(B) Antifaschistische Intervention gegen die Neonazitrainings im Sportkomplex Rennbahnstraße
Am Donnerstag, den 28.11.2024, versammelten sich ca. 80 Antifaschist:innen, Anwohner:innen & Sportvereinsmitglieder vor dem Eingang zum Sportkomplex in der Rennbahnstraße zu Beginn der üblichen Trainingszeit des TSC Preußen 97. Sportler:innen anderer Sportvereine, die zum Training aufs Gelände gingen, wurden über das rechte Treiben des TSC Preußen 97 in der Halle auf dem Sportkomplex informiert & es wurde klar gemacht, dass der Kiez aktiv bleibt, bis die Faschos vertrieben wurden. Mit einer kraftvollen, lauten Demonstration und dem Zuspruch vieler Nachbar:innen liefen die Teilnehmenden dann noch zum Antonplatz durch den Kiez, in dem auch der Vorsitzende Manfred Rutz wohnt.
Der für den Nutzungsvertrag mit dem TSC Preußen 97 zuständige Stadtrat Jörn Pasternak (CDU) verkündete einen Tag zuvor dem Tagesspiegel gegenüber stolz, dass der Vereinsvorsitzende Manfred Rutz sich bei ihm gemeldet und die Faschos aus dem Indymedia Outing von 2022 1) nun nach mehr als zwei Jahren rausgeworfen hätte. Also alles erledigt und Jörn kann endlich seinen Abschlussbericht der BVV vorlegen & sich den für ihn wirklich wichtigen Fragen, wie Hausfriedensbruch-Anzeigen an Basketballspielende Jugendliche zu verteilen 2), wieder vollends widmen? Ganz so einfach wie Pasternak sich die Sache machen will ist es leider nicht! Ein Großteil der in dem Artikel erwähnten Nazis trainiert nicht mehr auf dem Sportkomplex. Den Platz von NPD, Identitärer Bewegung und AFD nahmen, vermutlich vermittelt durch Christian Schmidt, der das sinkende Schiff NPD zu dieser Zeit Richtung Dritter Weg verließ, bereits letztes Jahr Mitglieder des Dritten Wegs und vor allem dessen Jugendorganisation NRJ ein. Erik Storch, Anführer der NRJ, nutzt diese Trainings nachweislich um Teenager über ein Sportangebot an die Parteistrukturen heranzuführen und sie im Zuge dessen mit deren faschistischer Ideologie zu indoktrinieren.
Dass Manfred Rutz die Meldung über den Ausschluss bestimmter Mitglieder genau an dem Tag absetzt, als unsere Kundgebung bekannt wurde, ist aus unserer Sicht kein Zufall. Viel eher ist anzunehmen, dass Rutz unbedingt verhindern möchte, dass Menschen ihm vor Ort auf die Finger schauen, die Presse weiter berichtet und er letztendlich die Halle & Förderfähigkeit seines Vereins verliert. Dass er der handvoll Faschos, die im Bericht von 2022 vorkommen ein temporäres Trainingsverbot erteilt, bis Gras über die Sache gewachsen ist, löst nicht das Problem. Es ist davon auszugehen, dass der Dritte Weg & die NRJ dort weiter durch ihn im Straßenkampf trainiert werden. Die bedrohliche Situation für andere Sportplatznutzer:innen bleibt bestehen. Immer noch kommen Faschos aus ganz Berlin in unseren Kiez zu Kampfsporttrainings, pumpen sich hier auf und begehen dann berlinweit Übergriffe auf alle, die nicht in ihre faschistisches Weltbild passen. Dass der Dritte Weg / NRJ sich immer mehr hochrüstet und auch zu Kampfsporttraings in öffentlichen Parks zunehmend bewaffnet erscheint 3) verschärft die Problematik nur noch weiter.
Für uns bleibt es deshalb dabei: Jörn Pasternak mach deinen Job! Wir fordern die Umsetzung des BVV-Beschlusses von September, die besagt, dass alle Möglichkeiten den Faschisten den Nutzungsvertrag zu entziehen ausgeschöpft werden! Der TSC Preußen 97 ist kein normaler Sportverein. Es ist nicht davon auszugehen, dass dort nicht-rechte Mitglieder trainieren. Die Abschottung des Vereins und das jahrelange Training von Faschisten sprechen für sich: Manfred Rutz ist kein argloser Trainer, der ein paar Jung-Faschos in seinem Verein übersehen hat, sondern rüstet hier gezielt Führungskader der faschistischen Szene in Berlin hoch und ist damit mit verantwortlich für die Übergriffe der letzten Monate! Und dass das Bezirksamt ihn dabei durch die kostenlose Überlassung der Halle aktiv unterstützt ist keinen Tag länger hinzunehmen!
Wenn ihr euch mit uns vernetzen wollt oder weitere Hinweise zu den Trainings des TSC Preußen 97 habt wendet euch gerne an schautnichtweg@proton.me
1) https://antifa-nordost.org/12869/indymedia-vereint-zuschlagen-gemeinsames-kampfsporttraining-von-npd-ib-und-afd-in-berlin/
2) https://www.tagesspiegel.de/berlin/kritik-an-strafantragen-gegen-berliner-schuler-solchen-tatendrang-wurden-wir-uns-beim-platzverweis-von-neonazis-wunschen-12511589.html
3)https://leute.tagesspiegel.de/lichtenberg/macher/2024/07/15/369012/bewaffnete-neonazis-trainieren-in-lichtenberg/