489343
Aufruf EN: https://de.indymedia.org/node/491064