Kritik an Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Kritik an Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Mit diesem Brief möchten wir zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Akteur*innen und Mitarbeiter*innen des Vereins Ärzte gegen Tierversuche aufrufen.
Wir sind eine kleine Gruppe von herrschaftskritischen Tierbefreier*innen, die aufgrund des wissenschaftlichen Standpunktes von ÄgT Mitglieder sind bzw. waren und/oder den Verein unterstützenswert finden bzw. fanden. Wir denken, dass der Verein gute Arbeit für den Kampf gegen Tierversuche leistet, dennoch gibt es einige Gründe, die wir kritisieren müssen.
Zusammengefasst geht es dabei um die Offenheit gegenüber nicht-wissenschaftlichen (esoterischen und verschwörungstheoretischen) Theorien und rechten Parteien, wobei wir hier nur auf letzteres eingehen.
Der Verein befragt zu verschiedenen Wahlen die Parteien nach ihrer Position zu Tierversuchen und veröffentlicht die Übersicht auf der Homepage, rechte Parteien werden laut Vorstand nicht miteinbezogen. Letztes Jahr war jedoch die AfD dabei, nun wurde für die Bürgerschaftswahl in Bremen die Partei "Bürger in Wut" gefragt, bei der mit dem ersten Blick auf die Homepage klar wird, dass sie sich im rechten Spektrum befindet.
(http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/images/pdf/landtagswahlbremenuebersicht_end.pdf)
Auf Kritik von Mitgliedern wird abweisend und gereizt geantwortet – man solle das kleine Team von Mitarbeiter*innen nicht ständig mit Kritik und Fragen nerven, da sie bereits so viel zu tun hätten. Eine kritische Reflexion findet hier nicht statt, stattdessen erwartet man Lob und loyale Mitglieder, welche die Arbeit des Vorstandes einfach akzeptieren sollen.
Glücklicherweise war es so, dass sowohl damals die AfD, als auch jetzt die Bürger in Wut nicht auf die Anfrage des Vereins reagiert haben. Hätten die Parteien jedoch eine im Sinne des Vereins positive Einstellung zu Tierversuchen, hätten ÄgT somit Werbung für diese Parteien gemacht.
Wir erwarten, dass auch von einem „politisch neutralen“ Verein klare Grenzen gezogen werden, da selbst eine vermeintlich objektive Darstellung von Parteiprogrammen politische Konsequenzen hat.
Deswegen wünschen wir uns eine Stellungsnahme vom Verein zu diesem Brief und hoffen auf eine kritische Auseinandersetzung mit ihren eigenen Standpunkten.