[Wendland] Waffenexporte entschleiern – auch Mercedes ist dabei
Kundgebung und Spontan-Demo in Lüchow
Die Türkei ist in Nordostsyrien einmarschiert um den kurdischen Aufbau selbstverwalteter Strukturen anzugreifen. Die Menschen dort werden mit Bomben, militärischer Ausrüstung, Panzern, … angegriffen. Das Ergebnis sind unzählige tote und fliehende Menschen. Mit dem Einmarsch verstößt die Türkei nicht nur gegen UN-Resolution und Menschenrechte.
Der autoritäre Staatsapparat hat sich der Auslöschung einer feministischen, demokratischen und ökologischen Gesellschaft, die in Kurdistan am Entstehen ist, verschrieben. Er duldet keine Utopien und geht mit der größtmöglichen Brutalität eines militarisierten Staates gegen die Kurd*innen vor.
In der deutschen Presse ist inzwischen ein Stimmungsumbruch zu lesen: im Vergleich zu bis vor einem Jahr wird das Vorgehen der Türkei nun verurteilt, die Waffenlieferungen eingeschränkt.
Doch jene, die die Türkei jahrelang blendend für diesen Angriff ausgerüstet haben, sitzen immer noch in ihren unternehmerischen Sesseln. Die Türkei hat letztes Jahr noch fast ein Drittel aller deutschen Kriegswaffenexporte bekommen. Bester Kunde. Mercedes und Daimler können eben nicht nur die Autos, mit denen die Deutschen gern zur Arbeit fahren, gut verkaufen. Die Daimler-Benz AG – größter Waffenexporteur in diesem Land ist ein „Mobilitäts- und Rüstungskonzern“. Ein einfallsreiches Geschäftskonzept. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, denn sein Tochterunternehmen Dasa exportiert Militärfahrzeuge, Hubschrauber, Waffensysteme auch an diktatorische Staaten, hat die Führungsrolle im militärisch-industriellen Komplex - während das Tochterunternehmen Mercedes Autos in Autohäusern verkauft. Das Kapital fließt in die selbe Richtung. Diese Waffenausstatter für Gewalt in aller Welt sind auch in unserem Alltag sichtbar und sogar fest integriert. Normalerweise schämen sie sich nicht ihrer Werbung.
Am Samstag, 18 Oktober, wurde der Mercedes Schriftzug auf einem Autohaus in Lüchow und das dazugehörige riesige Reklameschild von den Betreibern selbst in schwarze Plastiktüten gehüllt und verschleiert. Nicht etwa aus Trauer über ihre ekelhaften Geschäfte, sondern vielleicht aus Angst vor schlechten Pressebildern oder ein bisschen grün-rot-gelber Farbe. Eine Kundgebung vor dem Mercedes Autohaus in Lüchow, also einem öffentlichen Ort wo die Daimler-Benz AG ihre Geschäfte macht, war der Anlass und wurde mit einigen Wannen begleitet. Sogar das Dach des Mercedes Gebäudes war von den Uniformierten bestens beschützt, die ganze Straße abgesperrt. Nach einigen Redebeiträgen und Rufen machte sich die Kundgebung als spontane Demo auf zum Marktplatz von Lüchow. „Deutsche Waffen, deutsches Geld, morden mit in aller Welt!“ hallte es in den Straßen. Wir zeichnen Bilder des Widerstands vor den Türen der Profiteure dieses Krieges. Wir rufen: Jin-Jiyan-Azadi.