[nbg] Nachreichung: Bericht zur Silvesterdemo

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Am späten Abend des 31. Dezembers versammelten sich etwa 60 Aktivist*innen im Nürnberger Viertel Gostenhof. Grund dafür war die Silvesternacht, an der man traditionell zum Knast geht, um dort den grauen Alltag der Inhaftierten mit etwas Feuerwerk zumindest etwas zu durchbrechen. In diesem Jahr gab es dazu mal wieder eine unangemeldete Demo, insbesondere deswegen, weil unsere Genossin Hanna seit Anfang Mai 2024 in der Frauen-JVA in Untersuchungshaft sitzt.

Um circa halb zwölf lief man unter lauten Sprechchören wie "Free Hanna", "Freiheit für alle politischen Gefangenen", "Liebe und Kraft in Untergrund und Haft" oder auch "Auf der Straße, vor Gericht - Antifa bleibt notwendig" los. Während der Demonstration wurde ununterbrochen Pyrotechnik abgebrannt und Botschaften an umliegende Wände gesprüht. So ging es weiter bis zur JVA. Dort angekommen wurden die Knastmauern mit mehreren Parolen verschönert. Außerdem bekam die Mauer noch ein paar Farbkugeln ab. 

Vor dem Knast schloßen sich noch einige Leute der Menge an, sodass man insgesamt etwa 100 Personen zählte. Man lief bis auf Höhe der Frauen JVA, um dort weiter Rakten über die Mauer zu schießen und Hanna sowie auch den anderen Gefangenen mit Sprechchören etwas Mut zu spenden. Die Action draußen wurde von den Leuten drinnen gut wahrgenommen und man konnte immer wieder Rufe der Gefangenen hören.

Die Bullen ließen sich in diesem Jahr glücklicherweise nicht sehen, sodass wir unsere Solidarität ohne lästige Sabotage-Versuche der Cops zeigen konnten.

Wir wollen an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass Hannas Prozess am 19. Februar in München beginnen soll. Wir rufen alle auf, sich solidarisch zu zeigen! Spendet, Fahrt zu den Prozessen, redet über Hannas Fall.

Kurz zu den Hintergründen:

Hanna wird vorgeworfen mit anderen, ebenfalls von den Repressionsbehörden verfolgten, Antifas im Februar 2023 an Auseinandersetzungen mit Neonazis teilgenommen zu haben. Das ganze soll im Rahmen des neonazistischen "Tag der Ehre", der jedes Jahr in Budapest von hunderten Faschist*innen begangen wird, stattgefunden haben. Wer sich für genauere Hintergründe zum sogenannten "Tag der Ehre" sowie zu der damit verbundenen Repression gegen Antifas interessiert, kann sich entweder unter basc.news oder - insbesondere für Hannas Fall - alleantifa.noblogs.org informieren.

 

FREE HANNA - FREE ALL ANITFAS

 

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