Besetzung einer Villa in Freiburg - Schaffung von selbsverwalteten Wohnraum

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Menschen in der besetzten Villa mit Leuchtfackeln

 

 

In der Nacht vom 11.11 auf den 12.11 wurde eine leerstehende Villa in der Maria-Theresia-Straße besetzt. Dieses riesige Haus steht trotz der akuten Wohnungsnot in Freiburg ungenutzt leer. Heute haben die Besetzer*innen die Villa wieder der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, um diese gemeinsam zu bewohnen.

 

 

 

Ungerechte Wohnraumverteilung, überhöhte Mieten und die unverantwortliche Spekulations- und Leerstandskultur haben Folgen: Wer in Freiburg - Deutschlands viertteuerstem Wohnungsmarkt auf der Suche nach einer Wohnung ist, braucht Kontakte, viel Geld oder viel Zeit. Der Mangel an Sozialwohnungen treibt derweil die Zahl der Wohnungslosen in die Höhe.
Wir fordern, dass vorhandener Leerstand sinnvoll genutzt wird und schon bestehender Wohnraum sozial gerecht verteilt wird! Ein Dach über dem Kopf zu haben ist ein Grundrecht für alle und dient nicht zur Bereicherung für Investoren und Reiche!

 

Die Lösung, die der Stadt einfällt um den Freiburger Wohnungsnotstand entgegenzutreten, ist das Viertel 'Dietenbach' zu bauen. Dieses Projekt ist leider weder grün noch sozial, wie gern von offiziellen Stellen angepriesen. Für den Bau will die Stadt - trotz unterschiedlicher Alternativpläne - einen großen Teil des Langmattenwäldchens roden. Dieser Wald ist bewohnt von Fledermäusen, von Vögeln, Insekten und Kleinsäugern, 21 Arten stehen auf der roten Liste der stark bedrohten Tierarten. Groß geworben wurde außerdem mit sozialem Wohnungsbau - gefördert für überschaubare 15 Jahre. fraglich ist, wie viel dieser Versprechungen am Ende der Investorinnensuche übrig bleibt. In Solidarität mit dem rodungsbedrohten Dietenbachwald (auch Langmattenwäldchen genannt) und der dortigen Waldbesetzung entziehen wir nun dieses Haus dem Spekulationsmarkt!

 

 

In den letzten Jahren wurden viele Freiräume genommen oder zerstört, sei es der Späti am Lederleplatz oder die Hausbesetzung 'G19' in der Gartenstraße. Orte, an denen sich Menschen für mehr Kontakt und Subkultur eingesetzt haben. In dem besetzten Wald 'Dieti' hat sich in den letzten drei Jahren lang ein Freiraum aufgebaut, in dem Menschen gemeinsam gewohnt und eine solidarischere Art des Miteinanders erarbeitet haben.
Gegen ein Freiburg der Reichen und Vermögenden!

 

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