[LB] Blockaden und Aktionen gegen AfD-Veranstaltung in Ludwigsburg
Gestern lud der Ludwigsburger Kreisverband der „Alternative für Deutschland“ zu einer Veranstaltung in die Musikhalle beim Ludwigsburger Bahnhof. Neben einer Bündniskundgebung gab es Blockaden in unmittelbarer Nähe der Halle, ein paar kleine Aktionen gegen nachkommende AfDler und im Anschluss eine Antifa-Spontandemonstration Richtung Stadt.
Schon ab 18 Uhr stellten sich Menschen an die von der Polizei aufgereihten Gitter und begannen, Parolen zu rufen. Im weiteren Verlauf des Abends versammelten sich ungefähr 400 Menschen hinter den Transparenten, Fahnen und Schildern. Der AfD wurde lautstark – auch im Innern der Halle vernehmbar – mit Parolen, Sirenen und Trillerpfeifen verständlich gemacht, dass sie in Ludwigsburg nicht willkommen ist. Erst konnten Polizei und Rechte im Verbund mehrfach Besucher der Hetzveranstaltung durch die Gitter schleusen. Nach einer Weile ließen sich die Ordnungskräfte aber zwingen, eine Gasse zu bilden, die für die AfDler dann den einzigen Zugang zur Musikhalle darstellte. Diese Situation machte die Bullen offensichtlich nervös. Immer wieder stießen sie Leute weg oder schlugen auf AktivistInnen ein. Das hinderte die Protestierenden allerdings nicht daran, den Zugang zur Halle kurzzeitig vollständig zu blockieren. Ein paar Anhänger der AfD drehten deshalb eingeschüchtert wieder um.
Abseits der Blockaden und Rangeleien mit AfD-Fans sorgten einige Eierwürfe und ein paar Konfettikanonen für Nervosität bei AfDlern und der Bullerei. Insgesamt fiel auf, dass an diesem Abend in Ludwigsburg viel Solidarität unter Antifas, Fridays for Future-AktivistInnen und LudwigsburgerInnen herrschte. Man ließ sich nicht in gute und böse DemonstrantInnen spalten, sondern setzte die Parole „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ praktisch um.
Nachdem die Veranstaltung der AfD mit Verspätung begann, bewegte sich ein Großteil der Blockierenden weiter zur Kundgebung des Ludwigsburg gegen Rechts-Bündnis. Nach Abschluss dieser Kundgebung formierte sich dann eine Spontandemonstration, die in Richtung Wilhelmsgalerie zog. Daran beteiligten sich etwa 200 Menschen. Auf diese Weise wurde nochmals ein eigenständiger Ausdruck auf die Straße getragen und eine Vielzahl weiterer LudwigsburgerInnen erreicht. Ein Rauchtopf, der im vorderen Bereich der Demo gezündet wurde, unterstrich den kämpferischen Ausdruck des gesamten Abends.
Es hat sich also zum wiederholten Male gezeigt, dass die Ludwigsburger Innenstadt ein gutes Terrain für antifaschistische Proteste darstellt. Die große Beteiligung der Stadtbevölkerung, die solidarische Zusammenarbeit verschiedener Spektren und die zahlreichen Solidaritätsbekundungen von Busfahrern, Taxifahrern oder aus vorbeifahrenden Autos, machen deutlich, dass für antifaschistische Akteure in Ludwigsburg Einiges zu holen ist.
Eine gut organisierte Antifa-Bewegung wird allerdings auch dort nicht vom Himmel fallen. Vielmehr muss sie im Rahmen praktischer Erfahrungen durch antifaschistische Aufbauarbeit entwickelt werden. Auch eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit unserem größten Feind, der bundesweiten und der lokalen AfD, wird dabei eine zentrale Rolle spielen.
Mehr Informationen zum Ludwigsburger Kreisverband der AfD:
https://antifaschistische-perspektive.org
Bericht des Bündnis Ludwigsburg gegen Rechts:
https://lbgegenrechts.org
Ludwigsburg faschistenfrei!
Die AfD bekämpfen!
Die Antifaschistische Aktion aufbauen!