Transmensch nach Weigerung, sich von Bullen im Genitalbereich durchsuchen zu lassen, in den Knast gesteckt
Mensch erscheint pünktlich zur Gerichtsverhandlung wegen angeblichem Waffenbesitz und angeblichem Widerstand gegen Bullen +++ Mensch soll nach misgendern von männlich gelesenen Bullen durchsucht werden +++ Mensch möchte sich nicht von ihnen im Genitalbereich anfassen lassen und wird darauf in den Knast gesteckt
Den Aufruf und die ausführlichen Hintergründe findet ihr hier:
https://de.indymedia.org/node/34912
Kurz zusammengefasst besteht eine Anklage gegen das Aktivisti, dass es auf einer Solikundgebung für Hambi angeblich ein Messer mitgeführt habe (Vorwurf des Waffentragens) und das Aktivisti vor dem RWE-Tower einen Bullen mit Sprühfarbe besprüht habe, als dieser die Sprühdose des Aktivistis entwenden wollte (Vorwurf Widerstand gegen Bulle).
Das Aktivisti erschien mit solidarischen Menschen am Gericht und hatte vorab angekündigt, den Prozess politisch zu führen und der Repression entgegen zu treten.
Bereits bei der Einlasskontrolle wurde das Aktivisti diskriminiert. Es wurde von den anderen Menschen separiert und sollte dort gründlicher durchsucht werden, als sonst in Gerichten üblich.
Auf die Aussage des Aktivistis, dass es von einer Frau durchsucht werden möchte, wurde sagten die Bullen, dass es zwar Frauenkleider und und BH trage, aber wie ein Mann aussähe und daher entsprechend zu kontrollieren sei. Als darauf der Anwalt des Aktivistis eingriff, wurde dieser gar gefragt, ob das Aktivisti denn einen Penis habe.
Der Anwalt sagte, dass er dies nicht wisse und ihn dies auch nicht interessiere und zu interessieren habe, da es darauf nicht ankäme. Aber alle Erklärungen dazu, dass die Definitionsmacht über das eigene Geschlecht bei dem betroffenen Menschen liegt, wurden ignoriert.
Es wurde zwangsweise mit einer körperlichen Durchsuchung begonnen. Das Aktivisti rief um Hilfe und weigerte sich insbesondere, im Genitalbereich angefasst zu werden. Die Bullen bestanden jedoch ausdrücklich auf ein Abtasten des Genitalbereichs. Nach weiter Weigerung des Aktivistis wurden diesem Handfesseln angelegt. Das Aktivist wurde anschließend unter Schmerzensschreien in den Gerichtssaal geschleift. Dort wurde ein Haftbefehl erlassen. Dieser wurde damit begründet, dass das Aktivisti durch die Weigerung, sich vollständig durchsuchen zu lassen, der Gerichtsverhandlung unentschuldigt ferngeblieben sei. Daher sei das Aktivisti nun aus der Haft zur nächsten Gerichtsverhandlung vorzuführen.
Daneben erging die ungeheuerliche Aussage der Richterin, dass sie veranlassen werde, dass das Aktivisti psychiatrisch zu untersuchen sei, da es nicht normal sei, als „Mann in Frauenkleidern aufzutreten und sich für eine Frau zu halten“.
Das Aktivisti wurde anschließend abgeführt und im Knast in Essen eingesperrt. Ein Kontakt zum Anwalt des Aktivistis wurde verweigert. Erst nachdem das Aktivisti angab, dass es eine Betreuung für eine fünfjährige Tochter organisieren lassen müsse, wurde ein kurzer Anruf zum Anwalt gestattet.
Das Aktivisti schilderte darin, dass es in den Männerknast gesteckt worden war und von mehreren Wachteln misshandelt und zwangsweise durchsucht worden war, wobei andere gefangene Menschen zusehen konnten. Nachdem die das Gespräch mithörenden Wachteln brachen darauf das Telefonat ab.
Der Anwalt und weitere solidarische Menschen suchten darauf unmittelbar den Knast auf, ein persönlicher Kontakt zum Aktivisti wurde aber weiter verweigert.
Die Übergriffe durch Bullen und die Repression werden immer schlimmer. Bullen, Justiz und Großkonzerne wie RWE arbeiten Hand in Hand um Menschen aufgrund ihrer Ansichten und ihrer sexueller Identität zu vernichten.
Aktivistis für den Klimaschutz werden durch falsche Vorwürfe der Bullen kriminalisiert. Trans* Menschen sollen mit Durchsuchungen im Genitalbereich erniedirgt werden. Daneben werden Trans* Menschen in die jeweils binär-konträren Knäste gesteckt, nur um sie durch misgendern noch mehr zu unterdrücken als es Knäste eh schon tun.
Die Vorgänge am Amtsgericht Essen erinnern an finsterste Zeiten und machen und sind so ungeheuerlich, dass es schwer ist, in Worten auszudrücken, wie traurig und wütend wir sind.
Klimaschutz ist kein Verbrechen!
Die Definitionsmacht über das eigene Geschlecht ist kein Verbrechen!
Das Aktivisti wünscht sich weiterhin solidarische Unterstützung. Das Aktivisti würde sich sicher besonders über Briefe in den Knast und über eine weitere solidarische Begleitung des Prozesses freuen.
Kommt daher zahlreich zur nächsten Verhandlung. Schreibt Briefe. Macht Soliaktionen.
Solidarität ist unsere Waffe gegen die Repression, die uns alle betrifft!