Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen
Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen.
Silvester ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch ein Moment des Innehaltens. Während viele von uns den Jahreswechsel in Freiheit genießen, gibt es andere, die diese Freiheit nicht erfahren dürfen. Traditionell kommen zur Silvesternacht Protestierende vor Gefängnissen zusammen, um ihre Solidarität mit den Gefangenen auszudrücken.
Derzeit sitzen rund 50.000 Menschen als Strafgefangene in deutschen Haftanstalten. Menschen sitzen in diesen Zellen, weil sie gegen gesellschaftliche Probleme kämpften oder sie infolge von Ausgrenzung, Armut oder anderen Gründen in Konflikt mit einem oft ungerechten Gesetz geraten sind. Der Knast ist ein Unterdrückungssystem sondergleichen, der Ungleichheit, Ausgrenzung und Gewalt reproduziert. Menschen werden ihrer Freiheit beraubt und isoliert, während die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten und die Ursachen von Armut und Diskriminierung unangetastet bleiben. Gefängnisse dienen nicht der Gerechtigkeit, sondern der Aufrechterhaltung von Kontrolle und Herrschaft.
Die Unterdrückung betrifft nicht nur Menschen in Gefängnissen. In Deutschland leben mehrere hundert Millionen Tiere als Opfer der Ernährungsindustrie in Gefangenschaft. Sie werden als bloßer Mittel zum Zweck behandelt und haben in den allermeisten Fällen keine Chance, Freiheit zu erlangen. Sie werden eingesperrt, ausgebeutet und getötet, um Profit und Konsum zu dienen. In völlig absurder Weise wird damit Gewalt, Kontrolle und Herrschaft über andere Lebewesen normalisiert.
Ob Menschen im Knast oder Tiere in Käfigen – Unterdrückungsstrukturen sind allgegenwärtig und müssen gemeinsam bekämpft werden. Weibliche Kühe werden gefangen gehalten, nur damit ihnen Milch abgenommen werden kann. Aktivist:innen sitzen im Knast, weil sie sich für eine gerechtere Welt eingesetzt haben. Hühner verbringen ihr Leben in Käfigen und warten dort auf den Tod. Menschen werden gefangen gehalten, weil sie sich keine Fahrkarte leisten konnten und so die Ersatzfreiheitsstrafen wegen Fahrens ohne Fahrschein vollstreckt werden. Menschen werden an EU-Außengrenzen zurückgewiesen, weil sie im falschen Land geboren sind.
Menschen und Tiere sind unterschiedlich. Sie sind jedoch alle Opfer eines Systems, das sich anmaßt, über den Wert eines Lebens bestimmen zu können.
Reißt die Mauern ein!
No Prisons
No Borders
No Fences
No Cages
#FreedomForAll #FreiheitFürAlle
– Es handelt sich um ein Statement einzelner Ortsgruppen von Animal Rebellion, das nicht zwangsläufig die Meinung aller Ortsgruppen und Mitglieder wiedergibt. –