Die Innenminister kommen...

Die Innenminister kommen...

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern und alle irgendwie zur linken Suppe gehörenden Gruppierungen stehen schon in den Startlöchern, denn die Herrschenden laden wieder zu einem großen Stelldichein.

Die Innenministerkonferenz kommt vom 12. bis zum 14. Juni nach Kiel und vom 4. bis zum 6. Dezember 2019 nach Lübeck. Jede*r will die*der Erste sein und die Proteste mit seiner Fahne oder Ideologie in die eine oder andere Richtung führen. Schön in den von den Cops vorgegebenen Rahmen und Zeiten. Bitte nicht zu sehr aus der Reihe tanzen, sonst gibt's Ärger mit den Ordner*innen. So werden wir ganz schnell selbst von den vermeintlich "eigenen" Leuten wieder auf unseren Platz in diesem Spektakel verwiesen. Der Protest wird rituell aufgezogen wie bei jedem Großevent und wenn's dann doch mal knallt, trotz all der Aktionskonsense und Vorbereitungstreffen kann eine Distanzierung, Umdeutung oder ein Herumwinden um eine klare Position nicht schnell genug sein. Aber wenn genug Zeit ins Land gegangen ist, werben sie wieder mit Bildern von schwarzen Rauchwolken und vermummten Freiheitskämpfer*innen... wetten?

Doch wie kommen solche Bilder zustande? Wohl kaum, wenn wir berechen- und kontrollierbar bleiben. Sie entstehen, wenn Chaos ausbricht und sich nicht zähmen lässt. Weder von den Herrschenden, noch von den vermeintlichen Bewegungsmanager*innen.

Die Innenminister kommen und wir wollen gemeinsam mit euch das Feuer der Revolte beim G20 erneut entfachen und weiter nach Lübeck tragen. Um auch hier unsere Unversöhnlichkeit mit diesem System und seinen Schergen deutlich zu machen. Denn hier treffen
sich die Chef*innen derer, die jetzt Jagd auf all unsere Freund*innen, Gefährt*innen und alle Anderen machen, die in Hamburg gekämpft haben. Gekämpft und den Staat herausgefordert haben und mit denenwir gemeinsam einen kleinen Raum für
unsere Hoffnungen und Sehnsüchte schufen. Lasst uns ihre Hoffnungen und Sehnsüchte in unsere weiteren Kämpfe einfließen und fordern wir den Staat immer und immer wieder heraus.

Ebenso ziehen die Bullen wie dunkle Wolken über vielen Freiräumen in der Welt auf und bedrohen diese kleinen Inseln, auf denen wir Momente der Ruhe finden, uns aber auch neu zusammentun und zurückschlagen sollten und sie nicht nur als alternative Konsumorte betrachten. Als Orte um Affinitäten zu vertiefen und Solidarität zu leben. All diese Orte bedrohen sie. Wir wollen ihnen in Lübeck und
überall zeigen: Wo ihr uns am Leben hindert, werden wir aufbegehren. Egal welche Stadt ihr als Bühne für euer Spektakel missbraucht, nirgendwo werdet ihr euch noch friedlich treffen können.

Wenn es soweit ist und die Innenministerkonferenz hier stattfindet, hat die Vorweihnachtszeit in Lübeck Einzug gehalten. Überall funkeln wieder die Lichterketten, auf dem Weihnachtsmarkt wird viel gesoffen und gefressen und die Stadt schläft… Doch dieses Jahr nicht.

Wir laden euch dazu ein, ihren vorweihnachtlichen Frieden zu stören, ihnen den Glühwein aus der Hand zu schlagen und die Stadt aus ihrem winterlichen Schlaf zu reißen!

Bringen wir ihr Bild einer schönen Stadt aus Marzipan zum schmelzen. Lassen wir ihre vorweihnachtlichen Träume Platzen!

Kein Frieden mit der Herrschaft.

Es lebe die Anarchie!

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