Pressemitteilung: Queerfeministische Mobilitäts-Zubringerrademo gegen den Ausbau der A100
Berlin, 11.09.2024 – Für den Schutz unserer queeren und progressiven Safe Spaces – Nein zum Club- und Stadtfresser A100!
Am kommenden Freitag um 15:00 Uhr startet eine queerfeministische Mobilitäts Zubringer-Raddemo mit einer Auftaktkundgebung vor dem Bundesverkehrsministerium (Invalidenpark), um ein starkes Zeichen gegen den geplanten Ausbau der A100 zu setzen. Diese Autobahn bedroht wertvolle kulturelle Freiräume, die Berlin ausmachen – insbesondere die Safe Spaces der LGBTQIA+ Community und progressiven Gesellschaft. Die Raddemo endet um ca. 17:00 Uhr bei der A100 Wegbassen-Demo am Club About Blank, wo FLINTA*-Gruppen wie das FLINTA* Club Deck, Femunity Berlin und What a Playground mit Musik begleiten.
Berlin lebt von seiner Vielfalt, Kreativität und kulturellen Freiräumen. Diese einzigartigen Orte sind nicht nur für die Clubszene unverzichtbar, sondern auch für den gesellschaftlichen Wandel und die Gestaltung einer gerechten, lebenswerten Stadt. Der geplante Ausbau der A100 gefährdet jedoch genau diese Räume, die dringend benötigt werden, um kulturelle Innovationen, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz voranzutreiben. Deshalb fordern wir gemeinsam eine Mobilitätswende, die den Ausbau des Rad- und Nahverkehrs statt neuer Autobahnen in den Fokus rückt.
Pilar Jordan von FLINTA* CLUB DECK betont:
„Die Wichtigkeit der Demo liegt auf der Hand: Durch den Ausverkauf der Stadt und die umweltschädigende Planung der Politik stehen wir kurz davor, unsere Freiräume für immer zu verlieren. Alles, wofür Berlin steht, wird mit einer über 50 Jahre alten Verkehrsplanung zerstört. Das Sinnbild der autogerechten Stadt, nach dem man damals gestrebt hat, ist der reine Umweltwahnsinn. In Berlin haben wir unsere eigene Kultur. Wir wollen, dass es so bleibt. Die Politik und die Investoren müssen endlich die Ohren aufmachen und uns zuhören. Wir werden laut sein – laut und unbequem – und wir fangen gerade erst an!“
Lena von What a Playground fügt hinzu:
„Berlin war seit mehreren Jahrzehnten immer geprägt von Subkultur und hat sich international so einen attraktiven Status für Tourismus und die Tech-Industrie erarbeitet. Doch mittlerweile beobachten wir, dass dieses Wachstum weder ökologisch noch sozial nachhaltig gedacht wird. Subkulturelle Orte, die ursprünglich Treiber für soziale, kulturelle und wirtschaftliche Innovationen waren, sterben aus. Und die Chance, sich wie Kopenhagen oder Barcelona als Vorreiterin einer nachhaltigen Stadt-, Verkehrs- und Klimapolitik zu positionieren, wird verpasst.“
Toni und Vanessa von Femunity Berlin erklären:
„Der geplante Ausbau der A100 bedroht genau das, was Berlin ausmacht: Räume für Kultur, Solidarität und Austausch. Wenn Kulturorte und Freiräume verschwinden, wird es für uns Künstlerinnen immer schwieriger, unsere Arbeit in der Stadt fortzusetzen. Berlin, einst bekannt als kreative Oase für nicht-kommerzielle Kunst und FLINTA, droht diese Vielfalt zu verlieren. Kreative müssen immer weiter an den Stadtrand ziehen, um überhaupt noch Platz für ihre Projekte zu finden. Das gefährdet nicht nur die Kunst, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. Denn Kultur bringt Menschen zusammen, schafft Dialog und stärkt Gemeinschaften. Wenn wir diese Orte verlieren, verlieren wir auch das Herz dieser Stadt – und das ist es, was Berlin so besonders macht. Wir dürfen das nicht zulassen!“
Penelope von Queermany Berlin macht deutlich:
„Als Transfrau kenne ich die alltäglichen Ungerechtigkeiten nur zu gut. Deshalb ist es besonders wichtig, für eine gerechte und nachhaltige Stadt einzutreten. Der Ausbau der A100 bedroht unsere queeren Freiräume und verstärkt soziale sowie ökologische Ungleichheiten. In Zeiten wachsender faschistischer Tendenzen müssen wir umso entschlossener für unsere Freiräume und unsere Zukunft kämpfen!“
Die Raddemo wird unterstützt von zahlreichen Gruppen und Initiativen, darunter BI A100, Respect Cyclists Berlin, Changing Cities, Fridays for Future Berlin, BUND Berlin, Clubliebe, Volksinitiative Berlin Autofrei sowie mehreren queerfeministischen Organisationen wie Queermany Berlin, Netzwerk Queerfem und Femunity Berlin. Gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen gegen den Ausbau der A100 und für den Erhalt unserer Freiräume.