Frauenrevolution in Rojava verteidigen!
Angriffe auf die Revolution in Rojava - Aufruf zur Aktion und Solidarität
Seit mehreren Tagen kommt es in Syrien zu einer erneuten militärischen Ausbreitung dschihadistischer Kräfte. Dabei wurden zu Beginn Gebiete unter der Kontrolle des syrischen Staates angegriffen. Jedoch wurden auch Shehba, eine Region Rojavas überfallen. Ebenso wurde der Stadtteil Sheikh Maqsood in Aleppo umzingelt. Auch dieser wurde demokratisch selbstverwaltet und ist Teil der DAANES (Demokratischen Autonomen Administration Nord- und Ost Syrien).
Das Kanton Shehba sowie der Sadtteil Sheik Maqsood sind größtenteils kurdische bevölkert. Hier wurden die Prinzipien der Rojava Revolution umgesetzt gelebt. Eine Revolution welche die Grundlagen Frauenrevolution, radikale Demokratie sowie Ökologie hat. Mit einem demokratischen System aus Räten, Kommunen und Kooperativen organisiert sich die Gesellschaft hier selbst.
Mit der Offensive vom 27.11.24 und der darauf folgenden Besetzung Shehbas ist die Revolution in Rojava ist den schwersten angriffen seit 2019 ausgesetzt. In diesem Jahr gab es eine Invasion des Gebiets Serekniye von Seiten der Türkei und ihren islamistischen Söldnern.
Die Lage vor Ort
Die Offensive ging zu Beginn von HTS (Hayʼat Tahrir al-Sham) aus. HTS ist eine dschihadistische Gruppe, die sich aus die aus der Al-Nusra Front gebildet. Diese ist wiederum der syrische Ableger des islamistischen Al-Qaida Netzwerkes. HTS arbeitet seit Jahren auch mit der Türkei zusammen. Es existieren türkische Stützpunkte in den von der HTS kontrollierten Gebiet, das auch von der gemeinsamen Grenze mit der Türkei profitiert.
Nördlich der von der HTS kontrollierten Gebiete liegt der Kanton Afrin. Dort wurde 2012 als eines der ersten Kantone die Autonomie ausgerufen hat und die Prinzipen der Frauenrrevolution umgesetzt. 2018 wurde es von der Türkei, gemeinsam mit Dschihadistischen Söldner der SNA besetzt.
Die SNA setzt sich aus verschiedenen islamistischen Milizen und Gruppen zusammen, die zum großen Teil auch aus Überresten des sog. Islamischen Staates bestehen. Sie agieren als Proxys, also als verlängerter Arm der Türkei und verwalten die besetzten Gebiete mit einer islamistischen Ideologie. Das Gebiet wurde seit der Besetzung durch die gezielte Vertreibung kurdischer Menschen und der Ansiedlung arabischer Familien ethnisch gesäubert. Seither kommt es täglich zu Gewalt, Ermordungen, Entführungen, Unterdrückung und Zerstörung der Natur in einem Gebiet, das vorher vom syrischen Bürgerkrieg verschont geblieben ist.
Im von Afrin südlich gelegenen Kanton Shehba das unter der Kontrolle der DAANES liegt, sind viele dieser Menschen in Geflüchteten Lagern untergekommen.
Doch mit der Offensive der HTS von Idlib in Richtung Aleppo, kam es auch zu einer Invasion der der SNA von Norden nach Shahba. Dies ist ein direkter Angriff auf die Revolution in Rojava und stellt eines der Hauptziele der aktuellen Entwicklungen dar.
Interessen Lokaler und globale Akteure
In den westlichen Medien werden die Dschihadistischen Kämpfer der HTS und SNA als „Rebellen“ betitelt, da diese gegen den aktuellen Machthaber Assad vorgehen. Dieser ist für deine Brutalität und dem Einsatz von chemischen Waffen gegen die eigene Bevölkerung während des syrischen Bürgerkriegs bekannt geworden. Auch ist Assad mit Russland und dem Iran verbündet. Durch deren Unterstützung war es Assad möglich sich noch über Jahre an der Macht zu halten. Russland wiederum kann durch die Unterstützung Assads seinen Einfluss auf den Mittleren Osten sicherstellen und auch der Iran kann seine Interessen in Syrien verfolgen.
Die Lage und Interessen unterschiedlicher globalen Kräfte sind gegenläufig und die Lage vor Ort erzeugt ein komplexes Bild. Es ist nun wieder deutlich geworden, das der Mittlere Osten Schauplatz eines dritten Weltkrieges ist. Aufgrund der Kriege in der Ukraine und dem Libanon sind Russland sowie der Iran geschwächt. Diese Schwäche wurde von andern Kräften und ihren Proxys genutzt.
Die HTS möchte ihre islamistische Ideologie in weitere teile Syriens tragen, um sich dort zu etablieren. Dies passiert in Übereinkunft der Türkei und damit der Zweitgröße NATO Armee, welche seit Jahren die Region gezielt destabilisiert.
Doch keiner dieser Kräfte in der Region, weder Russland, die Türkei, Assad, die NATO, SNA, HTS, noch der Iran oder Israel, keine dieser Kräfte haben das Potenzial die aktuelle Situation zu lösen und die lang anhaltenden gesellschaftlichen Probleme in der Region zu beheben. Viel mehr noch verschärfen die aktuellen Entwicklungen die Krise noch weiter.
Gegen Assad, HTS und Erdogan! - Frauenrevolution verteidigen!
Die Revolution in Rojava steht jedoch für einen dritten Weg, jenseits der staatlichen Mentalität.
Dort wird von der Gesellschaft seit nun 12 Jahren ein demokratisches System aufgebaut, dass das gemeinschaftliche Leben unterschiedlicher Religionen und Ethnien ermöglicht. Mit ihren Grundpfeilern: Frauenbefreiung, radikale Demokratie und Ökologie ist die Revolution ein Hoffnungsschimmer für Frieden in der Region. Auch bietet sie eine Perspektive für freiheitliche Kämpfe weltweit.
Es gilt deshalb jetzt Position zu beziehen und die Revolution in Rojava zu verteidigen. Alle emanzipatorischen, demokratischen Kräfte und Freiheitssuchenden Menschen sind jetzt gefragt zusammen zu stehen.
Dies ist ein Aufruf in Aktion zu treten. Dabei ist aufgrund der dynamischen Lage eine schnelle Reaktion nötig. Es sind deutsche Waffen die unsere Freund:innen ermorden, es ist die deutsche Politik, die diese Aggressionen unterstützt und ermöglicht und auch hierzulande jubeln islamistische Verbände der HTS und SNA zu. Werdet aktiv und kreativ, beteiligt euch an Aktionen, tragt eure Wut und Solidarität auf die Straßen.
Es lebe der Widerstand von Sheikh Maqsood und Shahba!
Biji Berxwedana Rojava!
Jin Jiyan Azadi!
Hoch die internationale Soliarität!
------------------------------------------------------------------------------------------
Verfolgt die aktuellen Entwicklungen und bleibt wachsam!
Informationen zu den Angriffen und der aktuellen Lage:
https://womendefendrojava.net/de/